20.Spieltag (A) – DSC Arminia Bielefeld

Arbeitsteilung rules! Zunächst berichtet Daniel aus Bielefeld, anschließend Frodo von den anderen Ergebnissen aus dem Verein, viel Spaß!

Arminia Bielefeld – St. Pauli 2-2 (0-1)
Tore: 0-1 Lennart Thy (30.), 0-2 Christopher Nöthe (61.), 1-2 Kacper Przybylko (69.), 2-2 Kacper Przybylko (90.+2)
Zuschauer: 23.838 (ca. 3.500 von den Guten)

Das Fanladen-Tourshirt kündigte mit 255 Kilometern dass für uns kürzeste Auswärtsspiel der Saison an, dementsprechend war der Bedarf an Stehplatztickets und Bustouren vergleichsweise sehr hoch. Der Fanladen schmiss mit Absagen nur so um sich, weswegen auch der eigene Fanclub mit der Schmach einer Absage zu leben hatte. Immerhin wurden „kostengünstige“ Sitzplätze als Ersatz angeboten und so konnten wir uns um 8:15 in die Hände des Metronom in Richtung Bremen begeben.

Sah es zunächst so aus, dass nur einzelne St.Pauli-Bezugsgruppen im Zug verteilt waren, zeigte sich beim Umstieg im malerischen Rotenburg (Wümme) eine 350-köpfige Reisegruppe. Auch der zweite Fahrtabschnitt gestaltete sich entspannt, der einzige Unterschied bestand in der Tatsache, dass sich mit dem Wechsel von Metronom zur Deutschen Bahn auch das Alkoholverbot verabschiedete. Mit gefühlten 40 km/h tuckelten wir durch die Porta Westfalica, hierbei konnte der mitgebrachte Pfeffi eher das Interesse der Mitreisenden fesseln als das 88 Meter (sic!) hohe Kaiser-Wilhelms-Denkmal. Nach und nach stiegen immer mehr Bielefeld-Fans zu, die ersten drei bekamen immerhin höflichen Applaus und ein paar aufmunternde Worte mit auf den Weg. Auch der zweite
Umstieg im einladend wirkenden Minden (Westf.) gelang problemlos, Gäste- und Heimfans fuhren nahezu freundschaftlich der Endstation Bielefeld entgegen.

Angekommen am Hauptbahnhof zeigte sich eine große Polizeipräsenz, allerdings mit einer zunächst zurückhaltenden Rolle. Die als St.Pauli-Fans zu deutenden Menschen wurden auf eine Art Bahnhofsvorplatz geschleust, wo ausreichend Verpflegungsmöglichkeiten und sanitäre Einrichtungen bereit standen. Nicht. Weitesgehend alle Läden waren entweder noch gar nicht offen oder waren von der Polizei abgeschirmt, die Nachfrage nach Toilettenmöglichkeiten wurden mit einem baldigen Aufbrechen aller Fans in zehn Minuten vertröstet. Okay, die Polizei hatte im Vorwege über den Fanladen ein freundlich gestaltetes Schaubild veröffentlicht, in welchem die fehlenden Möglichkeiten angekündigt wurden. Dies hatten anscheinend die Wenigsten gelesen, so wurde die Stimmung zunehmend gereizter. 15 Minuten später ging es zum Glück auch wirklich weiter, die sanitären Möglichkeiten waren eine kleine Grünfläche an einem Bahntunnel.

Anscheinend gibt es in Bielefeld nicht so viele weibliche Fans, die wurden bei der Ausarbeitung der Polizeitaktik anscheinend irgendwie vergessen. Hätten ja auch rechtzeitig im Zug auf die zu Unrecht stigmatisierten Toiletten gehen können. Witzig.

Die 15 Minuten Fußweg waren genauso entspannt wie die bisherige Zugreise, knappe 1,5 Stunden vor Anpfiff erreichten wir die Alm, welche ganz nett zwischen Schrebergärten liegt. Der BSV West, welcher aufgrund der Vorkommnisse beim Heimspiel gegen Dresden seinen Grandplatz im Schatten der Alm verliert, bedankte sich mit einem Transparenz in feiner Schwarzweißmalerei bei den Chaoten bzw. den friedlichen Fans.
Wirklich schade für den Kreisligisten, obwohl sie bei knapper Ortsbetrachtung eher dem blinden Aktionismus zum Opfer fallen. Der Securitycheck ließ sich nicht lumpen, vier Securityreihen für den Sitzplatzeingang und wichtig, nur ein Feuerzeug pro Nase.

Das Spiel

In allerbester Sitzplatzmanier wurde mit Einlauf der Mannschaften das Stadion betreten, der Heimanhang zeigte eine Choreo, welche gewissenhaft per Smartphone abfotographiert wurde (ist ja alles bezahlt).

