Die Bundesliga feiert den ersten Meister

9. Mai 1964: Der 1. FC Köln hält als erstes Team die Meisterschale hoch.

Am 24. August 1963 startete die neugeschaffene Bundesliga mit 16 Teams in ihre erste Spielzeit. Zuvor wurden die Titelträger in einem Endspiel ermittelt. Borussia Dortmund ging als aktueller Deutscher Meister in die Saison und erreichte an deren Ende den vierten Tabellenplatz. Erster Meister der Bundesliga wurde der 1. FC Köln. Ein Verein vom Rothenbaum wurde übrigens Sechster.

Den ersten Treffer in der neuen Liga erzielte Timo Konietzka im Dress des amtierenden Meisters bereits nach 58 Sekunden im Spiel des BVB gegen Werder Bremen. Wikipedia weiß: “327.000 Zuschauer sahen die acht Partien des ersten Spieltags in den Stadien. Der damals bereits professionell geführte 1. FC Köln gewann überlegen mit nur zwei Niederlagen und sechs Punkten Vorsprung vor dem Meidericher SV die erste Bundesliga-Meisterschaft”.

Acht Partien? Ja, denn die Bundesliga startete damals mit nur 16 Mannschaften. Nach einem etwas undurchsichtigen Auswahlverfahren wurden folgende Teams als Gründungsmitglieder ausgewählt: 1. FC Köln, FC Schalke 04, Meidericher SV, Werder Bremen, Hertha BSC, Eintracht Braunschweig, Eintracht Frankfurt, Volxpark, 1. FC Kaiserslautern, TSV 1860 München, Preußen Münster, 1. FC Nürnberg, Borussia Dortmund, Karlsruher SC, 1. FC Saarbrücken und der VfB Stuttgart.

Gleich am ersten Spieltag setzte sich Köln mit einem 2:0-Auswärtssieg in Saarbrücken an die Tabellenspitze. Das erste Spiel eines Vereins vom Rothenbaum in Münster endete 1:1 und der amtierende Meister verlor in Bremen trotz des ganz frühen Tores 2:3. Anpfiff der Spiele war damals übrigens am frühen Samstagabend um 17 Uhr.

Nochmals wird Wiki zitiert: “In der Folgesaison geriet die Liga in ihre erste große Krise. Hertha BSC wurde wegen zu hoher Zahlungen an Spieler die Lizenz entzogen, und der Verein musste in die damals zweitklassige Regionalliga absteigen. Nun reklamierten die beiden sportlichen Absteiger Karlsruher SC und FC Schalke 04 den durch den Zwangsabstieg freigewordenen Platz für sich (anders als heute gab es für solche Fälle keine eindeutige Regelung) und erhoben Einspruch gegen den eigenen Abstieg. Nach einigem Hin und Her – zum Beispiel wurde eine Qualifikationsrunde mit vier Teams an- und wieder abgesetzt – erhöhte man die Zahl der Vereine auf 18, so dass beide eigentlichen Absteiger in der Liga bleiben konnten“. Aus Berlin rückte in der Folgesaison 65/66 damals Tasmania Berlin nach und hält bislang den absoluten Negativrekord eines Bundesligisten: Mit nur zwei Siegen und vier Remis bei 28 Niederlagen, stieg Tasmania mit 15:108 Toren und mageren 8:60 Punkten direkt wieder ab.

Zurück zum Premierenjahr der Bundesliga. Zwar gab es nun neben dem “Vertragsspieler” auch den “Lizenzspieler”, aber noch keinen “Voll-Profi”. Das monatliche “Gehalt” wurde auf 1.200 DM gedeckelt, die maximale Ablösesumme für einen Kicker betrug 50.000 Mark. Und auch bei den Vereinswechseln gab es noch eine besondere Regel: Die sogenannte “Drei-Mann-Klausel” besagte, dass je Saison pro Verein nur drei Neuzugänge von anderen Clubs verpflichtet werden durften. Und das auch nur in einem vierwöchigen Zeitfenster im Sommer.

Das erste Spiel das abgebrochen wurde, war die Partie zwischen den Rauten und dem BVB. Am 7. Dezember 1963 wurde das Match in der 61. Minute beim Stand von 2:1 für die Gäste wegen starken Nebels (!) abgebrochen. Das Nachholspiel zwei Wochen darauf verlor die Borussia dann 1:2.
Es gab etliche Spiele mit wesentlich mehr Toren. 7:1 gewann der BVB beispielsweise gegen den VfB Stuttgart, mit dem gleichen Ergebnis fertigte 1860 München den 1. FC Saarbrücken ab und den Verein aus dem Volxpark sogar mit 9:2. Am häufigsten wurde aber beim Spiel der Dortmunder Borussia gegen Kaiserslautern gejubelt, das der BVB 9:3 gewann.

Am 30. und letzten Spieltag der ersten Bundesligasaison erfolgte der Anpfiff aller Partien am 9. Mai 1964 auch um 17 Uhr. Köln stand schon etwas länger als Meister fest und gab sich auch im letzten Spiel gegen den VfB Stuttgart keine Blöße und gewann 2:1. Der 1948 aus der Fusion der beiden Vereine Kölner BC 01 und SpVgg Sülz 07 erstandene Club nahm die erste Meisterschale in Empfang. Erster Torschützenkönig der Bundesliga wurde mit 30 Treffern ein gewisser Uwe Seeler. // Hossa

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