Testspiele sagen nichts aus und beim Basketball gibt’s mehr Treffer!
Um sich gut auf die kommende Saison vorzubereiten, gehört es natürlich dazu die kommenden Gegner zu beobachten. Bestens geeignet sind dazu Testspiele, auch wenn diese häufig nicht wirklich aussagekräftig sind. Perfekt ist es natürlich, wenn zwei direkte Liga-Konkurrenten sich im Trainingslager duellieren und das auch noch im Internet betrachtet werden kann. So wie bei der Partie des 1. FSV Mainz 05 gegen die KSV Holstein Kiel am Freitagnachmittag. Aus der “Silberstadt-Arena” im Österreichischen Örtchen Schwaz wurde von “05ertv” übertragen. Die beiden Kommentatoren bekleckerten sich allerdings wohl eher mit Rum, statt Ruhm…
Nur ein Testspiel…
3 x 45 Minuten waren zwischen beiden Bundesligisten im Stadion des SC Eglo Schwaz vereinbart. Gut 14.000 Einwohner beherbergt die in die Tiroler Alpen eingebettete Gemeinde. Auf der Homepage des Vereins ist zu lesen:
“Unser Heimstadion kann sich mit einer Kapazität von 3.000 Personen und einer Tribüne mit 450 Sitzplätzen mehr als sehen lassen. Großer Star der Silberstadt Arena ist natürlich das rund 7.848 m2 große Spielfeld mit Naturrasen. Daneben verfügt das Stadion aber auch über eine Laufbahn und dank Flutlichtanlage findet das Runde zu jeder Tageszeit seinen Weg ins Eckige“.
Homepage des SC Eglo Schwaz
So nett kann man Werbung “verstecken”, denn Letzteres ist kein Wunder, schließlich produziert Hauptsponsor “EGLO” Leuchten…
Nach den ersten 45 Minuten führten die Mainzer 1:0, ebenso nach 90 Minuten. Dann begann es zu regnen. Dann gab es ein kurzes Unwetter, doch es wurde weitergespielt. In Minute 111 verkündet der eine Kommentator “Noch neun Minuten“. Der andere entgegnete: “Also 90 plus 45 ergibt bei mir 125 Minuten“. Ohne Worte…
Kurzer Fazit: Mainz nicht gerade stark und Kiel zumindest beim Torabschluss irgendwie auch nicht besser. Ergo: Keine Angst vor beiden Teams. Wobei: Es war eben nur ein Testspiel. Und: Nie wieder “05ertv”! Ich schwör’, Digger! Ach so, der Endstand lautete 2:0, weil der Karnevalsverein in der 102. Minute nach einer Ecke noch einnetzte.
So eine komische Liga, die hat ja Tradition unten dran… “Foyer des Arts” sangen in Zeiten der Neuen Deutschen Welle “Na, so eine komische Königin, die hat ja Räder unten dran“. Totaler NDW-Nonsens eben.
Am Freitagabend stand dann das 51. Eröffnungsspiel einer gewissen “Zweiten Liga” an. (Weiß eigentlich irgendjemand, was das genau ist?. Sachdienliche Hinweise bitte an die Redaktion).
Ich fragte heute auf der Straße meinen “Schräg-Gegenüber-Nachbarn”. Er schüttelte in seinem schwarz-weiß-blauem Shirt allerdings auch nur mit dem Kopf. Komisch. Vielleicht ist er ja doch eigentlich Rostocker…
Mit dem 1. FC Köln und dem VvV (Verein vom Volxpark) standen sich zwei sogenannte Traditionsvereine gegenüber. Nach Schulle heißt der neue Trainer bei den Geißböcken Gerhard Struber. Der 47-jährige Österreicher hat eine Brause-Vergangenheit: Nach drei Jahren bei den “New York Red Bulls”, war er zuletzt Coach bei RB Salzburg. Beim VvV sitzt mit Steffen Baumgart seit einem halben Jahr der ehemalige Kölner Trainer auf der Rauten-Bank (wobei er doch meist an der Außenlinie steht bzw. tobt). Und mit Davie Selke nahm ein Ex-Kölner zunächst auf der Bank Platz. Damit schließt sich fast der Kreis.
Bevor es zum Eröffnungs-Showdown kam, zappte ich nochmals nach Paris. 5000 Meter gehen die da im Kreis und schon stellt sich mir erneut die Frage von gestern, warum man dort 20 Kilometer zu Fuß macht? Es gibt doch die Metro! Oder ist die wegen Olympia gesperrt? Außerdem sieht das nach echt derben Hüftschmerzen und einfach nur scheiße aus!
Köln ist seit 1998 sieben Mal abgestiegen, sechs Mal ging es wieder hoch in die Bundesliga. Fahrstuhl-Mannschaft ist da wohl der korrekte Ausdruck. Der VvV versucht seit sechs Jahren wieder aufzusteigen. Tolle Voraussetzungen für ein Fußball-Spektakel in “Der ultimativen besten 2. Liga der Welt”. (Muss ja jedes Jahr ne Steigerung her…).
6. Minute: Nach einem desaströsen Torwart-Fehler staubt Königsdörffer den Abpraller ab – 0:1.
35. Minute: Erneut ein krasser Abwehrfehler des jungen Julian Pauli (!) und des Keepers und wieder macht Königsdörfer den Treffer zum 0:2. Pause. In Paris vernaschen die deutschen Basketballer gerade die Gastgeber. Naja, nach dem ersten Viertel führen sie 24:18.
Wer sich fragt, wie das zeitgleich geht: Sky im TV und auf dem Laptop Sportschau.de. Nach dem zweiten Viertel steht es in Paris 48:27. Dort rennen sich die Jungs gegenseitig über den Haufen. In Köln schießen sie sich gegenseitig den Ball in die Fresse und nach einer knappen Stunde steht es immer noch 0:2. Dann Minute 78: Kölns Anschlusstreffer durch Mainas Kopfball lässt den Blick vom Laptop gen TV schweifen. Dort sitzt nun seit gefühlt fünf Minuten eine Fliege auf dem Bildschirm und irritiert mich zunehmend. Notiz auf dem Einkaufszettel: Dionaea muscipula!
In Paris steht es nach dem dritten Drittel 69:46. In Köln ist Schluss. Na gut, dann sind sie halt für eine Nacht Tabellenführer. Aber wie sagte schon Stani: “Am Ende kackt die Ente!”. Ende ist dann auch in Paris. 85:71.
Fazit: Es war wie vorhin mit Mainz und Kiel: Köln ganz schwach und der VvV nur durch zwei Abstauber erfolgreich. Ergo: Keine Angst vor beiden Teams. Ach so, wir spielen ja gar nicht gegen die…;-)
P.S.: @ Leart Paqarada: Willst du vielleicht doch lieber in der Bundesliga spielen…? Dann komm zurück, bzw. Bornemann, übernehmen Sie!
// Hossa