Das Spiel beginnt turbulent, beide Mannschaften kommen gut ins Spiel. Bielefeld kann jedoch die ersten Akzente setzen und auch die erste dicke Torchance markieren. Bereits nach drei Minuten fällt Rzatkowski im gegnerischen 16er, leider eine relativ plumpe Schwalbe die mit gelb honoriert wird. Wäre er nicht freiwillig unter dem Gegner abgetaucht, hätte ihn Hübener meiner Meinung nach ungeschickt umgelaufen. Egal, wir haben ja Markus Thorandt. Der zeigte technisch perfekt, wie ein elfmeterwürdiges Foul aussehen kann. Schiri Gagelmann erkannte dies und gab Hübener in der 8. Minute die Chance, sein zweites Elfmetertor gegen uns in dieser Saison zu erzielen. Macht er aber nicht, kraftvoll haut er den Ball gegen die Latte. Puh, das wäre schwer geworden.

Die zehn Punkte, die St.Pauli und Bielefeld in der Tabelle trennen, zeigen sich auf dem Feld überhaupt nicht. Nach und nach findet unsere Mannschaft besser den Weg nach vorne, ingesamt ein sehr offensives Spiel beider Seiten. Erlöst wird der Gästeanhang dann endlich in der 30. Minute, Thy trifft nach einem gewagten Zuspiel von Trybull. Danach flacht die Partie ein wenig ab, beide Seiten bleiben allerdings präsent und auch gefährlich. Mit der knappen Führung gehts in die Pause, in welcher der ambitionierte Stadionsprecher einen Rückkehrer ins Team der Arminen ankündigte: Kacper Przybylko.
Der polnische U21-Nationalspieler wechselte im Sommer 2012 von Bielefeld nach Köln, wurde nun für die Rückrunde wieder nach Bielefeld ausgeliehen. Noch musste der 20-jährige sich jedoch warmlaufen, unsere Mannschaft musste die Anfangsphase der zweiten Hälfte zunächst einmal nutzen einen Gegentreffer verhindern. Bielefeld zeigte eine schöne Spieleröffnung, bis zum 16er waren da einige gute Spielzüge dabei. Nutzen konnten sie ihre Chancen nicht, ganz im Gegensatz zu unserer Offensivabteilung. Buchtmann setzt sich schön durch, spielt den Ball quer auf Nöthe und der stippt das Ding über die Linie (61.). Es kann ja auch einfach mal simpel laufen im Angriff. Schön!

Nöthe wechselte sich damit quasi selber aus, Verhoek durfte ran. Trotzdem sollte dieser Wechsel eher zur Randnotiz verkommen, denn in der 65. kam Przybylko. Und was macht so ein Sturmtalent,  wenn es in den letzten 18 Monaten bei Köln ganze zwei Tore geschossen hat? Genau. Zwei Tore.
Beide per Kopf nach Vorlage von Appiah, einmal in der 69. und in der 92. Minute. Klasse.

Das kollektive Gefühl im Block? Niederlage gegen einen Abstiegskandidaten mit einem Fleißpunkt für engagierte Leistung. Es sollte jetzt nicht auf einzelne Spieler eingehackt werden, bei Bielefeld war am Ende einfach mehr Druck da, jeden Punkt mitzunehmen. Ärgerlich, gerade weil die drei Punkte leistungstechnisch nicht unverdient gewesen wären.

Noch ärgerlicher, weil hier Fans diesen wunderbaren “Neunzig Minuten sind lang..”-Jubel genießen durften, die vorher akustisch eigentlich nur mit “Scheiß St.Pauli”-Rufen glänzen konnten. Was nach dem Ausgleich für Menschen aus der Haupttribüne in den Umlauf purzelten, uiuiui. Aus sicherer Entfernung wurden mit der – anscheinend immer noch nicht ausgestorbenen – Finger-an-Finger-Geste einige Charme-Punkte gesammelt.

Die Rückkehr war kurz, die Stimmung eher gedrückt aber entspannt. Spiel abhaken, aufs Bochum-Spiel freuen! // Daniel

Verein am Wochenende (7/2014)

So, nachdem die Fußballabteilung ab sofort wieder draußen ihrem Spielvergnügen nachgehen soll, geht es auch in dieser Rubrik weiter.

In der Fußballabteilung war grundsätzlich „FC St.Pauli empfängt Hannover 96“-Wochenende.
Während das Spiel der U23 an der Hoheluft ausfiel, fanden einige Spiele der RL Nord statt. Die Tabellensituation vor dem Punktspielauftakt hat sich logischerweise dadurch nicht groß verändert. Während Braunschweig II (nach Halbzeitrückstand) noch 5:1 gegen Victoria gewinnen konnte und vorbeizog, haben Wilhelmshaven (1:4 in Goslar) und Eintracht Norderstedt (0:2 gegen Wolfsburg II) verloren.
Unsere Jungs liegen damit vor dem Derby (kommender Samstag, 14.00h, parallel zu unserem Bochum Heimspiel, Danke Polizei) auf Platz 16, punktgleich mit Wilhelmshaven auf dem ersten Nichtabstiegsplatz, welche ein Spiel mehr haben.

