Interessantes und Kurioses von den Spielen.
2015 – ganz Hamburg ist im Olympia-Fieber. Ganz Hamburg? Nicht ganz: Knapp etwas mehr als die Hälfte der abgegebenen Stimmen beim Volxentscheid sind gegen die Olympischen Spiele 2024 in Hamburg. Chapeau!
2024 – Paris hat den Zuschlag bekommen und bereitet sich auf die wohl gigantischsten Spiele aller Zeiten vor. Allein die Eröffnungsfeier, die mit dem „Einzug der Gladiatoren“ (O-Ton Eurosport) nicht in einem Stadion stattfindet, sondern auf der Seine, verschlingt Millionen an Euro. Rund 11.400 Athletinnen und Athleten sind für die Spiele gemeldet. Laut IOC nehmen erstmals genauso viele Frauen wie Männer an den Olympischen Spielen teil. In den nächsten Wochen gibt es 329 Entscheidungen in 32 Sportarten, wo 5084 Medaillen vergeben werden, die jeweils 18 Gramm des Eiffelturms enthalten.
Alles für die Sicherheit: 45.000 Polizisten, 15.000 Soldaten, dazu 800 Angehörige einer Elite-Einheit – das sind die Zahlen zum Aufgebot der französischen Sicherheitskräfte rund um die Olympischen Spiele. Fünf Mal mehr als Athleten*innen. Auch aus anderen Ländern. Aus Deutschland sind 190 Polizisten dabei. Paris ist zu einer total überwachten Sperrzone geworden.
Ein Spiel dauert 90 Minuten.
… manchmal liegen zwischen An- und Abpfiff aber auch vier Stunden. So geschehen beim olympischen Männer-Fußballspiel Argentinien gegen Marokko. 2:0 führten die Nordafrikaner, dem Weltmeister gelang der Anschluss und in der 16. Minute (!) der Nachspielzeit sogar der Ausgleich. Doch dann wurde es kurios: Marokkanische Fans stürmten auf den Platz, der schwedische Schiedsrichter Glenn Nyberg unterbrach die Partie und beorderte die Kicker in die Kabinen. Selbst der offizielle FIFA-Ticker vermeldete allerdings „End of game“, doch dem war nicht so. Nach zwei Stunden (!!!) wurde das Spiel dann fortgesetzt. Zunächst griff aber noch der VAR ein und annullierte den 2:2-Ausgleich der Südamerikaner aufgrund einer Abseitsstellung. Drei Minuten wurden noch gespielt und Marokko siegte nach 240 Minuten 2:1. Wenn das Sepp Herberger wüsste.
Die Weltmeisterinnen um Jenni Hermoso besiegten zum Auftakt nach einem 0:1-Rückstand das Team aus Japan mit 2:1. Völlig verdient. Knapp 70% Ballbesitz sagt zwar nicht immer etwas aus, doch die Ibererinnen waren das klar bessere Team.
Von wegen Olympia in Paris: Gleich das erste Spiel der DFB-Frauen gegen Australien fand in Marseille statt. Okay, die Fußballspiele sind über ganz Frankreich verteilt und der Surfwettbewerb findet sogar im 16.000 Kilometer entfernten Tahiti satt.
Ohne die Neu-Bayern-Spielerin Lena Oberdorf, die kurz vor dem Turnier eine Kreuzband- und Innenbandverletzung erlitt, startete die Hrubesch-Elf mit ihrer Ex-Kollegin aus Wolfsburg, Alex Popp, auf der Sechs. Ein gewagtes Experiment von „Angel-Horst“ die Stürmerin in die Defensive zu beordern. Alex verteilte die Bälle geschickt, doch die erste gefährlich Aktion leitete Keeperin Ann-Katrin Berger mit einem langen Abschlag ein. Jule Brand behauptete die Kugel gegen zwei Gegnerinnen, zielte dann aber aus 14m deutlich zu hoch. Nach 24. Minuten verwandelte Marina Hegering einen Eckball von Giulia Gwinn per Kopf zur Führung. Das war dann auch der Pausenstand.
In der 64. Minute das 2:0 durch Lea Schüller, wieder per Kopf nach einer Gwinn-Ecke. Nach einem blitzsauberen Konter kurz darauf das 3:0 durch Brand. Das vierte Tor von Alex Popp wurde wegen Abseits nicht gegeben. Am Ende stand ein verdienter Sieg zum Auftakt.
Das kanadische Team ließ sich etwas ganz tolles einfallen: Durch den Einsatz einer Drohne über dem Trainingsgelände des ersten Gegners Neuseeland, erhofften sie sich wohl Erkenntnisse über Taktik etc. Dumm gelaufen, denn dafür wurden die Trainerin samt Co-Trainerin sowie der Video-Analyst gesperrt.
// Hossa