Da brat’ mir doch einer ’nen Storch!

Was für eine Woche! Am vergangenen Sonntag erscheint der Übersteiger #142 und unsere Jungs gewinnen das Heimspiel gegen Braunschweig. Der Mittwoch muss zum “Liga übergreifenden Feiertag der Fanszene” erklärt werden: Die DFL hat die Investoren-Plage erstmal gestoppt! Am Freitag verabschiedet der Bundestag das Gesetz zur Freude aller Kiffer*innen und am Abend gewinnen die Kiezkicker beim Deutschen Meister von 1912 (wie in der Vorsaison) mit 4:3 und bauen die Tabellenführung auf sechs Punkte aus. Chapeau!

… ohne Worte…
(Fotot: arigrafie.de / Hossa)
Jede Stunde eine Zug… ins Nirgendwo?
(Foto: arigrafie.de)

Normalerweise beginnt das “große Kribbeln” vor den Spielen meines Lieblingsvereins so ca. zwei Stunden vor dem Anpfiff. Dabei ist es absolut egal, ob es ein Heim- oder Auswärtsspiel ist. Heute begann es allerdings wesentlich früher, als ich das erste Foto meiner Fanzine-Kollegin vom Bahnhof bekam. Jede Stunde fährt ein Zug nach Kiel. Sollte ich doch noch los? Ach nee, holt ihr mal die drei Punkte, – ich pflege besser meine Erkältung auf’m Sofa.
Das nächste Foto ließ nicht lange auf sich warten: ein Flutlichtmast! Das Holstein-Stadion war also erreicht. Gleichzeitig klingelt es bei mir zu Hause. Tom kommt wie immer auf den letzten Drücker. Kurz zuvor fragt die Sky-Reporterin Schleswig-Holsteins Ministerpräsident, wie denn “so ein perfekter Fußballabend” für ihn aussieht? “Also wie viele Bratwürste und Biere werden es denn”? – Er antwortet cool: “Eine Bratwurst muss reichen, aber ein paar mehr Bier werden es schon werden”. Chapeau!

Dunkle Wolken über’m Stadion
(Foto: arigrafie.de)

Die wurden es auch im heimischen Wohnzimmer, denn die Partie unserer Jungs bei Verfolger Kiel forderte so manche Nervenbahnen in den nächsten 95 Minuten doch stark heraus.
Stark heraus kamen auch die Braun-Weißen und gingen nach nur elf Minuten durch “Dapo” Afolayan in Führung. Mit einem herrlichen Übersteiger (!) ließ er zwei Gegner ins Leere laufen und netzte trocken von links kommend ins lange rechte Eck ein. Jubel! Abklatschen! Anstoßen! Weiter machen!
Und genau das taten unsere Boys in Brown. Connor Metcalfe brachte die Kugel perfekt zu “Cello” Hartel, der das Spielgerät ins kurze Eck spitzelte (34.). Jubel! Abklatschen! Anstoßen! Weiter machen! Und genau das taten unsere Boys in Brown. Diesmal ging ein Ballverlust der Kieler im Mittelfeld voraus, Cello sagte Danke, bediente Dapo und der sorgte humorlos für das 3:0 (35.). Jubel! Abklatschen! Anstoßen! Weiter machen! Nee, erstmal Halbzeit. Puuuuh!

Was geht denn da ab? Auch im Hinspiel führte der FCSP zur Pause 3:0. Ein gutes Omen?
So stürmisch wie der Wind am Donnerstag über Schleswig-Holstein fegte, kam der KSV aus der Pause. Und na klar, kam, was kommen musste: der Anschlusstreffer – 1:3. Doch unsere Jungs legten nach: Philipp Treu schickte den Ball zu Jackson Irvine. Der Käpt’n servierte extravagante australische Feinkost für Kollege Connor Metcalfe, der locker zum 1:4 einschob. Geiler Spielzug! Jubel! Abklatschen! Anstoßen! Weiter machen!
Doch plötzlich erwachten die Störche anscheinend aus ihrem Winterschlaf und kamen nach ein paar schönen Kombinationen tatsächlich zum 2:4. Und dann sogar zum 3:4.
“Jetzt wird es eng!”, hieß es unisono auf dem Sofa und die letzten Minuten bescherten uns noch ein paar Herzinfarkt-verdächtige Situationen. Boukhalfa und Hartel trafen nur die Latte und dann war endlich Schluss.
Jubel! Abklatschen! Anstoßen! Feierabend. Und erneut das gleiche Ergebnis wie am vorletzten Spieltag der vergangenen Saison. Und sechs Punkte Vorsprung. Danke Jungs für dieses geile Spiel!

Nach Abpfiff kommen die Spieler zur St. Pauli-Kurve für ein frohes LaOla-Jubeln
LaOla in Kiel! Foto: arigrafie

Die Rückfahrt war wohl für etliche St. Paulianer*innen nicht wirklich nett, da Busse und Bahnen völlig überfüllt waren. Hoffe, ihr seid alle gut tohuus…
P.S.: Okay, mein 2:3-Tipp kam nicht hin, – aber ich war verdammt nah dran… // Hossa

Holstein Kiel: Weiner – Becker, Erras, Kleine-Bekel, Rothe – Porath, Remberg, Holtby (70. Bernhardsson), Schulz (46. Sander) – Skrzybski (46. Mees), Machino (84. Niehoff)
FC St. Pauli: Vasilj – Wahl, Smith, Mets – Saliakas, Irvine, Kemlein (85. Dźwigała), Treu – Metcalfe (72. Boukhalfa), Hartel, Afolayan (76. Ritzka)
Tore: 0:1 Afolayan (11.), 0:2 Hartel (34.), 0:3 Afolayan (35.), 1:3 Machino (53.), 1:4 Metcalfe (56.), 2:4 Mees (65.), 3:4 Bernhardssson (82.)
Gelbe Karten: Schulz / Hürzeler (wegen Verlassens der Coaching-Zone)
Schiedsrichter: Dr. Matthias Jöllenbeck (Freiburg)
Fans: 15.034 (ausverkauft)

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