
Der Witz gleich zu Beginn: Auf der Promo-CD sind auf dem Backcover „A-Seite“ und „B-Seite“ aufgeführt. Betrifft natürlich nur die LP (Obwohl ich weiß, dass ein OL bei seiner ersten geschenkt bekommenen CD auch die Rückseite abspielen wollte). Okay, zurück zur Scheibe und vor allem der Band.
BRAUSEPÖTER sind wahrscheinlich die längste Praline der Welt. Ach nee – die Band aus legendären Zeiten des deutschen Punkrocks, die am längsten in der Originalbesetzung Lärm macht. „Ein Phänomen und ewiger Geheimtipp“, heißt es über die Band, die im November ihr neustes Album „Frei von all dem hier“ veröffentlichte.

Alle zwölf Songs wurden live im Studio eingespielt. „Das ist bedeutend besser für den Groove“, ist die Band überzeugt. So dröhnt Punkrock, etwas New Wave, Garagenrock und auch ein Hauch von „Lost NDW“ und Hamburger Schule durch die Ohren in die Gehirnwindungen. Die deutschen Texte sind von skurril über avantgardistisch und oft sehr realitätsbezogen. Alles kein Widerspruch. Songtitel wie „Muskelvergiftung“, „Desolat“, oder „Letzte Rettung“ lassen hoffen.
Brausepöter waren Anfang der 1980er, zusammen mit Abwärts und den Einstürzenden Neubauten, auch beim legendären Zick-Zack-Festival in der Hamburger Markthalle dabei. Chaos pur an dem Abend! Aber geil. Genauso wie die aktuelle Scheibe, wenn auch etwas weichgespülter als früher und mir über weite Strecken auch zu poppig. Außer im letzten Song „Nicht noch mehr davon“: schwer Ska-lastig. Grandios!
// Hossa
