Pressemitteilung des Vereins zum Schweinske-Cup

Die Pressekonferenz zu den Vorfällen beim Schweinske-Cup ist soeben zuende gegangen. Die Erklärung des Vereins ist hier nachzulesen, und spricht für sich, auch in ihrer Deutlichkeit.

Wer Statements zu Fan- und Polizeithemen von Vereinsvertretern wie Gernot Stenger und Helmut Schulte aus der Vergangenheit kennt, kann sich vorstellen, dass hier die ein oder andere drastischere Formulierung dem Rotstift zum Opfer fiel und dies schon die eher gemäßigtere Variante ist.

Bei den anschließenden Fragen fanden die anwesenden Pressevertreter besonderes Interesse an Zahlen, wobei insbesondere die Frage, wieviel Gewaltbereite St.Pauli denn nun wirklich hat immer wieder gestellt, von Sven Brux aber mehrfach dahingehend beantwortet wurde, dass es hier sicher kein fixes Raster gibt und man daher man nicht mal eben eine feste Zahl präsentieren könne. Die von der Polizei ins Spiel gebrachten 230 wären natürlich insbesondere verwunderlich, wenn man in anderen Statements von sich gibt, man hätte an dem Abend gar nicht mehr zwischen normalen und gewaltbereiten Fans unterscheiden können.

Wie bei jedem Verein im Deutschen Profifußball gibt es auch bei uns Fans, die die Gewalt suchen, dies sei auch in den 80er und 90er Jahren schon so gewesen und in der heutigen Zeit eben etwas mehr im Fokus der Medien.

Außerdem sei der Verein doch überall für seine deutliche Positionierung gegen Nazis und Diskriminierung bekannt und im positiven auch berühmt, dann müsse man solche Leute eben auch mal körperlich sprüen lassen, dass sie bei uns nichts zu suchen hätten.

Eine Zahl fand ich dann auch interessant: Circa 90 Personen sind nach derzeitigem Kenntnissstand verletzt worden, dem Verein ist aber kein Verletzter aus Schlägereien oder Auseinandersetzungen innerhalb von Fans bekannt. Die 90 Verletzten gehen also allesamt auf das Konto von Pfefferspray- und Schlagstockeinsatz.

Insgesamt, wenn man die Meldung liest und auch das Gesagte vor Ort richtig verstanden hat, geht es um eine differenzierte Betrachtungsweise, die eben in den letzten zwei Tagen in die Medien nicht stattgefunden hat. Es müssen Ursache und Wirkung unterschieden werden, und eine Verteidigung gegen angreifende Nazis ist eben keine “von beiden Seiten gesuchte Fußballgewalt”.

Es gibt Vorfälle, die zu verurteilen sind, wie in der Stellungnahme auch aufgeführt. Diese hätte es aber so nie gegeben, wenn nicht im Vorfeld eklatante Fehler auf anderer Seite (=Polizei) passiert wären, denn dieses Turnier war seit Jahren ein Highlight für St.Pauli-Fans (und nicht nur für Familien), USP hat hier regelmäßig stimmlich überzeugt und Videos davon zum eigenen Marketing genutzt.
Es ist absolut naiv zu glauben, dass von unserer Seite auch nur irgendjemand ein Interesse daran gehabt hätte, dieses Turnier zu sabotieren oder Randale anzuzetteln, im Gegenteil.

Danke an den Verein für diese klaren Worte, insbesondere an Sven Brux. // Frodo

P.S. Noch ein Satz von Sven, bei dem ich gespannt bin, ob er den Weg in die “normalen” Medien findet: “USP hat sich als Gruppe mit am verantwortungsvollsten von Allen verhalten!

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