Gerne veröffentlichen wir hier die Pressemitteilung der Handball-Abteilung des FC St.Pauli im vollständigen Wortlaut. Das Turnier und der aktuelle Stand um die Lampedusa in Hamburg – Gruppe wird auch Thema in der nächsten MillernTon-Podcast Sendung sein.
Handball trifft Fußball – Kicken für Lampedusa:
Hallenfußballturnier der Handballabteilung des FC St Pauli
Am 08.März 2014, von 10:00 – 19:00 Uhr, veranstaltet die Handballabteilung des FC St Pauli ein Soli-Hallenfußballturnier mit und für die Lampedusa-Flüchtlinge in Hamburg. Teilnehmen werden acht Teams, darunter zwei Teams der Gruppe Lampedusa Hamburg. Austragungsort ist die Sporthalle Budapester Straße auf St. Pauli (Sporthalle des Wirtschafts-Gymnasiums St. Pauli, Budapester Str. 58).
Die Handabteilung des FC St. Pauli möchte mit diesem Turnier ihre fortwährende, ausdrückliche Solidarität mit der Gruppe Lampedusa in Hamburg zum Ausdruck bringen und ein wenig Abwechslung in den Flüchtlingsalltag bringen. Außerdem sollen während des Turniers Spenden gesammelt werden in Form von Sachspenden (Hygieneartikel aller Art – „Bring your Duschgel“) und Geldspenden, die allesamt der Gruppe Lampedusa in Hamburg zu Gute kommen werden.
Es ist eine Neuauflage des 1. Soli-Hallenfußballturniers, das am 12.10.2013 in Altona stattfand. Leider konnte im vergangenen Jahr keines der vier angemeldeten Refugee-Teams teilnehmen, in Folge der verstärkten Polizei-Kontrollen, einiger Verhaftungen und der nächtlichen Überstellung einer Gruppe junger Flüchtlinge in das ostdeutsche Lager Horst (welches als letzte Station vor der Abschiebung gilt).
Der FC St. Pauli Handball widerspricht damit der öffentlichen Darstellung des Hamburger Senats und weiß: Das Problem ist noch lange nicht gelöst!
Nach wie vor halten sich viele Refugees in privaten „ Notunterkünften“ auf. Die Flüchtlinge, die sich einem Asylverfahren gestellt haben, hausen zu dritt in engen Wohncontainern und erhalten im achtwöchigen Rhythmus Duldungen. Die Abschiebung droht täglich.
Die Mitglieder der Gruppe Lampedusa in Hamburg haben vor allem eines gemeinsam: Sie befinden sich in einer existenziellen Notlage, sind andauernd angewiesen auf Spenden und Tag für Tag zum stumpfen Nichtstun verdammt.
Die Ereignisse, Kriege, Benachteiligungen auf dem afrikanischen Kontinent, die zur (Massen-) Flucht aus der Heimat führen, sind nicht zuletzt die Folge einer andauernden Ausbeutung und militärischen Einmischung durch die westlichen Staaten.
Täglich werden an den Grenzen Europas u.a. Nato-Zäune im Meer und Gummigeschosse zur Abwehr von Flüchtlingen eingesetzt. Die Folge davon ist eine steigende Anzahl von Toten. Unsere Weltstadt Hamburg hat die große Chance, Verantwortung zu übernehmen und ein positives, mitfühlendes und vor allem menschenwürdiges Zeichen an die europäische Asylpolitik zu senden.
Kein Mensch ist illegal!
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