Die U19 war nach großartigem Saisonstart ja vor der Winterpause etwas abgefallen, ist aber immer noch in Schlagdistanz zu Platz 2, welcher am Ende zur Teilnahme am Halbfinale um die Deutsche Meisterschaft berechtigen würde.
Das Team von Joachim Philipkowski empfing am Sonntag Hannover 96, die mit einem Spiel mehr fünf Punkte vor unseren Jungs rangierten. Nach acht Minuten schien das Thema dann schon durch, Braun-Weiß lag 0:2 hinten. Doch dank den Anschlusstreffers von Marian Kunze nach 32 Minuten kämpfte man sich bis zur Pause wieder ran.
In Hälfte zwei erzielte zunächst Federico Bastek nach einer Stunde mit seinem ersten Saisontreffer den Ausgleich, zwei Minuten später wechselte Pipel dann den Sieg ein, indem er den eigentlich noch für die U17 spielberechtigten Gillian Jurcher brachte, der in der 67.Minute den umjubelten 3:2-Endstand erzielte. Es war Jurchers zweiter Einsatz in dieser Saison in der A-Jugend, beim ersten Mal hatte er in einem Wahnsinnspiel das 5:4 in der letzten Minute gegen Werder Bremen erzielt.
Kommenden Samstag geht es um 12.00h dann zu eben jenem SV Werder, welcher derzeit noch fünf Punkte vor uns auf Rang drei platziert sind.

Besagte U17 war in der Hinserie mit 12 Punkten nicht sonderlich zufrieden gewesen und traf bereits am Samstag auf den gleichen Gegner. Hannover hatte bisher 21 Punkte gesammelt und war daher sicher Favorit, auch wenn das Hinspiel 1:1 ausgegangen war.
Am Ende hieß es 1:0 für Braun-Weiß, Ursache dafür war eine Notbremse der Hannoveraner, die in der 72.Minute in einem Elfmeter (plus Rote Karte) mündete, den Kapitän Brian Koglin zum Goldenen Tor verwandelte.
Platz 10 und sechs Punkte Vorsprung auf die Abstiegsränge (bei teilweise einem Spiel weniger) verschaffen dem Team von Hansi Bargfrede etwas Luft zum Atmen, am kommenden Sonntag (16.2.) geht es um 13.30h bei Werder um die nächsten Punkte.

Handball

Die 1.Herren hatten mit dem Derbysieg gegen die SG Hamburg-Nord den Klassenerhalt schon fast sicher, doch die 23:24-Niederlage zuhause gegen Dithmarschen letzte Woche und die ebenfalls nicht erwartete 31:27-Pleite beim bis dato Tabellenletzten Bad Schwartau II am gestrigen Abend lassen das Team wohl langsam wieder den Blick nach unten richten.
Fünf Punkte Vorsprung sind es aktuell noch auf die Abstiegszone, kommenden Samstag um 20.30h darf in der Hölle Budapester Straße gegen den TSV Hürup (einen Tabellenplatz vor uns) gerne wieder gefeiert und gepunktet werden.

Die 1.Damen konnte in diesem Kalenderjahr in der Hamburg-Liga bereits Siege gegen Wilhelmsburg und in Bergedorf einfahren, hatte an diesem Wochenende aber spielfrei, am Wochenende wurde Ahrensburg mit 22:16 besiegt (Danke an User “Nummer 39”).
In der Tabelle liegt man damit weiter auf Platz 3, nach Minuspunkten gleichauf mit der SG Hamburg-Nord und nur einen Punkt hinter TuS Esingen.
Nächsten Samstag um 16.00h geht es zum Tabellenletzten HT 16 Hamburg.

Die 2.Damen haderte mal wieder mit dem Spielplan, denn einige wären nur zu gerne mit auf die Alm nach Bielefeld gereist. Geht aber nicht, wenn zeitgleich Anwurf gegen HG Hamburg-Barmbek in der Thedestraße ist. Gut, muss halt der Gegner büßen, was er beim 14:12 (7:5) dann auch tat.
Tabellenplatz fünf aktuell, der Aufstiegsplatz ist dann aber doch schon ne Ecke weg.
Und auch am kommenden Samstag wird es nichts mit dem Spiel gegen Bochum, um 14.00h ist Anwurf bei HT16 Hamburg II. // Frodo

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