Feine zweite Hälfte gegen den Meister
Tumbleweeds wehten nicht durch das Leverkusener Stadion. Aber stürmischer Gegenwind der Bayer-Elf gegen die Kiezkicker war schon. Es schien fast so, als ob der FC St. Pauli gar nicht mitspielen durfte. Bayer war stets einen Schritt schneller, die Kiezkicker einen zu langsam, was ja schon zwei Schritte ausmacht. Demzufolge war dort nichts zu holen, auch wenn Guilavogui fast zufällig noch eine gute Torchance erhielt – und vergab. Der amtierende Meister und Pokalsieger war klar dominant und unsere Jungs hatten Mühe ein Debakel abzuwenden. Allerdings nur in der ersten Halbzeit.
Als ein deutsches Sport-Fachmagazin in seinem Vorbericht online behauptete, dass FCSP-Trainer Alex Blessin „nach dem knappen 1:0-Sieg gegen Kiel“ seine Startelf nicht ändert, musste man doch etwas schmunzeln. War das nicht ein souveräner 3:1-Sieg…?!
Die erste Hälfte in Leverkusen ging klar an den amtierenden Meister. Bereits nach sechs Minuten machte Florian Wirtz Florian Wirtz-Sachen und traf nach einem feinen Solo durch die allzu harmlose FC-Abwehr zum 1:0. Nach einem Bayer-Eckball köpfte Tah unbedrängt zum 2:0 ins Netz (21.).
Dann schalteten die Gastgeber etwas zurück, doch etliche kleine Fehler im Spielaufbau und in der Defensive unserer Jungs, ermöglichten den Leverkusenern noch einige Chancen. Diese blieben aber ungenutzt. Kurz vor der Pause das vermeintliche 3:0, doch Tella stand im Abseits.
Coach Blessin hat wohl in der Kabine die richtigen Worte gefunden, denn plötzlich spielten die Kiezkicker endlich mit. Allein Guilavogui hatte mehrere gute Gelegenheiten und auch Eggestein hätte durchaus treffen können. In der 84. Minute dann großer Jubel in der gut gefüllten braun-weißen Kurve, als Guilavogui nach einer feinen Einzelaktion aus spitzem Winkel ins lange Eck zum Anschluss traf.
In der Schlussphase waren die Kiezkicker nahe dran am Punktgewinn (z.B. durch Albers in Minute 90+1), doch es hat nicht sollen sein. Aber nach den Spielen gegen Leipzig (0:0), Dortmund (1:2) und Bayern (0:1) können die Bhoys in Brown gegen die vermeintlichen Topteams durchaus mithalten. Lieber DFB, könnte man nicht so halbe Punkte einführen, für wenn ein Aufsteiger nur mit einem Tor Differenz gegen die Top-Teams verliert? Dann hätten wir jetzt schon 1,5 Punkte mehr auf unserem Konto. Nun geht es zu Hause gegen Werder Bremen. // Hossa + Rakete
Dortmund, Bayern, Leverkusen: 3 x 0,5 = 1,5
Aber sonst bin ich bei dir. Forza.