Im Kellerduell gibt’s nichts zu lachen!

Der Siebzehnte empfängt den Sechzehnten – mehr Kellerduell geht kaum. Nur Mainz ist noch schlechter. Auch das geht eigentlich kaum. Ist aber so. Und der Tabellenkeller ist eben kein Kohlenkeller, geschweige denn ein Kaiserkeller wie der in der Großen Freiheit auf St. Pauli. Als Hamburg Anfang des 19. Jahrhunderts Besuch von Napoleon erhielt, wurde Französisch gesprochen und da heißt ein Keller „Cellier“. Die Heidenheimer hingegen wohnten einst hinter dem römischen Schutzwall Limes, wo die Keller auf Latein „Cellarium“ hießen und meist zur Lagerung von Vorräten genutzt wurden.
In unserem Fall hier geht es bei den Vorräten allerdings nicht um Wein, Bier oder Eingemachtes, sondern um Tore und Punkte. So sieht es aktuell im Kartoffel…, ähem, Punktekeller aus:
FCSP: 2-2-9, 11:25 Tore, 8 Punkte, zuletzt 1:1 in Köln
FCH: 3-2-8, 12:28 Tore, 11 Punkte, zuletzt 2:1gegen Freiburg
Nicht gerade üppig und als Kellerassel stellt sich die Frage, wie man mit diesen mageren Vorräten den Winter überstehen kann. Aber wie Chef-Einkäufer Andreas Bornemann nach dem Köln-Spiel feststellte: „Wir haben noch zwei Spiele in diesem Jahr. Mit dem ersten fangen wir an“. Ein verdammt guter Plan, Andy!
Nach dem Aufstieg 2024 kassierten wir zum Saisonstart gegen die Jungs von der Ostalb gleich mal ein 0:2 am Millerntor. Dafür rächte man sich im Rückspiel und gewann im Ländle mit dem gleichen Ergebnis. Dies waren bislang auch die einzigen Duelle in der Bundesliga. In den Jahren im Unterhaus trafen beide Teams 18 Mal aufeinander. Mit acht Siegen, sieben Niederlagen und drei Remis behält Braun-Weiß dabei knapp die Oberhand.

Mit vier Buden ist Stefan Schimmer bester Stürmer der Schwaben, gefolgt von acht weiteren Torschützen mit je einem Treffer. Seit der Spielzeit 2008/09 ist Frank Schmidt Trainer beim FCH. Damit ist der 51-Jährige, der seine Jungs sogar bis in die eher ungeliebte „Conference League“ führte, der dienstälteste Coach im deutschen Profifußball. Chapeau! (da isses…!)
Und bei unseren Jungs? Alles im Lack? Bei Weitem nicht! Auch wenn der Pokalerfolg und der durchaus glückliche Punktgewinn beim „Eff-Zeh“ für etwas Entspannung sorgten. Die eklatante Schwäche für punktgenaue Hereingaben der Flügelspieler lassen die Stürmer in der Box derzeit nahezu „verhungern“. Auch bei den Standards gibt es dringend Verbesserungsbedarf: Man muss einfach druckvoller, gefährlicher, damit effektiver und somit dominanter werden.
Zum Schluss also noch ein Appell an unsere Kicker: Denkt dran, es ist nur noch eine Stufe bis zum Kellerboden. Schießt also Tore, holt drei Punkte und macht den Tabellenkeller zum Partykeller! Sonst droht bald der Burgkeller im Untergeschoss! Aber mit einem Sieg seid ihr punktgleich mit dem FCH und in der Tabelle auch vor den Schwaben! Der Tipp des Zweckoptimisten lautet 3:1.
P.S.: Es gibt natürlich auch noch den „Kölner Keller“ – und dieser möge sich bitte selbst entrümpeln, sprich: auflösen. Danke.
P.P.S.: Und falls wir doch mal einen neuen Trainer brauchen: Da gibt es einen Jens Keller…
// Hossa
