Unverdient. Unverdienter. Unverkusen!

Es fing so gut an und hörte so scheiße auf!

Zur Halbzeit war noch alles im Butter. Foto (c) Thorsten Ruhlig

Samstag, 15:30 Uhr – eigentlich die perfekte Anstoßzeit, zumal auch kein Dom ist. Doch eine triefende Nase, dazu eine kreischende Lunge und ein schmerzendes Knie, sorgten für einen zunächst gemütlichen Nachmittag vor der Glotze auf dem Sofa. Der Stream funktionierte perfekt, leider aber ohne Kaffee & Kuchen. Als Aperitif gab es zunächst diese andere Liga. Ich glaube, sie wird „Zweite Liga“ genannt. (Weiß jemand, was das eigentlich sein soll? Sachdienliche Hinweise bitte an die Redaktion). Dauerkarten waren ordnungsgemäß weitergegeben und so konnte es losgehen.

Im Übersteiger-Vorbericht wurde Stani zitiert. Vor dem Spiel spricht Helmut Schulte heute in die SKY-Mikros: „Einfach machen!“. Nun ja. Mach’ ich: Nach einem heißen Tee jetzt kaltes Bier aus dem Kühlschrank, Blase noch fix entleeren und schon ertönt „Hells Bells“. Kurz darauf pfeift Schiri Petersen die Partie an, die unsere Jungs wieder in den schönen braun-weiß gestreiften Trikots bestreiten.

Die Werkself zu Gast im „Demokratischsten Stadion der Liga“. Foto (c) Thorsten Ruhlig

Die Gäste mit ihren im Sommer hinzugekommenen 17(!) Neuzugängen – heute mit dem Anstoß am Millerntor – fanden zunächst nicht statt. Bereits nach einer Minute semmelt Smith die Kugel nach einer Ecke hauchzart links am Gäste-Kasten vorbei. Und so ging es munter weiter. Hountondji wurde geblockt, Sinani fehlte bei seinem Fernschuss etwas die Präzision und Bayer zeigte sich nur einmal durch Quansah angriffslustig, doch unser Keeper Vasilj war natürlich zur Stelle. Tapsoba rettete auf der Gegenseite gegen Wahl auf der Linie (18.). Man hätte gern und gut schon 3:0 führen können.

Nach 25 Minuten ertönte dann erstmals Torjubel – allerdings aus der falschen Ecke! Nach einem Freistoß schob Tapsoba aus fünf Metern zur Führung der Rheinländer ein. „Nun muss Nervennahrung her“, dachte ich noch, als es klingelte und eine gute Freundin mit Kuchen vor der Tür stand. Man kann ja auch mal Glück haben …! So wie in der 33. Minute, als Wahl sehr akrobatisch seinen allerersten Bundesligatreffer markierte. Das sah super aus! Chapeau!
Vor der Pause gab es noch drei Fouls der Gäste binnen einer Sekunde, aber weder Freistöße noch Gelbe Karten.
Nach dem Wechsel gab es nach weiteren Eckbällen weitere Chancen für Braun-Weiß: Oppie, 53., Saliakas, 54., doch dann der Schick, ähem, Schock: Erst zwei Minuten auf dem Feld, traf Poku in der 58. zur erneuten Bayer-Führung. Verdammte Axt! Ab da liegt eigentlich andauernd nur noch irgendein B04-Spieler auf dem Rasen und auch wenn St. Pauli weiter anrennt und weitere Torchancen herausspielt (Fujita 68., Sinani 71.), reicht es nicht mehr für einen Ausgleich gegen defensiv aufgestellte Leverkusener.

Taube am Millerntor, Archivbild arigrafie

Treffend formuliert es ÜS-Kollege Jens kurz vor Abpfiff: „Leverkusen hat einfach das Fußballspielen ein- und das Zeitspielen angestellt. Bin hart bedient!“. Dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen. Einzig die eins bis drei Tauben, die vollkommen ungerührt, aber emsig im Fünfmeterraum Vasiljs die Rasensamen aufpickten und sich die Mägen vollschlugen, sorgten noch für Heiterkeit. Ansonsten war das Millerntor ab der 60, Minute eher ein Jammertor. Schade, aber: hingefallen, aufstehen, weitermachen!
// Hossa
P.S.: Und nicht vergessen:

Fuck AFD! Foto (c) Dr. Dreh







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