Weiter geht die Reise der St.Pauli Frauen und den Simba Queens, wir sind noch in Sansibar und haben wieder mal einen vollgepackten Tag! Inklusive Mao Tse-tung Stadion!
- März – Sansibar
Interneeeet! Kurzes Zeitfenster mit Internet weil in einem wunderschönen, großen Strandcafę. Den Nachmittag nutzt der Hauptteil von uns mal für einen relaxten Strandaufenthalt. Wir versuchen ein paar der Simbas das Schwimmen beizubringen (was nicht so kurzfristig klappt) und haben viel Spaß. Einzig störend: Männer, die uns vom Strand aus beobachten und scheinbar auch fotografieren. Dann kalte Biere im Strandcafé, das Internet nutzen, um mit der Heimat zu kommunizieren und die Welt ist gerade wieder in Ordnung (bis auf die merkwürdigen Nachrichten über Corona, etwas was hier gedanklich und geografisch völlig weit weg ist).
Aber der Reihe nach: Heute Vormittag zunächst eine traditionelle Tanz- und Musikgruppe Sansibars angesehen. Ein Mann mit beeindruckenden Backenvolumen und einem Blasinstrument wird auf der Bühne begleitet von traditionell gekleideten Tänzerinnen und Tänzern und nach und nach der ganzen Simbas und St.Paulifrauen. Es wird viel gelacht und getanzt und getrommelt. Danach besuchen wir eine integrative Grundschule. Es ist irgendwie nicht so ganz klar, warum wir was machen und was genau es mit dem Oberbegriff des Projektes ‘Gender Equality’ zu tun hat. Interessant ist es natürlich trotzdem und ich sauge erstmal alles auf. Die Mädchen tragen alle Kopftuch, egal wie klein. Eine deutsche Lehrerin erzählt mir, dass das in Sansibar bei den muslimischen Mädchen teilweise schon im Babyalter anfängt, diese merkwürdigerweise gleichzeitig manchmal schon (als Babys) geschminkt würden. Die Zeit ist zu kurz das genauer zu ergründen.
Uns wird die Klasse der Sehgeschädigten präsentiert. Die Schüler*innen singen uns ein Lied, über die sehr schlimme Diskriminierung, die sie erleben. Danach spielen sie für uns Blindenball im Sitzen, mit einem Ball, der innen Glöckchen hat. Der ehrgeizige Junge vorne hat seine Augenbinde etwas hochgeschoben und schummelt.
Danach erstmal Essen. Und dann die erlösende Nachricht, dass es zum Strand geht. Das bringt so unendlich viel Entspannung. Einige der Frauen sind aber zum ‘Mao Tse-tung Stadion’ (Sansibar war mal hart sozialistisch), für ein Testspiel und einem ‘Workshop’. (‘Workshop’ in Anführungszeichen, weil wir etwas anderes unter Workshop verstehen als die. Hier bedeutet es eigentlich nur, dass jemand einen Vortrag hält und auf Fragen antwortet.) Woraus dieser Workshop genau bestand weiß ich nicht, wir Strandgängerinnen sind erst Abends dazugestoßen um die anderen abzuholen.
Abends durch die Altstadt Stone Towns spaziert, am Freddy Mercury Museum vorbei gelaufen, seitdem einen Dauerohrwurm – I Want It All!, Souvenirs gekauft mit teils zähen Verhandlungen und danach wieder Food Market. Kaum angekommen platzte auf einmal der Himmel auf und es goss auf einmal wie aus Schleusen. Die Händler spannten hektisch Planen auf, unter die wir und die restlichen Marktbesucherinnen sich dichtgedrängt unterstellen konnten. Es wurde gemeinsam ausgiebig gelacht und es herrschte eine ganz wunderbare solidarische Stimmung zwischen allen, egal ob Standbesitzer, Zanzibari oder Touristin. Trotzdem patschnass geworden und mit Bus zum Hostel.
Im nächsten Teil dann der Abschluss in Sansibar und die Rückkehr nach Dar.
P.S.: Ich habe leider noch nicht raus, wie man die Bilder direkt durch anklicken vergrößern kann. Leider geht bis jetzt nur mit der rechten Maustaste anklicken und auf ‘Grafik anzeigen’ gehen.