Drei Punkte zum Wochenende

Allein schon beim Blick auf die Statistik der Spiele gegen den VfL Osnabrück dürfte es heute Abend eine spannende Partie werden. Insgesamt trafen der FCSP und die Osnabrücker in 58 Spielen aufeinander. 19 Spiele entschied der Magische FC für sich, 21 Spiele die Niedersachsen. In 18 Partien gab es ein Unentschieden. Dies Siegquote der Kiezkicker liegt bei 32,8 %, eine durchschnittliche Siegesbilanz im Vergleich zu den anderen Zweitligakonkurrenten. Zur Einstimmung schauen wir auf eine Partie aus dem März des Jahres 1987.

Vor dem Spiel

Die Saison 1985/86 beendeten die Kiezkicker mit dem Aufstieg aus der Oberliga Nord in die 2. Bundesliga. Damit war der „Betriebsunfall“ aus der Saison 84/85 mit dem Abstieg aus Liga 2 ausgebügelt. Für die anstehende Saison 86/87 lautete das Ziel einen soliden Mittelfeldplatz zu erreichen. Und der Saisonbeginn unter Trainer Willi Reimann war ordentlich. Am ersten Spieltag gelang den Braun-Weißen bereits der erste Sieg gegen den 1. FC Saarbrücken (4:2). Nach fünf Spieltagen kam ein weiterer Sieg hinzu, allerdings auch zwei Niederlagen und ein Unentschieden. Der FC St. Pauli befand sich damit auf dem neunten Tabellenplatz. Weitere fünf Spieltage später waren die Kiezkicker noch immer solide entfernt von den Abstiegsrängen. Auf dem 7. Tabellenplatz befand sich das Team  sogar nur drei Punkte von den Aufstiegsrängen entfernt. Jetzt standen vier Siege, drei Niederlagen und drei Unentschieden zu Buche. Zum Ende Hinrunde pirschten sich die Braun-Weißen weiter an die Aufstiegsränge heran. Auf Platz 5 liegend war man weiter nur drei Punkte von Platz 3 entfernt und hatte nun neun Siege, vier Unentschieden und sechs Niederlagen. Vor dem Spiel gegen Osnabrück war der Magische FC vierter der Tabelle, dicht gefolgt vom VfL. Der 24. Spieltag war also ein echtes Spitzenspiel zwischen zwei Aufstiegsanwärtern.

Das Spiel

Ursprünglich war das Verfolger-Duell an der Bremer Brücke angesetzt für den 15. März 1987, allerdings musste die Partie aufgrund der Witterungsbedingungen auf Mittwoch, den 1. April 1987 verlegt werden. Anstoß der Partie war um 20 Uhr vor 11.000 Zuschauern. Schiedsrichter der Begegnung war Peter Müller aus Warendorf. Trainer Willi Reimann schickte im Tor Klaus Thomforde, in der Abwehr Dietmar Demuth, Stefan Studer und Jens Duve aufs Feld. Im Mittelfeld starteten Hans Jürgen Bargfrede, Fred Klaus, Franz Gerber, Dirk Zander und Andre Trulsen von Beginn an. Im Sturm sollten Rüdiger Wenzel und Andre Golke für Torgefahr sorgen. Die erste nennenswerte Torchance für den FC St. Pauli bot sich für Rüdiger Wenzel in der 28. Spielminute, als er, nach einem Fehlpass der Niedersachsen, allein auf das VfL-Tor zulief, jedoch an Torwart Seiler scheiterte. So ging es torlos in die Halbzeitpause. Nach der Pause blieb Sankt Pauli am Drücker. Dies zahlte sich dann in der 55. Spielminute aus, ein Einwurf für Hans Jürgen Bargfrede verwandelte dieser aus 14 Metern im Osnabrücker Tor. In der 68. Minute dann das 2:0 für Braun-Weiss durch Franz Gerber. Der VfL gelang nun der Anschlusstreffer in der 75. Minute durch einen Kopfball von Eymold und die Gastgeber drängten jetzt auf den Ausgleich. In der 88. Minute machte der Magische FC durch ein Tor von Bargfrede jedoch den Deckel auf die Partie. Mit dem Auswärtssieg hatten die Kiezkicker die Osnabrücker zunächst als Verfolger abgeschüttelt und hatte weiter die Aufstiegsränge im Blick.

Nach dem Spiel

Bis zum Ende der Saison blieb der FCSP weiter an den Aufstiegsrängen dran. Nach dem letzten Spieltag war der FC St. Pauli auf dem dritten Tabellenplatz und damit berechtigt am Relegationsspiel gegen den 16. der Bundesliga teilzunehmen. Gegen den FC Homburg verlor die Mannschaft von Willi Reimann das Hinspiel mit 3:1. Das Rückspiel konnten die Kiezkicker zwar mit 2:1 gewinnen, jedoch reichte der Sieg nicht für den Aufstieg in die erste Liga aus.

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