Hach, was ein Spaß! Der DFB ist sich tatsächlich für nichts zu blöd und lässt sich jetzt mit Sätzen zitieren, die einen wirklich nur noch an der geistigen Fitness der Frankfurter Riege zweifeln lassen.
Doch der Reihe nach: Gestern (Donnerstag) machte eine Mitteilung des Vereins die Runde, die einen fassungslos hinterließ. Der Verein war vom DFB (wie sich später herausstellen sollte auf Initiative der Hamburger Feuerwehr hin) darauf hingewiesen worden, dass auch Wunderkerzen zur Gattung des Bösen, der Pyrotechnik (hier bitte das Einsetzen der Musik aus Psycho denken) gehören und dies im Zusammenspiel mit „entflammbaren Stoffen wie Fahnen etc.“ eine „erhöhte Gefahr“ darstelle.
Mehr noch: „Dies könne bei missbräuchlichem Einsatz zu Schäden führen. Das Spiel gegen Paderborn am Montag steht dementsprechend unter Beobachtung.“
Ich hoffe, Ihr hattet alle die arbeitssicherheitstechnisch ideale Sitzposition inne, die die Unterarme im rechten Winkel zum Körper zielgenau auf der Schreibtischplatte platziert, ansonsten könnten beim Lesen dieser Zeilen jetzt einige Kieferorthopäden innerlich jubeln, da die ein oder andere Kinnlade sicher böse beim aufschlagen auf dem Tisch zerdeppert wurde.
Werden jetzt auch die Hausschlüssel verboten, weil diese ebenfalls bei missbräuchlichem Einsatz zu Schäden führen können, etwa wenn man sie dem DFB-Beobachter quer übers Gesicht zieht? Wird in irgendwelchen Stadien noch Erbseneintopf verkauft? Stichwort Entflammbarkeit und so…
Ernsthaft, liebe Jungs und Mädels in Frankfurt. What’s next?
Schoko-Osterhasen, die verboten werden, weil sie als Wurfgeschosse dienen könnten? Ach nee, gab es heute als verfrühten Aprilscherz ja schon.
Sogar die Tagesschau kam nicht umhin, das Thema aufzugreifen. Mit einem mehr als gelungenen Beitrag.
Auch die berechtigte Frage eines Journalisten auf der heutigen Pressekonferenz (gratis abrufbar), wie es denn um Einwegfeuerzeuge bestellt sei, erzeugte bei unserem Pressesprecher dann ein Lächeln, welches schon sehr gequält wirkte, weil er sich selbst bescheuert vorkam, sie beantworten zu müssen.
Womit wir beim Thema wären, welches uns wirklich betrifft. Denn das in Frankfurt beim DFB nicht ausschließlich die hellsten Leuchten aus dem Solarium eingebaut wurden, ist seit längerem bekannt.
Wie aber mit derlei geistigem Blödsinn umgehen? Wie sieht unser Verein bei der Nummer aus?
Zunächst mal ist es etwas undankbar für den Verein, vom DFB in diese Situation gebracht zu werden, in der man fast nur noch verlieren kann. Da sitzt man dann mit der kurzfristigen Info, dass man eben nicht aufgrund der sonst allgegenwärtigen Gewaltexzesse rund um die St.Pauli/Paderborn-Deathmatches unter fragwürdiger Beobachtung steht, sondern aufgrund von Wunderkerzen… ich kann mir förmlich vorstellen, wie Brux und Bönig mehrfach in Outlook versuchten, den Kalender zu aktualisieren, um irgendwie doch noch erleichtert feststellen zu können, dass der 1.April dieses Jahr vorgezogen worden war.
Dann gibt man eben eine Mitteilung raus (s.o.) um den Schaden zu begrenzen, lässt aber zwischen den Zeilen schon durchschimmern, dass es sich hierbei nicht um die eigene Auffassung handele, sondern eben um die weltfremde Ansicht von Schreibtischtätern, die Silvester wohl ausnahmslos im Bunker verbringen und bei Anwendung von Tischfeuerwerken die Waffe zücken.
Sven hat sich zum Zustandekommen des Textes heute nochmal im Forum geäußert, zumindest aus meiner Sicht ist damit alles gesagt.
Ich fasse mal sehr frei zitierend zusammen: Kauft die Restbestände an Wunderkerzen in Hamburg und Umland am Ostersamstag leer und zündet die Dinger am Montag um 20.10h an. Dieses geschieht (wie seit eh und je, also kaum der Rede wert) gesittet und vernünftig, die Dinger werden nicht geschmissen und auch nicht im Bündel angezündet.
Sollte es dann aufgrund des (sachgemäßen) Gebrauchs von Wunderkerzen anschließend eine Sanktion des DFB geben, kann man den Verein an dessen dann folgenden Taten messen und es erfolgt hoffentlich ein Einspruch und der Gang bis zum Obersten Gerichtshof auf dem Jupiter, falls notwendig.
Frohe Ostern, viele Kerzen!
Und dem Hinweis in der Vereinsmitteilung bzgl. der Choreo zum Thema „Homophobie beim Fußball“ kann man natürlich nur zustimmen, hier nochmal der Text zum Aktionstag bei den Kollegen der BASCH. // Frodo
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