Weihnachten

Alle Jahre wieder…

Heute kommt der Weihnachtsmann oder das Christkind. Hauptsache: Geschenke! Problem: Man selbst möchte gerne das Richtige schenken, aber eben auch das Richtige bekommen. Ein Geben und ein Nehmen oder eben andersrum und allerorts der gleiche Wahnsinn. Aber wie dem auch sei: Ob der 24.12. ein schöner Abend wird, liegt an einem selbst. Zur Einstimmung gibt’s einen Text zum Nach,- Vor- und Mit-Denken von meinem Lieblingsliteraten und absolut einzigartigen Wortakrobaten Heinz Erhardt. Vorhang auf und wohl bekomm’s!

Wenn es in der Welt dezembert
und der Mond wie ein Kamembert
gelblich rund, mit etwas Schimmel
angetan, am Winterhimmel
heimwärts zu den Seinen irrt
und der Tag stets kürzer wird –
sozusagen wird zum Kurztag –
hat das Christkindlein Geburtstag!

Ach, wie ist man dann vergnügt,
wenn man einen Urlaub kriegt.
Andrerseits, wie ist man traurig,
wenn es heißt: „Nein, da bedaur ich!“
Also greift man dann entweder
zu dem Blei oder der Feder
und schreibt schleunigst auf Papier
ein Gedicht, wie dieses hier:

Die Berge, die Meere, den Geist und das Leben
hat Gott zum Geschenk uns gemacht;
doch uns auch den Frieden, den Frieden zu geben,
das hat er nicht fertiggebracht!
Wir tasten und irren, vergehen und werden,
wir kämpfen mal so und mal so…
Vielleicht gibt’s doch richtigen Frieden auf Erden?
Vielleicht grade jetzt? Aber wo…???

Warum heißt bloß das Eichhorn „Eichhorn“?
Denn weder hinten, geschweige vorn
hat es ein Horn oder dergleichen,
auch sieht man es nicht nur auf Eichen.
Ein Wort erscheint und tritt in Kraft,
sein Sinn jedoch bleibt schleierhaft.
So lässt mich noch etwas nicht ruh’n:
Was hat der Mensch mit „Mensch“ zu tun?

Also dann – fröhliche Weihnachten und denkt mal nicht nur nach, sondern vielleicht auch vor und mit! // Hossa

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