Aber: Viertes Pflichtpiel in Folge ungeschlagen!

Es war kein dickes Brett, es war kein hartes Brett – es war ein dickes und hartes Brett, das unsere Heimwerker da auswärts bohren mussten. Aber mit vereinten Kräften und dem richtigen Werkzeug gelang diese „Zwischenprüfung zum Gesellen(stück)“ dann doch zumindest halbwegs. Immerhin ein Auswärtspunkt.
Jesus war ja angeblich gelernter Zimmermann (hat er das Kreuz eigentlich selbst angefertigt?), aber er hätte es auch nicht besser machen können als die Jungs von Baumeister Blessin. Wenngleich einen wieder einmal die Ungenauigkeiten bei Flanken, Pässen und einfachsten Anspielen verzweifeln ließen.
We’re drivin’ home for Christmas
with just one point im Gepäck …

Rot und Weiß sind die Farben des FSV Mainz und auch die des von einem Getränkehersteller erfundenen Weihnachtsmanns. Geschenke gab es heute drei Tage vor dem „Fest“ nur ganz magere. Null Tore und nur einen Punkt für jedes Team hatte der gute Mann mit dem weißen Rauschebart in seinem Sack. Den weitgereisten Fußballfans hingegen zeigte er ordentlich die Rute.
Als Möchtegern-Grinch sind mir die anstehenden (Schein-)heiligen Tage mit all seinen Facetten absolut zuwider.
Aber es ist ja das „Fest der Liebe“ und so will ich zum Jahresabschluss nochmals halbwegs nett sein, auch wenn das Spiel wie ein „SOS-Geschenk“ für Männer zu Weihnachten wirkte: „Socken, Oberhemd, Schlips“.
Doch wo mit den Nettigkeiten anfangen? Vielleicht so: Die Anfangsviertelstunde gehörte klar den Kiezkickern. Zwischen Minute 6 und 9 erspielten sie sich gleich vier (!) Eckbälle – allein: Keiner brachte etwas Zählbares ein. Dann wurde Mainz stärker und Braun-Weiß war nur noch im Abwehrmodus.
In den letzten 15 Minuten bis zur Pause gab es nur noch absoluten Schrottfußball zu bestaunen: ungenaue Pässe, katastrophale Anspielversuche und hilflos-hektisches Agieren auf beiden Seiten.
Zur Pause schrieb ich bereits diesen Wunschzettel:
Abpfiff
Winterpause
Siege
Derbysieg
Noch mehr Siege
Klassenerhalt
Auf zur zweiten Halbzeit. Kann ja nur besser werden… Oder eben nicht. Die letzten Minuten der ersten Hälfte liefen nun in Dauerschleife: Ball kommt vom Torwart in den Mittelkreis, weites Anspiel auf den Flügel, die Kugel landet im Seitenaus. Langer Ball aus dem Mittelfeld in die Spitze, vor dem 16er wird das Spielgerät hoch und weit nach vorne geschlagen und kommt prompt zurück. Genau bis zur Strafraumgrenze. Es folgt ein Kopfball-Festival, aber kein Fest. Wer dennoch behauptet, dass dieses Spiel einen Sieger verdient gehabt hätte, hat schlichtweg keine Ahnung von diesem Sport.

Foto: Hossa
FCSP-Coach Blessin: „Da beide Teams stabil stehen wollten, war vorauszusehen, dass es ein chancenarmes Spiel wird. Aber wir haben zu null gespielt und sind mit zwei Siegen seit vier Spielen ungeschlagen. Somit sind wir halbwegs zufrieden“.
Das Schlusswort gehört meinem Freund Blacky und dessen Nachricht kurz nach dem Abpfiff: „Hoffen wir mal, dass der olle Xmas-Man ein paar Fußballschuhe der Marke Tormaschine in seinem Sack hat“.
So lasset uns singen:
O du fröhliche, o du selige,
punktebringende Weihnachtszeit!
Spiele ging’n verloren, ein neuer Geist geboren:
Freue, o freue dich, du Zeckenheit!
P.S.: Das war der letzte Blog-Nachbericht in diesem denkwürdigen Jahr. Habt eine gute Zeit und schaut gerne auch mal „zwischen den Jahren“ hier rein. Es wird bestimmt ein paar Tonträger- oder Buchrezis und kleine Geschichten geben.
Möge auch 2026 ein heller, guter Stern über dem Millerntor leuchten. Ho Ho Ho und Guten Rutsch! – Ohne Böller & Raketen (Aber weiter mit rakete…)! Und falls ihr noch ein Last-Minute-Geschenk braucht – wie wäre es mit einem Übersteiger-Abo?!
P.P.S.: Auch gut: Ab nun werden die Tage wieder „länger“, also es wird morgens früher hell und abends später dunkler. Chapeau!
// Hossa
