16.Spieltag (A) – VfL Bochum

VfL Bochum – FC St.Pauli 3:3 (1:2)
Tore: 0:1 John Verhoek (33.), 1:1 Eigentor (Philipp Ziereis, 38.), 1:2 Dennis Daube (40.), 2:2 Stanislav Sestak (58.), 2:3 Sebastian Maier (69.), 3:3 Tobias Weis (81.)
Zuschauer: 17.100 (ca. 2.500 St.Paulianer)

Auswärtsfahrten – diese ganz spezielle Art von Freizeitbeschäftigung, die so wahnsinnig fantastisch wäre, wenn mittendrin nicht immer der Fußball stören würde.

Freitag war wieder so eine Tour, wobei dieses mal sogar der Fußball mitspielte, zumindest zu einem großen Prozentsatz.
Um 13.20h ging es mit Malte und PKW vom Millerntor aus los, um 17.15h parkten wir an der neben dem Stadion gelegenen JVA, um noch kurz in der am Stadion gelegenen Ritterburg einzukehren, wo wir u.a. Ben Redelings und David Nienhaus antrafen.
Nette Kneipe mit Biergarten, zumindest in der guten halben Stunde die wir da waren auch völlig entspannt.

Dann ging es ins Ruhrstadion, und ich sage es ja gern und regelmäßig: Für mich immer noch (zusammen mit der Alten Försterei) eines der beiden schönsten Stadien in Deutschland. (Das Millerntor ist hier außerhalb der Wertung.)

Auf der Hinfahrt hatten wir so ziemlich alles besprechen können, was die sportliche Situation unseres Herzensvereins so hergibt.
Fazit: Alles nicht so dramatisch, wird sich in der Winterpause, wenn endlich wieder alle an Deck sind, schon zurechtruckeln. Der Abstand darf bis dahin nicht zu groß sein, ein Heimsieg gegen Aalen wäre dafür die Voraussetzung.
Azzouzis Arbeit zu kritisieren ist aufgrund der Tabellensituation leicht, die einzelnen Verpflichtungen wurden aber zum getätigten Zeitpunkt einhellig begrüßt, insbesondere bei Rzatkowski, Buballa und Görlitz konnte man sich auch gegen namhafte Konkurrenten durchsetzen, was uns in der Vergangenheit auch nicht immer gelang.
Davon ab würde ein Wechsel auf der Position an der sportlichen lage eh nichts mehr ändern, was natürlich kein Argument ist, wenn man grundsätzlich an seinen Fähigkeiten zweifeln würde. Dazu aber: Siehe vorher…
Budimir ist mit großartigen Fähigkeiten bei Ballannahme und Weiterverarbeitung ausgestattet, er braucht jetzt einfach mal ein Erfolgserlebnis.
Und: Ein Torwartwechsel zu Himmelmann würde wahrscheinlich in der Winterpause erfolgen.

Also, rein in den Block, Aufstellung anschauen. Und siehe da: Himmelmann spielt!
Puh, als jemand, der Zeit seiner aktiven Karriere im Tor stand, sehe ich die Position des Keepers bei uns ja immer mit besonderem Interesse und war auch immer ein Fan von Tschauner. Seine Mängel in der Strafraumbeherrschung und im fußballerischen haben ihm wohl den Weg in Liga 1 verbaut, für Liga 2 reicht es aber allemal.
Aber: Bei Robin Himmelmann sehe ich ihn in den anderen Punkten des Torwartspiels mit Tschauner gleichauf, bei diesen beiden genannten Schwächen von Tschauner aber im Vorteil. Und ich glaube auch weiterhin, dass Himmelmann schon zu Saisonbeginn die Nr.1 gewesen wäre, wenn er sich nicht in Cottbus diese Schulterverletzung zugezogen hätte.
Klar auch: Ich finde Philipp Tschauner als Typ großartig, mein Sohn ist ein ganz großer Fan von ihm und ich wünsche ihm alles Glück dieser Welt – trotzdem war der Wechsel jetzt richtig. Und so abgedroschen es klingt, so wahr ist es doch, was Thomas Meggle sagte: “Es ist keine Entscheidung gegen Tschauner, sondern eine für Robin Himmelmann.”
(Eine gänzlich andere Sicht auf diese Entscheidung hat übrigens der geschätzte maks, dies  sei zur Meinungsbildung empfohlen.)
Und die angedachte Naki-Verpflichtung wird eher kritisch gesehen. Bringt eventuell mehr Unruhe als sportlichen Nutzen. Aber eine Glaskugel hatten wir eh nicht dabei.

Und als wollte der Fußballgott diese These gleich untermauern, hatte Himmelmann dann ziemlich früh in einer 1:1 – Situation gegen Terodde genau das Glück des Tüchtigen, welches Tschauner in den letzten Wochen einfach nicht mehr zufliegen wollte.
Und irgendwie schien das ganze Team wie ausgewechselt zu sein. Plötzlich war man da! Es wurde mit Ideen nach vorne gespielt, die Pässe kamen an, vorne verlorene Bälle holte man sich im Mittelfeld zurück und versuchte es erneut.

Und dann fiel endlich auch das Tor. Ballgewinn im Bochumer Spielaufbau, Buballa auf John Verhoek – Bämm! Genau so hatten wir in den letzten Wochen reihenweise die Kirschen kassiert.
Doch wie das dann so ist: Fragwürdiger Freistoß gegen uns im Mittelfeld, Ball lang rein und notfalls daddeln wir uns das Ding dann selbst ins Netz. Da fällt einem nichts mehr zu ein. Haste Scheiße am Fuß…
Aber: Reaktion zeigen, wichtige Sache. Waren wir in den letzten Woche nach Gegentreffern immer wieder auseinandergefallen, so ging es diesmal einfach weiter. Himmelmann mit langem Ball, Verhoek verlängert, schicker Pass von Maier auf Daube und der aus spitzem Winkel zwischen Ohr von Luthe und dem Pfosten ins Netz. Bämm 2!

Und wenn dann Schachten (kurz vor -) oder Maier (kurz nach der Pause) nicht jeweils aus ähnlicher Position wie Daube an Luthe gescheitert wären… jaja, Herrentoilette und so.
Dann Bochum – Flanke, weil ihnen sonst nichts einfällt, Verlegenheitskopfball, Bogenlampe – Ausgleich. Nicht zu fassen.
Dann wieder wir – Thy, Maier, Bämm 3!
Dann Bochum, ein gelungener Angriff im restlichen Spielverlauf – Ausgleich. Ey, was für ein Mist, warum kriegen wir das da nicht gelöst? Und warum hat Himmelmann dann nicht noch ein letztes Mal das Glück des Tüchtigen? Grmpf.

Egal, es steckt wieder Leben in der Truppe und ich bin zuversichtlich, dass auch gegen Darmstadt etwas fürs Punktekonto getan werden kann.

Die Stimmung im Gästeblock war gut, von den Bochumern kam bei uns akustisch exakt gar nichts an, selbst der Torjubel war kaum zu vernehmen, schade.
(Kann auch an den internen Reibereien liegen, aber auch in Hälfte eins war ja schon nichts los.)

Nach dem Spiel sammelten wir dann noch den schönsten Bartträger der Welt ein und gingen auf ein kurzes Bierchen im “THC” vorbei, ehe wir uns wieder auf den Weg zur A1 machten. // Frodo

Links:
– Bericht maks (rilrec)
– Bericht Grenzenlos St.Pauli
– Bericht Kleiner Tod

VfL Bochum TV:

Teilen: