Magdeburg ist immer eine Reise wert

Vorbericht: 1. FC Magdeburg – FC SPitzenreiter

Das Pokal-Aus gegen Düsseldorf ist nach dem dritten Liga-Sieg im neuen Jahr vergessen, auch wenn uns reichlich Kohle durch die Lappen gegangen ist. Der FC St. Pauli verteidigte nach dem 3:2-Sieg über Fürth die Tabellenführung und hat fünf Punkte Vorsprung auf die Volxparkler. Nun geht die Reise nach Magdeburg, wo wir noch nie verloren haben. Die Sachsen-Anhaltiner verbuchten in den vergangenen drei Spielen jeweils einen Heimsieg, eine Niederlage auswärts und zuletzt ein Last-Minute-Remis im eigenen Stadion. Zum zweiten Heimspiel in Folge reist nun der Klassenbeste aus St. Pauli an.

St. Pauli-Block 2021
(Fotot: ÜS-Archiv)

Magdeburg, wie unsere schöne Stadt an der Elbe gelegen und mit knapp 240.00 Einwohner*innen die zweitgrößte Stadt Sachsen-Anhalts. Die 805 erstmals urkundlich erwähnte Landeshauptstadt wurde im Laufe der Jahrhunderte durch Feuer (1207), Krieg (1631, 1945) und Hochwasser (2002) mehrfach hart getroffen oder zerstört, doch immer wieder aufgebaut.
Zu den bekanntesten Persönlichkeiten der Stadt gehört zweifelsohne Jürgen Sparwasser. Der Mann, der 1974 im WM-Gruppenspiel gegen die BRD das DDR-Team mit 1:0 im Hamburger Volxpark zum Sieg schoss (Übrigens mein allererstes Spiel in einem Stadion!). Womit wir die Kurve zum Fußball genommen hätten.

No Life Lost ehrten auch George Best mit einem Song

Allerdings ist Sparwasser gar nicht in Magdeburg, sondern in Halberstadt geboren. Egal. Immerhin widmete ihm die Altonaer Ska-Punk-Band “No Life Lost” auf ihrem Album “Melodien gegen den Abstieg” mit “Sparwasser” einen persönlichen Song. (Moin Tim!).
Von 1966 bis 1979 kickte der 1948 geborene Angreifer für den 1. FC Magdeburg. In 271 Spielen erzielte er 111 Tore für die Blau-Weißen. 1988 setzte er sich bei einem Spiel der Altherrenmannschaft seines Vereins in Saarbrücken in die BRD ab.

Doch nicht nur Sparwasser ist eine Berühmtheit der Stadt: Mehr als 100 Sportler*innen brachten in den letzten 100 Jahren über 400 Medaillen nach Magdeburg. Wikipedia weiß: “Für sie wurde im Breiten Weg 2007 Deutschlands erster ‘Sports Walk of Fame’ geschaffen, wo die Stadt die Sportler mit dem Verlegen von Bodenplatten mit eingearbeitetem Namen, sportlicher Leistung und dessen Jahr ehrt“. Chapeau! So etwas brauchen wir auf St. Pauli auch…

Zurück zum 1. FC Magdeburg. 2018 als Meister der 3. Liga aufgestiegen und 2019 nach nur einer Saison wieder aus der 2. Liga abgestiegen. 2022 der erneute Aufstieg als Meister der 3. Liga und mit dem 11. Platz in der letzten Saison den Klassenerhalt souverän gesichert.

Seit (fast auf den Tag genau, 12.02.21) drei Jahren ist (der auch in Hamburg nicht gänzlich unbekannte) Christian Tietz Trainer beim Europapokalsieger von 1974. Aktuell steht der Club nach sechs Siegen, sechs Remis und acht Niederlagen mit 24 Punkten beim Torverhältnis 32:30 auf dem 13. Tabellenrang. Zuletzt gab es daheim ein 1:1 gegen Holstein Kiel, wobei der Ausgleich durch Neuzugang Emir Kuhinja erst in der Nachspielzeit geschafft wurde. Sturmkollege Luca Schuler ist mit bislang fünf Treffern bester Torschütze seines Teams.

Blick ins Magdeburger Stadion 2021
(Foto: ÜS-Archiv)

In bislang acht Duellen seit 2006 in der Regionalliga, 2. Liga und einmal im Pokal, konnte Magdeburg noch nie gegen die Kiezkicker gewinnen. Sechs braun-weiße Siege stehen da zu Buche, dazu zwei Remis. Wie im Hinspiel, das torlos endete. Die letzte Partie in Magdeburg vor knapp einem Jahr (18.02.23) gewannen die Braun-Weißen 2:1.
Unsere Australier sind zurück! Ob unser Coach Fabian Hürzeler sie nach dem Aus im Viertelfinale des Asia-Cups gegen Südkorea (1:2) gleich wieder aufstellt, bleibt abzuwarten.

Einmal klau ich noch bei Wikipedia: “Im Januar findet jährlich die sogenannte Meile der Demokratie mit über 10.000 Besuchern statt, wobei der Breite Weg bis zum Hasselbachplatz Austragungsort mit zahlreichen Aktionen, Infoständen, Gesprächsstunden und umfangreichem Bühnenprogramm für diese Veranstaltung ist. Sie entstand, um dem zeitgleich stattfindenden Aufmarsch von Rechtsextremen den Raum zu nehmen. Diese nutzen den Jahrestag der Luftangriffe auf Magdeburg am 16. Januar 1945 als Anlass für einen Trauerzug, und um die Opfer mit dem Holocaust und den Ermordeten in den Konzentrations- und Vernichtungslagern gleichzusetzen und somit die nationalsozialistischen Massenmorde zu verharmlosen“.
P.S.: Meine beste Freundin kommt übrigens aus Magdeburg, aber das ist wieder einmal eine ganz andere Geschichte ;-))
Mein Tipp: 1:3 // Hossa

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