SSV Jahn Regensburg – FC St.Pauli 3:1 (2:0)
Tore: 1:0 Marco Grüttner (10.), 2:0 Sargis Adamyan (21.), 3:0 Joshua Mees (48.), 3:1 Johannes Flum (53.)
Rote Karten: Sami Allgui (45. + 1), Cenk Sahin (75.)
Zuschauer: 15.224 (ausverkauft, ca. 2.000 St.Paulianer)
Aktuelle Gefühlslage:
Ich würde gerne Katzenbabys langsam ertränken, um sie anschließend zu essen. Danach kotzen und mit dem Erbrochenen Dinge an Hauswände malen.
Und ich konnte jetzt schon zwei Nächte drüber schlafen, seid bloß froh das ich diesen Bericht nicht schon am Samstag um 17.30h im ICE begonnen habe.
Ich hatte letzte Saison das Stadion in Aue “gesammelt” und mir geschworen, nie wieder dorthin zu müssen. Nach dem saublöden Spiel gegen Sandhausen hab ich dann aus irgendeiner Dummheit heraus doch wieder die Fahrt im 9-Sitzer gebucht und… naja, Ergebnis ist bekannt.
Den um 3.30h klingelnden Wecker vom Samstag kann ich nicht einer Schnappslaune zuschreiben, es ging darum das letzte fehlende Stadion der 2.Liga einzusammeln, die Fahrt stand also nun wirklich quasi seit Saisonbeginn fest.
(Wir erinnern uns: Regensburg war durch diese sensationelle Relegation gegen 1860 in die Liga gekommen. Und spätestens hier zuckt es dann doch in mir. Ich habe echt überhaupt keinen Bock nächstes Jahr eventuell gegen die Blauen zu spielen.)
Und wie schon bei der Fahrt nach Aue, so lässt sich auch hier festhalten: Auswärtsfahrten sind einfach unfassbar toll. Man verbringt Zeit mit tollen Leuten, trifft vor Ort lieb gewonnene Bekannte und trifft auf Zugfahrten dann sogar noch andere Personen, die man schon länger aus diesem Internet kennt.
Es stört halt immer nur der Fußball.
Dies ist aber auch nichts Neues, die erste “Lass uns doch mal auswärts fahren, wenn gar kein Spiel ist!“-Idee dürfte in unserem Verein so um und bei 1911 erstmals geäußert worden sein. In meinem Fanclub kann ich mich an Touren zum BVB II erinnern, wo wir das schon ziemlich konkret so planten.
Nun also Regensburg.
Eine wirklich schöne Stadt, die mehr Zeit und Aufmerksamkeit verdient gehabt hätte, aber nach einem kurzem Abstecher zum Dom ging es dann schnell zum Stadion. Und wenn Einen der Bus-Shuttle an diesem Stadion rauswirft, fehlen einem schon etwas die Worte. Sieht halt aus wie so’n roter Schuhkarton und steht mitten im Nirgendwo, eine Mischung der Dinger in Mainz und Ingolstadt.
Aber: Schöne Stadien schießen eben auch keine Tore, da muss man gar nicht die Nase rümpfen.
Zum Spiel kann ich hier wenig schreiben, die Sicht aus dem Gästeblock verhinderte eine messerscharfe Analyse und zum erneuten Anschauen fehlte mir bisher die mentale Stärke.
Lediglich die roten Karten hab ich mir bisher anschauen können:
Sami Allagui ging nach der Gelben Karte für Kalla, als der Schiedsrichter auf ihn deutete, schon in Richtung Kabine bevor Schiri Jöllenbeck die Rote Karte zückte. Da dürfte es also auch in Ermangelung von TV-Bildern wenig Zweifel an der Berechtigung geben. Und ganz ehrlich, ich habe Sami sowohl hier als auch im Podcast immer verteidigt, aber sowas darf ihm einfach nicht passieren.
Cenk Sahin hätte ich aus Stadionsicht noch verteidigt, da es eben zunächst ein Foul gegen ihn ist, welches Jöllenbeck auch pfeift – und er aus meiner Sicht dann eben dadurch ins Straucheln kommt und die Grätsche nicht richtig timen kann. Nach Ansicht der TV-Bilder muss ich aber hier zurückrudern, da kann man schon Rot zücken.
Insgesamt wäre Gelb hier wohl auch vertretbar gewesen, aber das passte dann auch zum Tag und zur generellen Linie des Schiedsrichters.
(Nachtrag: Zu den Diskussionen nach dem Spiel am Zaun lese man den MagischenFC Blog. Ich war ca. 30 Sekunden nach Abpfiff raus aus dem Block, auf der Suche nach Katzen…)
Und nun?
Wir liegen auf dem Relegationsplatz, haben noch zwei Heimspiele und wenn wir die gewinnen dürfte der Klassenerhalt fix sein.
Eine Ausgangsposition, wie sie sich beispielsweise der 1.FC Kaiserslautern wünschen würde.
Trotzdem ist die Gefühlslage… naja, siehe oben. Katzenbabys töten.
Mein grundsätzlicher Optimismus dürfte bekannt sein, meine innere Ablehnung von Trainerwechseln aller Art ebenfalls – trotzdem war ich tendenziell eher überrascht, als gestern Vormittag eben nicht der Wechsel zu Ewald Lienen kommuniziert wurde, sondern das Festhalten an Markus Kauczinski.
Wahrscheinlich könnte aktuell auch Pep Guardiola hier nichts bewirken, von daher wäre der Motivations-Move zu Ewald die naheliegendste Variante gewesen, um hier nochmal die letzte Verzweiflungs-Rakete zu starten.
Ewald mit seiner Runde vor dem Spiel am Samstag am Millerntor – das Stadion wäre wieder da gewesen.
Mal schauen, vielleicht macht er sie ja trotzdem, irgendeinen Zaubertrick müssen wir uns jetzt noch einfallen lassen.
Und am Ende ist es eh eine Sache, die jetzt im Kopf entschieden wird.
Bevor ich da jetzt irgendwelche Durchhalteparolen runtertippe, verlinke ich einfach den Beitrag von Marco, der es auf der Facebook-Seite des ÜS ähnlich zusammenfasst.
Samstag muss gewonnen werden, es ist nur eine Frage des Willens.
In diesem Sinne:
Samstag, 13.00h, Millerntor.
Fick Dich, 3.Liga.
Welcome to the hell of St.Pauli // Frodo
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