St.Paulis U19 im DFB-Pokal-Viertelfinale:
13.Dezember: Heimspiel gegen Hertha BSC (13.00 Uhr)
**Achtung – Spiel wurde an den Brummerskamp verlegt **
Lang, lang ist’s her, dass sich eine A-Jugendelf des FC St. Pauli überhaupt für den Junioren-DFB-Pokal qualifizieren konnte – 22 Jahre, um genau zu sein. Ansonsten sah man in den vergangenen fast 30 Jahren (1987 gab es die erste Runde in dieser Disziplin mit je einer U18-Auswahl aus jedem Bundesland) kaum Land in diesem Wettbewerb. Klar erinnern wir uns noch sehr gerne an die A-Jugend-Begegnungen um die Deutsche Meisterschaft 1998, als man erst im Halbfinale mit 1:3 (vor 1.800 Zuschauern auf dem SV-Polizei-Sportplatz) und 1:5 gegen den Nachwuchs Borussia Dortmunds ausscheiden musste; doch seither sind vergleichbare Erfolge nie wieder vorgekommen – weder im Meisterschafts- noch im Pokalwettbewerb. Erstmals tauchten die juvenilen Braunweißen übrigens 1992 im Wettbewerb des DFB-Pokals auf: In der Qualifikation (durch die Wiedervereinigung erhöhte sich die Anzahl der Teams und es wurde eine Qualifikationsrunde mit fünf Partien vorgeschaltet) traf St. Pauli zu Hause auf den FC Berlin (aka BFC Dynamo) und unterlag dort mit 2:3. Allerdings erreichten die Kiezjungs trotzdem die nächste Runde, da den Berlinern wegen eines Wechselfehlers der Sieg am grünen Tisch nachträglich aberkannt wurde. Im Achtelfinale eine Woche darauf schied man dann allerdings durch ein heimisches 1:4 gegen Bayer Leverkusen tatsächlich aus.
Auch 1993 war bereits in der Runde der letzten 16 Mannschaften Feierabend für den FC St. Pauli: Mit 2:7 unterlagen die Mannen von Trainer Peter Paulick beim OSC Bremerhaven. Erst wieder drei Jahre später griff das Heiligengeistfeld-Team abermals in den Wettbewerb ein: Zunächst gab es 1996 unter Coach Joachim Philipkowski einen 3:2-Auswärtssieg bei Preußen Köln, dem aber im Achtelfinale ein 1:2 bei Arminia Bielefeld folgte. Im Jahr darauf, in der ersten Hauptrunde der Saison 1996/97, traf man in Bochum-Wattenscheid auf die SG Wattenscheid 09 und musste erneut frühzeitig die Segel streichen und unterlag der Konkurrenz mit 1:3. Dies war bis zur laufenden Spielzeit 2014/15 die letzte Teilnahme des FC St. Pauli am DFB-Junioren-Vereinspokal, der seit 2002 mit den U19-Teams der Republik ausgespielt wird.
In diesem Jahr nun hat es die Mannschaft von Joachim Philipkowski zunächst geschafft, den Hamburger Landespokal für sich zu behaupten, und eroberte sich somit die Berechtigung, in den bundesweiten DFB-Pokalwettbewerb einzuziehen, um sich dort mit den Besten der Republik zu messen. In der ersten Runde hatten die Kiezkicker ein Freilos, ebenso wie neun weitere Mannschaften, und mussten erst im Achtelfinale antreten – und zwar auswärts bei Eintracht Trier, das ebenfalls erst im Kreise der verbliebenen acht Teams (zehn Mannschaften trafen in der ersten Ko-Runde aufeinander) auflaufen musste. Souverän behauptete sich Piepels Elf am 28. September mit einem 5:0 bei den Trierern und sicherte sich damit den erstmaligen Einzug ins Viertelfinale in diesem Pokalwettbewerb.
Welche Chancen St. Paulis U19 am 13. Dezember (13.00 Uhr, Königskinderweg / Schnelsen Brummerskamp) gegen den momentanen A-Junioren-Bundesligazweiten Hertha BSC hat, das sich im Achtelfinale knapp mit 1:0 beim 1. FC Mönchengladbach behaupten konnte, ist schwer einzuschätzen. Joachim Philipkowski sieht in den Berlinern eine sehr starke Mannschaft, gegen die man aber dennoch weiterkommen kann. Zwar schwächelte Piepels Truppe zuletzt ein wenig im Ligaalltag und liegt mit sechs Zählern Rückstand auf den Ligakrösus VfL Wolfsburg nun nur noch auf Rang 5; doch das St. Paulis U19 in dieser Saison an guten Tagen jeden schlagen kann, konnte sie bereits unter Beweis stellen. Großes Handicap für die Partie am kommenden Sonnabend: Aufgrund einer roten Karte aus der Partie in Trier muss Leistungsträger Dennis Rosin gegen die Hauptstadt-Elf pausieren.
Das Duell beider Teams in der A-Jugend Bundesliga endete im August 2:2.
Sollte unser Goalgetter Nico Empen es richten und unser FC würde tatsächlich das Halbfinale erreichen, so wird man auf keinen Fall auf die Rekordelf der vergangenen Jahre treffen: Der SC Freiburg nämlich ist bereits in der ersten Runde ausgeschieden – mit 0:2 auswärts bei Hertha BSC Berlin! Die Breisgauer waren nicht nur der Titelverteidiger, sondern sind mit fünf Pokalsiegen seit 2006 auch Rekordhalter. Derartiges nennt man dann wohl erfolgreiche Nachwuchsarbeit. Wer ist in diesem Jahr noch im Rennen? Der SV Gonsenheim empfängt den VfL Wolfsburg, der 1. FC Köln will zu Hause gegen Schalke 04 bestehen (Anm.d.Red: hat aber bereits am 3.12. 0:2 verloren), und Energie Cottbus trifft daheim auf den TSV 1860 München.
Sagen wir mal so: Ich würde unsere Jungs im Halbfinale gerne gegen jeden sehen.
// Ronny
Wer? FC St. Pauli – Hertha BSC Berlin
Wann? 13. Dezember, 13 Uhr
Wo? Königskinderweg 67a (Sportanlage Germania Schnelsen) Brummerskamp