Raus! Nur raus!
Unterwegs zu Lieblingsorten der Hamburger Literatur: Durch Hamburg mit der Literaturszene
Gelesen von gejo
„Raus, nur raus“ lädt dazu ein, die Hamburger Welt neu zu erkunden. Ob in der U- oder S-Bahn, in einer Kneipe oder andernorts.
Über 50 Autor*innen des Hamburger Literaturbetriebs schreiben darüber, was sie in persönlichen Geschichten mit dem jeweiligen Ort verbinden. Auch der Mond kommt nicht zu kurz! Magisch anmutende Plätze, an denen der Geist kurz verweilt oder die Gedanken manchmal buchstäblich an der Decke kleben.
Aber was prädestiniert eine Lokalität wie Brücke 10 an den Landungsbrücken etwa per se als magisch und zum Lesen anregend? Die Auswahl ist sehr subjektiv gehalten und spürt den inspirierenden Charakter einiger bekannter oder noch nicht entdeckter Schauplätze in Hamburg auf. Vielerorts geht es weniger um Bücher, sondern um Literatur, die „(…) durch das gesprochene Wort einen Körper bekommt.“ (Ulrike Syha, Nr. 47). Angereichert mit Anekdoten über namhafte Literaten wie etwa Klopstock oder Nossack, dazu gehörenden Bildern und farbigen Illustrationen, ent- oder verführt das kleine Büchlein (Softcover), das in fast jede Hosen- oder Jackentasche passt, zum Flanieren. Klein, praktisch & und gut! Es lässt den Leser*innen genügend Raum für die eigene Fantasie, in der Literatur über eigene Erlebnisse lebendig verortet werden kann.
Zuweilen frage ich mich als neugieriger Leser, wie die Fotos oder Archivaufnahmen kontextuell einzuordnen sind. Aber da wollen wir mal nicht so sein. Das tut dem Lesevergnügen keinen Abbruch. Ob bei einem Spaziergang unterm sich stetig wandelnden Mondlicht oder am Tresen im selbst gewählten zweiten Wohnzimmer.
Initiatoren dieses kleinen Schmuckstücks sind die Behörde für Kultur und Medien der Freien und Hansestadt Hamburg und das Literaturhaus Hamburg. Der Erlös des Buches fließt direkt in die Literatur in Hamburg.
Herausgegeben von Antje Flemming, Carolin Löher
Junius-Verlag
13. Oktober 2020
120 Seiten
8,80 €
ISBN 978-3-96060-534-8