Biermann, Upsolut, Sozialromantik

Es geht ja Schlag auf Schlag weiter, der Verein kennt einfach keine Langeweile.
Ich hatte beim Blog über die Schnitzler-Wettmafia ja versprochen, mich den Themen Sozialromantiker und Upsolut am Wochenende nochmal ausführlicher zu widmen und kann jetzt beruhigt konstatieren, dass sich vieles durch Liegenlassen auch selbst erledigt. Denn schöner als Olli es in seinen Tresen Thesen tut, hätte ich mich zu dem “Jolly Rouge” auch nicht auslassen können. Lesen, Alle, Jetzt! Und danach eben auch aktiv werden und nicht nur den Avatar im Forum, bei Twitter oder Facebook ändern.
Ins gleiche Horn stößt der Magische FC-Blog (sic!), der ebenfalls fordert, aus dem “Sturm im Wasserglas Internet” auch einen wirklich rauhen Wind im Stadion am Samstag werden zu lassen. Außerdem wird hier auch noch die Situation bzgl. des Gerichtsurteils im Streitfall Verein vs. Upsolut betrachtet. Ich bin da inhaltlich ähnlich indifferent wie der Autor und kann das zur Meinungsbildung daher ruhigen Gewissens empfehlen und spare mir die eigenen Worte.

Bleibt also Zeit für anderes, in dem Fall die mediale Fortsetzung des “Wettmafia” – Themas.
Am Samstag konnte man im Abendblatt nachlesen, dass der arme “Wettpate” Paul nur Wetten für Schnitzler in Asien platziert habe. Und um das Ganze noch lustiger zu machen: Paule hat sogar noch 40.000,-€, die er Schnitzler von dessen letzten Wettgewinnen zukommen lassen möchte, so zumindest das Abendblatt. Meine spärlichen Holländisch-Kenntnisse haben dies zumindest auf der Online-Seite des Telegraaf nicht ermitteln können, aber vielleicht kann mir das ja jemand übersetzen oder in der Print-Version stand noch mehr, denn das Abendblatt spricht ja von einem Artikel auf der Titelseite, wahrscheinlich ist online nur eine Kurzform vorhanden.
Sehr obskur das Ganze. Da kann man natürlich bei Schnitzler schon mal generell an dessen Aussagen zweifeln, wie es ja auch im Magischer FC-Blog getan wird, allerdings frag ich mich da schon, wo die Motivation sein sollte. Diese Story an die Medien zu verkaufen kann unmöglich so viel Geld bringen, dass sich die Rufschädigung (inkl. unüberblickbarer eventueller Regreßforderungen) lohnt. Und sollte er tatsächlich von Rooij noch 40.000,-€ bekommen, wäre das doch auch einfach gewesen, schnell mal abzuholen… allerdings glaub ich die Variante noch viel weniger. Lustig auch, dass Rooij jetzt gerne Schnitzler verklagen möchte, die Klage aber angeblich wegen eines Drogendelikts und damit verbundenem Einreiseverbot in Deutschland nicht bei einem deutschen Gericht einreichen kann. Großartig, ein Ganoven-Groschen-Roman aus dem Lehrbuch.

Die nächste Dimension kam dann am Wochenende durch die Veröffentlichung des Spiegels, in der Andreas Biermann das Management des FC St.Pauli scharf attackierte… zumindest will der Spiegel das so verstanden haben. Der Hamburger Boulevard sprang begierig drauf an und veröffentlichte gleichlautende Artikel, auch im St.Pauli Forum gab es wilde Diskussionen über Biermann, die oft den Rahmen der sachlichen Diskussion verließen.
Heute erschien der Spiegel, doch bevor ich mich selbst zum Kiosk begeben konnte, beruhigte sich die Situation enorm, denn Biermann veröffentlichte auf der Homepage des Vereins eine “Klarstellung”, in der er den Medien im Endeffekt Sensationshascherei unterstellt. Anderseits auch wieder nichts Neues, aber immer wieder schön wenn es mal jemand so klar formuliert. Schade, dass derlei Klarstellungen überhaupt nötig sind.

Das Thema wird den Verein sicher noch eine Zeitlang begleiten, unterm Strich aber muss der Blick ja sportlich eh nach vorne gehen, und da steht am Samstag mit dem Heimspiel gegen Freiburg ein extrem wichtiges Spiel an. Die nächsten Heimspiele sind gegen Freiburg, Köln, Gladbach, Hannover und Stuttgart… wenn man da einigermaßen Punkte sammelt, kann man in den zusätzlichen Spielen (wie z.B. dem Derby) noch gelassen ein paar zusätzliche Zähler mitnehmen und schnell dem Klassenerhalt näher kommen. Wenn man aber in diesen ersten Heimspielen zu viele Punkte liegen lässt, wird uns der Spielplan an den letzten zehn Spieltagen eisenhart bei den Eiern packen und in die zweite Liga bringen, da bin ich mir auch sicher. Will sagen: Rausgehen, Warmmachen, Weghauen! (Mal wieder.)
Und wenn das vor lauter Leuten geschieht, die in Rot und Schwarz gekleidet sind, umso besser. Der Gästeblock will dabei übrigens mitmachen, die entsprechenden Vereinsfarben sind vorhanden. // Frodo

Teilen: