Der Traum ist aus

Ich hab geträumt, der Winter wär’ vorbei,
Tom war hier und wir war’n frei,
Und die Magdeburger Sonne schien,
Es gab keine Angst und nichts zu verlieren,
Es war Friede bei den Menschen und unter den Tieren,
Das war das Paradies
.

Oder: Ich bau’ dir ein Schloss, so wie im Märchen…
Schlösser gab es bereits am Freitagabend im Volxpark zu bestaunen. Wie bitte schafft man es in der Halbzeitpause fünf (!) Fahrradschlösser am Tornetz und beiden Pfosten zu befestigen?
Unser Traumschloss stürzte nun nach exakt 295 Tagen Bauzeit in Magdeburg ein. Die erste Niederlage in der Liga seit dem 21. April 2023. Gegen wen das war, ist ja mal sowas von egal.

Hierzulande wird derzeit ja entweder gestreikt oder demonstriert. Die Kiezkicker hatten sich an diesem Samstagnachmittag wohl eher für “Streik” entschieden, während die Gastgeber voll auf Demonstration setzten. Zwar kamen die Braun-Weißen, unterstützt von tausenden Trillerpfeifen zu Beginn der Partie, besser rein und hatten durch “Jojo” Eggestein nach fünf Minuten den ersten Hochkaräter. Doch leider landete sein Schuss aus der Drehung nach einer Glanzparade von Magdeburgs Torwart Dominik Reimann knapp neben dem Gehäuse. Die anschließende Ecke brachte mal wieder nichts ein. Es blieb leider auch die einzige wirkliche St. Pauli-Möglichkeit bis zum Seitenwechsel.

Kurz nach dem Fauxpas…

“Streikführer” Nikola Vasilj parierte im ersten Durchgang etliche Magdeburger Versuche, doch plötzlich schien ihm die Sicherheit abhanden gekommen zu sein und mit einem katastrophalen Fauxpas in der 72. Minute sorgte er für den Einsturz des braun-weißen Schlosses: In einen viel zu kurz gespielten Pass auf Karol Mets grätschte Xavier Amaechi und bediente Baris Atik, der ins verwaiste Tor einschob.

… und kurz vor dem Einschlag …
(Foto: Hossa / TV-Screenshot)

Nur wenige Minuten darauf unterlief unserem Keeper ein ähnlicher Lapsus, der glücklicherweise aber ohne Folgen blieb.
Das Spiel plätscherte dann so dahin, wie gerade die Bundesliga-Konferenz im Fernseher. In der Schlussminute nahmen sich Torschütze Atik und sein Kollege Alex Nollenberger noch gegenseitig die Chance auf das 2:0, als die FCSP-Abwehr mal wieder entschlossen gestreikt hatte.

Karol Mets und Nikola Vasilj hatten Gesprächsbedarf
(Foto: Hossa / TV-Screenshot)

Niederlagen zu ertragen und zu verkraften sind nicht immer leicht, meistens eher schwer. Gerade dann, wenn man absolut nicht damit rechnet. Aber die richtige Musik kann dann helfen und aufbauen…:

Der Traum ist aus, zu dieser Zeit
Doch nicht mehr lange – mach dich bereit
Für den Kampf ums Paradies
Wir haben nichts zu verlieren, außer uns’rer Angst
Es ist uns’re Zukunft, unser Land
Gib mir deine Liebe, gib mir deine Hand

(Rio Reiser / TonSteineScherben)
// Hossa // (Zeit-Recherche & Inspiration: Tom Bilbao)
PS: Noch ein persönlicher Hinweis: Der Pubquiz im Jolly Roger ist vom 14. auf den 21. Februar verschoben worden, da mit reichlich Fans aus Marseille zu rechnen ist…

1. FC Magdeburg: Reimann – Müller, Elfadli, Heber – Bockhorn, Gnaka (90. Hoti), El Hankouri, Bell Bell (57. Krempicki) – Amaechi (86. Nollenberger), Schuler (46. Castaignos), Atik
FC St. Pauli: Vasilj – Wahl, Smith, Mets – Saliakas (82. Maurides), Kemlein (66. Boukhalfa), Hartel, Treu (82. Ritzka) – Afolayan, Eggestein (82. Albers), Saad (62. Metcalfe)
Tor: 1:0 Atik (72.)
Gelbe Karten: El Hankouri / Kemlein, Saliakas
Schiedsrichter: Max Burda (Berlin)
Am Ende noch ein Zitat aus dem St. Pauli-Forum von User “Becheraustrinker”, der am Freitagabend wohl auch “sky” geguckt hat: “Und Sören Gonther (als Co-Kommentator) fragt doch tatsächlich (Ex-Rauten-Kicker) Bernd Wehmeyer, wann man die Volxparkler wieder in Europa sieht. Wäre die Antwort “im nächsten Wintertrainingslager” gewesen, hätte das wenigstens noch einen Spaßfaktor“. Chapeau!

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