3.Spieltag (A) – Dynamo Dresden

SG Dynamo Dresden – FC St.Pauli 1:0 (0:0)
Tor: 1:0 Andreas Lambertz (7.)
Zuschauer: 29.350 (ca. 2.500 St.Paulianer)

Auswärtsberichte nach schmucklosen Niederlagen – auch so ‘ne Sache, die auf der Beliebtheitsskala nur kurz vor eitrigem Fußpilz steht.

Handeln wir kurz das Sportliche ab:
Lest den Kicker oder ähnliche Blätter für fundierte Kenntnisse. Als Laie bleibt mir nur, mich vom Braunschweig-Spiel zu wiederholen:

Kann nur besser werden.

Zum Drumherum:
Letztes Ferienwochenende, daher entschloss ich mich Junior mitzunehmen und für die Bahnanreise. “No Colours” als Kleidungskriterium und ein überzeugtes “Wir gehen jetzt die Semperoper angucken.” beim Aussteigen aus dem Zug sorgten dann auch für ein unbehelligtes freies Bewegen in Dresden selbst.
Allerdings war das vor dem Spiel wohl auch für alle anderen, selbst im Trikot, kein großes Problem.

Am Stadion angekommen stand man sich dann bei der Kontrolle die Beine in den Bauch, eine Ordnerin zog uns dann an der wartenden Schlange vorbei – wozu ein 8-jähriger doch alles gut ist.
Die Spürhunde am Einlass erinnerte ich noch vom letzten Auftritt hier, abgesehen von der recht langen Wartezeit verlief dies aber ziemlich entspannt und die Ordner hier waren auch allesamt freundlich.

Im Stadion selbst dann gefühlt auch deutlich weniger Nackendichte als bei den letzten Auftritten hier. Normalerweise sammelte sich da am Block links neben dem Stehplatzbereich doch ein ziemlicher Haufen des Thor Steinar-Fanclubs, da waren dieses Mal nur ein paar vereinzelte verlorene Gestalten zu sehen.
Viele Grüße an 1953 International. Es mag noch ein weiter Weg sein, aber man beschreitet ihn weiter und an solchen Kleinigkeiten sieht man ja auch, dass es vorwärts geht. Und dies eben in einem Umfeld, in dem diese Art der Arbeit weitaus unangenehmer ist als in unserer Wohlfühloase Millerntor.

Natürlich war noch nicht alles gut, siehe dazu auch den Eintrag bei Ultrapeinlich. Den Spruch bzgl. der Burka habe ich sogar noch mit einem gewissen Augezwinkern zur Kenntnis genommen, die folgende homophobe Tapete gegen USP und die Schickeria fand ich wesentlich “peinlicher” bzw. auch dümmer und niveauloser.
Davon ab traue ich den weiblichen USP-Fans durchaus eine passende Antwort zu, hat letztes Mal auch funktioniert.
Zur Halbzeit gab es dann noch eine akustische Wiederholung der “Wenn wir in die Elbe scheißen – gibt’s in Hamburg ws zu beißen!“-Tapete vom letzten Spiel. Immerhin kreativer als ein stumpfes “Scheiß St.Pauli”.

Wenn man die negativen Begleitumstände ausklammert ist der Support bei Dynamo aber nach wie vor beeindruckend. Mitmachquote in der Kurve bei nahezu allen Gesängen und Klatscheinlagen bei 95%, bis in die äußerste Ecke. Und wenn man die Gerade und die andere Kurve mitnimmt, versteht man im Gästeblock den eigenen Gesang fast nicht mehr.

Nach dem Spiel sind wir dann mit dem Shuttle zum Hauptbahnhof zurück, was ebenfalls relativ entspannt verlief.
Die mit dem Bus oder PKW angereisten Fans wurden dann zum neuen Sammelparkplatz ebenfalls mit Shuttle zurückgebracht, auch dies verlief wohl problemlos.Weniger gut verlief es für den aus Prag angereisten 9er-Barflies-Bus, der nach dem Spiel in Stadionnähe überfallen wurde. (Und die hier übernommene Pressemitteilung der Polizei stimmt inhaltlich auch.) Sich nach dem Spiel dann wegen der gestohlenen Rucksäcke noch mit der Deutschen Kripo unterhalten zu müssen, sorgte bei der Busbesatzung dann leider auch für einen unwürdigen Abschluß des Wochenendes.

Die weiteren im Artikel verlinkten Vorfälle habe ich nicht mitbekommen, sie zeigen aber, dass es natürlich auch weiterhin nicht sinnvoll ist, derartige Touren allzu sorglos (und in voller Montur) zu unternehmen.

Etwas ärgerlich war die Blocksperre dann für diejenigen, die den Stadionbereich zu Fuß (ohne Shuttle) verlassen wollten, denn nachdem es zunächst “Ja, gehen Sie bitte hier lang!” hieß, stand man dann recht sinnlos vorne am Zaun in der prallen Sonne und wartete, bis die Shuttle-Busse weg waren.
Das man dann mehr oder weniger alleine ein deutlich leichteres “Opfer” war, als wenn man sich hätte sofort und ohne Wartezeit aus dem Staub machen können, ehe die Dynamos feiernd aus dem Stadion kamen, ist ja leider auch kein neues Phänomen unerklärlicher Polizeitaktiken.

Unterm Strich: Für Junior und mich eine entspannte Tour und ein schöner Ferienabschluß.
Wenn nur der Fußball nicht wäre, wie so oft… // Frodo

Links:
– Bericht South End Scum: “Matchday 03” (English)
– Bericht Grenzenlos 1910: “Die Null steht
– Fotos USP
– Fotos Ultras Dynamo

Verein am Wochenende

Die U23 spielte bereits am Samstag an der Hoheluft gegen VfL Wolfsburg II und konnte einen Rückstand zweimal ausgleichen, am Ende stand es 2:2, beide Tore erzielte Kapitän Jan-Marc Schneider, den ersten nach Handelfmeter.
Mit sieben Punkten aus fünf Spielen steht man im gesicherten Mittelfeld, nächster Auftritt am Sonntag um 15.00h in Meppen.

Die Frauen starteten in die erste Regionalliga-Saison der Vereinsgeschichte gleich mal mit einem Ausrufezeichen, nämlich einem Spielabbruch.
Klingt spektakulärer als es ist, denn Schuld war (wie z.B. auch in zwei Spielen der Herren-Oberliga) das Hamburger Wetter bzw. ein Gewitter.
Bis dahin stand es nach einer guten Stunde gegen Mitaufsteiger VfL Jesteburg 1:1, die Führung hatte Nina Philipp erzielt.
Das Spiel wird wohl neu angesetzt.
Nächstes Spiel ist am Sonntag um 13.00h in Delmenhorst.

Die U19 verlor bei Hertha mit 6:3  (2:0) und hat nach vier (teils sehr unglücklichen) Spielen erst einen Punkt.
Weiter geht es erst am 11.9. gegen Hannover 96.

Die U17 holte bei Holstein Kiel im dritten Spiel das zweite Unentschieden (2:2), am Sonntag sollte dann um 12.00h (Königskinderweg) gegen Niendorf der erste Saisonsieg her.

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