Punkteteilung getippt – drei Zähler geholt!
Elfer vergeben, Pfostenkracher – aber Jojos Treffer sichert den Sieg! Dazu gab es gefühlt ebenso viele Ideen für die Überschrift wie Chancen für den VfB Stuttgart: „Heimsieg für Alex!“, „Einfach nur: Chapeau!‘“, „Royal Flush im Schwabenland!“, „Einer für alle – Alle für einen!“, „Einfach nur: JAAAAAAA!“ – und, natürlich: „Ein gutes Pferd…“ und so.
Das Topspiel zwischen dem Erstliga-Vizemeister und dem Zweitligameister der Saison 23/24 entpuppte sich als ein Spiel auf Augenhöhe und der Aufsteiger war von Beginn an giftig, biss jederzeit zu und stemmte sich mit einer starken Abwehrkette gegen wütende VfB-Angriffe.
Während die rund 6.000 auswärtsfahrenden St. Pauli Fans beim Einlass mit Alkoholkontrollen zu rechnen hatten, stellt Blessin um. Nach dem Ausfall von Eric Smith bestand die 3er-Kette aus Lars Ritzka, Hauke Wahl und David Nemeth. Nach der Gedenkminute (an dieser Stelle unser herzliches Beileid an alle Angehörigen der Opfer) legte der VfB ordentlich los, fand aber keine Lücken in der FCSP-Defensive, die bereits bei Mittelstürmer Jojo Eggestein begann. Dieser hatte nach acht Minuten bereits die Führung auf dem Fuß, versemmelte nur knapp.
„Schduágórd“ startete einige Offensivaktionen, die aber entweder von unserer 7er-Kette abgefangen oder Keeper Nikola Vasilj entschärft wurden. Gerade unser Torwart konnte sich einige Male auszeichnen.
Auch wenn der Sky-Reporter in der Folgezeit permanent von der 31. Minute sprach, versichere ich, dass der VfB sich in der 21. Minute einen eklatanten Fehler im Aufbauspiel leistete. Käpt’n Jackson Irvine brachte die Kugel irgendwie zu Jojo, der fackelte nicht lang – 0:1! Chapeau!
Danach wirkten die Schwaben etwas verunsichert und St. Pauli selbstbewusster. Niko durfte sich ein paar weitere Male auszeichnen, als er einige Chancen des VfB locker aufnahm. In der zweiminütigen Nachspielzeit gab es noch ein paar VVV (Verzweifelte VfB-Versuche), dann war Pause.
Nach Eckbällen der Gastgeber herrschte zwar irgendwie immer etwas Chaos im 16er der Kiezkicker, doch wurde jeder Ball grandios verteidigt. Auf der anderen Seite entschied der „Traurig aber VAR“ zurecht auf Strafstoß für St. Pauli. Schiri Felix Brych machte seinen Job heute echt gut! Jojo wollte auf 2:0 erhöhen, schoss dem stehengebliebenen VfB-Keeper Alexander Nübel aber mehr oder weniger zentral in die Arme.
In den verbleibenden 30 Minuten stellte der VfB hinten auf eine Dreierkette um und wurde aggressiver. Doch ein ums andere Mal war spätestens bei Niko Ende. Der bosnische Nationalkeeper parierte Schüsse aus allen Lagen und Befürchtungen machen sich breit, dass er am Saisonende nicht zu halten ist. Das wäre sehr, sehr schade. Niko, stay with us!
Es waren noch zehn Minuten regulär zu spielen, als Dapo Afolayan locker durch die Stuttgarter Abwehr tanzte, dann aber leider nur den linken Pfosten traf. Die fünf Minuten Nachspielzeit wurden zu den längsten 300 Sekunden dieses Tages. Dann endlich pfiff der gute Schiri Brych ab.
(Können wir ab jetzt bitte einfach auswärts nur noch gegen Teams aus BaWü spielen? Die liegen uns!)
PS: Das zweitbeste an diesem Tag war die Wintersonnenwende. „Die Tage werden wieder länger“, heißt es oft – was allerdings nicht stimmt: Es wird tagsüber nur endlich wieder länger hell sein. Der Sommer naht!
Aber erst einmal startet der Winter… // Hossa
P.S.: Allen eine schöne Winterpause!