33.Spieltag (A) – Greuther Fürth und der Aufstieg!

AUFSTIEG in Fürth, da führt kein Weg mehr dran vorbei.

Jetzt hat der Kiez und ganz St. Pauli schon 2 Tage Kopfschmerzen, die kombiniert mit versagenden Stimmbändern und Heiserkeit auch den Übersteiger voll erwischt haben! Redaktionelles Schlafmangelsyndrom, wie uns der Hausarzt attestierte Diagnose: AUFSTIEG in die Bundesliga pünktlich zur hundertsten Ausgabe. Na wenn das nichts ist.

WAS WAR DAS BITTE FÜR EINE GROSSARTIGE NUMMER!

Und das war erst der Auftakt sämtlich kommender Festivitäten, also noch drei Tage ausruhen und dann geht es richtig zur Sache, obwohl die Stimmung in und um Fürth und im bestens organisierten Sonderzug wohl schon lange nicht mehr so fantastisch war. Da konnte auch die halbstündige Verspätung zwischen Altona und dem Hauptbahnhof aufgrund der Krawallbrüder auf der Schanze nicht für Panik sorgen! War ja dank DFL noch genug Zeit bis zum Anpfiff. Es ging einfach alles nach vorne los.
Im Zug eine Mischung aus besten Kutten die es wohl je gab, mein Highlight dabei Justus himself. Warum einige sich wie zu einer Badtaste Party angezogen hatten erschließt aus dem Motto der Fahrt ja nicht direkt – ist auch Schnurzpiepe. Ist doch eigentlich ganz einfach: Nur den Kleiderschrank aufmachen und alles anziehen was schon seit Jahren unter den neuen Polohemden und Jeans verborgen liegt.
Schön das, weil es offensichtlich nicht die Exzesse gegeben hat die man in Zügen nicht sehen will. Schon in der Samstagnacht war im Partywagen die Hölle los, die meisten habe wohl eher gar nicht geschlafen, so dass in Fürth erst mal Kaffee und Kneipe auf dem Programm stand. Dauerte nicht lange da war die erste Gardinenpinte überfallen und leer getrunken. Die übrigen wenigen Stammgäste verzogen sich auch gleich aufgrund unserer besten Stimmung in die Hinterräume. Also Bier war leer und Kaffee kalt. Weiter den nächsten Laden entern…!

Irgendwann ging es dann zum Stadion, was ne Bude, als ob nach einem Bombenangriff überall so kleine Tribünen und Bauklotzsysteme a la Lego dafür verantwortlich sind wie es da nun aussieht. Wenn man nicht gemein sein will, kann man getrost behaupten, dass es eine Zweigbaustelle des Millerntor für einen Tag war. Allerdings eben verbastelt. Fürther waren eher kaum da und auch nicht zu hören – unser Block 5 Südkurve hinter dem Tor hat schon mächtig was los gemacht. War schon sehr auf Heimspielatmo, Respekt! Aber 9.000 Leute sind auch ein mächtiger Auswärtsmob kann man sagen, ne.
Aber die Spannung die in der Luft lag war so stark, das man das Städtchen damit für einige Nächte mit Strom hätte versorgen können. Als der gute Matze Hain dann fast enthauptet wurde (Gute Besserung Aufstiegsgarant und Punkteretter!) wurd mir schon bang und übel. Aber nicht vom Bier! Zum Glück gab es im Stadion keins so konnte man sich dann noch mal auf die große Feier vorbereiten. Fürth war gefährlich und überlegen ich dachte immer irgendwie an das 2:2 aus dem Hinspiel. Doch dann kam die Halbzeit zum Glück.

If you are St Pauli Fan – ´going to the Flughafen … düb düb düp düp ü dü di dü dü

Die zweiten 45 Minuten haben dann einfach alles getoppt was es zu toppen geht. Mann, haben wir eine saustarke Truppe, wie die das Ding gedreht haben, gigantisch.

Beim zweiten und dritten Tor lief mir schon zum ersten mal feuchte Augenflüssigkeit die Wangen herunter, als dann der Schlusspfiff das Mark erschütterte gab es kein Halten mehr Alles im Block schob sich und drückte, man fiel sich in die Arme und wildfremde Menschen drückten sich die Herzen! Dann war der Druck im Kessel zu hoch und unerfindlicher Weise platzte die Tür zum grünen Rasen, wir hätten eigentlich den ganzen Rasen ausbuddeln und mitnehmen müssen, aber die wollen da noch mal spielen bald, auch okay das er heil geblieben ist. Egal wir sind wieder in der 1. Liga. Auf jeden Fall fand man sich auf dem Grün ein, heulte vor Freude und lag sich in den Armen. All die Jahre Regionalliga, die beiden Abstiegsjahre die 2. Liga. All das flog wie in Zeitlupen an einem vorbei und man stand da nicht alleine! Schlagartig wusste man mal wieder warum man in diesen Verein die ehrenamtliche Arbeit reinsteckt, weil die Momente für die es lohnt alles andere aufzugeben, unbezahlbar sind,.

Ich glaube dieser Aufstieg ist Kitt für unsere Fanszene die doch so arg gebeutelt ist in den vergangenen Monaten.

Nachtrag:
Was im Zug los war kann sich wohl jeder vorstellen der schon mal unterwegs war, so viel getanzt und gesungen hab ich persönlich noch nicht im Zug, Donnerwetter. In Altona angekommen um halb fünf tat sich noch ein kleiner Mob auf, wie gesagt … going to the Flughafen … Das war ein lustiger Trupp mit zerfetzen Hosen dunklen Brillen und eben durchgerockt. Irgendwie war für mich da klar, dass es nicht mehr nach Fuhlsbüttel gehen kann, weil einfach nicht mehr geht, wenn man nächstes Wochenende nicht die Übergabe der goldenen Radkappe verpassen will, denn wir gewinnen sowieso und Lautern eben nicht bä! Ich glaub die Kutte muss wieder mit! //JE

FC St. Pauli, danke das es dich gibt!

Ihr seid nun Aufstiegshelden, allesamt!

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