Mit einem zittrigen Arbeitssieg in die 2. Runde.
“Warum ist bei uns immer alles so verdammt knapp?“, fragt Marty McFly (alias Michael J. Fox) im dritten Teil von “Zurück in die Zukunft” seinen Freund und Erfinder Doc Emmett L. Brown (Christopher Lloyd). Und genau das war es auch am Freitagabend für unsere Aufsteiger in Halle: Verdammt knapp!
Bei sommerlichen Temperaturen ging es auf dem Rasen über 120 Minuten heiß her und endete letztendlich mit dem besseren Ende für Braun-Weiß. Doch bereits nach zehn Minuten wollte man in Biff-Manier Nikola “McFly” Vasilj auf den Kopf klopfen und fragen: “Hallo, jemand zuhause?“.
Auch wenn der Stadtname des ersten Gegners im DFB-Pokal etwas anderes vermuten lassen könnte, wurde unter freiem Himmel gespielt. (Wir sind ja nicht auf Schalke). Im ausverkauften “Leuna-Chemie-Stadion” sahen 14.000 Fans eine nicht unbedingt hochklassige, dennoch aber spannende Partie.
Bereits nach 14 Sekunden hätte Neuleihgabe Guilavogui St. Pauli in Front schießen können und nach zehn Minuten ebenfalls. Doch erst war der Keeper, dann der Pfosten im Weg. Der HFC präsentierte sich alles andere als “eine feige Sau“: Im fast direkten Gegenzug verdribbelte sich unser Keeper, umkurvte gleichzeitig sich selbst und spielte den Ball schwindelig, den Akono dann zum 1:0 für den HFC ins Netz schob. Nach einer Trinkpause (obwohl man da ja keine Pause vom Trinken macht…) und zahlreichen leichten Fehlern im Spielaufbau auf beiden Seiten, passierte bis zur Halbzeit nicht mehr viel.
Doch kurz nach dem Wiederbeginn fand eine sehr feine Guilavogui-Hereingabe Eggestein, der zum Ausgleich netzte (48.). In der Folgezeit setzten die Kiezkicker allerdings nicht energisch genug nach und kassierten prompt den nächsten Gegentreffer (62.). Nun war guter Rat teuer! Zum Glück gab es wieder eine Trinkpause. In der Nachspielzeit erzielte der eingewechselte Dzwigala noch den rettenden Ausgleich, sodass es in die Verlängerung ging. “Großer Gott!“.
In der 100. Minute gab es eine heftige Rudelbildung und zehn Minuten darauf den 3:2-Siegtreffer durch Ritzkas Kopfballtor. “Oh Mann, das war echt stark!“. // Hossa
HFC: Müller – Berger, Löhmannsröben, Landgraf – Hauptmann, Kulke (79. Kastenhofer), Stierlin (72. Inaler), Weber – Richardson (86. Halangk) – Akono (90.+5 Vujanić), Friedrich (79. Wosz)
FC St. Pauli: Vasilj – Wahl (72. Dźwigała), Smith, Mets – Stevens (72. Ritzka), Irvine, Metcalfe (72. Saad), Wagner (81. Boukhalfa), Treu – Eggestein, Guilavogui (72. Afolayan)
Tore: 1:0 Akono (11.), 1:1 Eggestein (48.), 2:1 Hauptmann (62.), 2:2 Dźwigała (90.+4), 2:3 Ritzka (109.)
SR: Daniel Siebert
Z: 14.000