Tut mir leid, aber heute habe ich kein Foto für euch
Bis ich am Vorabend ins Bettchen ging, hatte mein 3:1-Tipp aus dem Vorbericht noch Bestand. Beim Café am Morgen kamen dann erste Zweifel auf. Sollte das heute erneut gut gehen? Wird es ein weiterer Schritt in Richtung Aufstieg? Oder sind wir irgendwie schon allzu sicher und der Aufsteiger aus dem Saarland holt sich wichtige Punkte für den Klassenerhalt? Leider sollte sich Letzteres bewahrheiten.
Keine Ahnung, warum ich bei meinen Anreiseversuchen gen Millerntor in letzter Zeit immer die Loser-Karte ziehe. Die HVV-App zeigte 11 Uhr 44 Abfahrt an und dementsprechend stand ich pünktlich an der Haltestelle. Dann wurde dort allerdings plötzlich eine Baustelle eingerichtet und die Friedensallee kurzerhand zur Einbahnstraße erklärt. Ergo: Kein Busverkehr! Shit happens! Also los gehumpelt zur nächstgelegenen Bushaltestelle. Der Bus kam, der Fahrer winkte ab, – und ließ mich stehen. Chapeau, du Asshole!
Nach einigen Umwegen war das Millerntor dann doch endlich erreicht. Mein Puls bei ungefähr 1910, da auch die Mitreisenden im Bus nicht wirklich zu meiner Entspannung beitrugen (Stichwort: Volxparkler auf dem Weg in irgendwelche Kiezkneipen…).
Mit den Karten für eine Freundin hatte es Dank Tom geklappt und vor den Fanräumen traf ich dann auch auf einen Teil meiner Bezugsgruppe. Nach einem Erfrischungsgetränk ging es dann in den Block, wo der Rest der Bande wieder einmal “meinen Platz” am Wellenbrecher frei gehalten hatte. Chapeau!
Und los ging es. Allerdings nicht so wirklich glücklich. Zunächst gab es eine Choreo in der Süd. “Kiste” war in der Woche verstorben, nachdem er auf dem Weg nach Karlsruhe kollabiert war. R.I.P., Digger! Und die Choreo war mehr als deiner würdig!
Ihr merkt schon, dass ich mich heute etwas um den rein sportlichen Nachbericht drücke.
Okay, handeln wir das schnell ab. Es dauerte ewig, bis sich unsere Jungs mal ein paar Chancen erarbeiteten und diese dann meist leichtfertig vergaben. An dieser Stelle mal ein gaaaaaanz fettes Lob an unseren Keeper Nikola Vasilj, der in der ersten Hälfte binnen zehn Sekunden drei Hochprozentige der Gäste entschärfte (20.). Dreifach Chapeau, Niko eben! Im direkten Gegenzug versemmelten die Braunweißen allerdings auch drei Möglichkeiten in Sekundentakt. Kurz zuvor musste Philipp Treu verletzt raus (alles Gute!) und wurde durch Lars Ritzka ersetzt.
Dann die Nachricht aus Magdeburg; Rot für Ramos und der Foulelfmeter ist drin. Uns egal, denn Jojo Eggestein traf nach einem Eckstoß endlich zur Führung in die Maschen. Yeah, – was soll jetzt noch schief gehen? War das der berühmte Brustlöser und der Knoten endlich geplatzt? Pustekuchen! Die Gäste standen mit vier bis sechs Leuten hinten drin, ließen kaum etwas zu und setzten dann die berühmten Nadelstiche. Sieben Minuten nach dem Wiederbeginn kombinierten die Gäste dann ganz fein und Neubauer traf zum Ausgleich.
Als Cello Hartel nach perfektem Anspiel durch Connor Metcalfe zur erneuten Führung traf, schien alles in trockenen Tüchern. Doch im Gegenzug das 2:2 durch Boyamba. Von braunweißer Gegenwehr war dabei absolut nichts zu sehen. Und danach ging alles dann ganz schnell: Innerhalb von 120 Sekunden trafen Wanner und Vandermersch zum 2:4. Käpt’n Jacksons Linksschuss kam dann leider viel zu spät (90+3).
Somit muss heute Abend die erste Liga-Heimpleite seit fast einem Jahr erstmal verkraftet werden. In diesem Sinne: Prost! // Hossa
FC St. Pauli: Vasilj – Dźwigała, Smith, Mets – Saliakas (85. Albers) Irvine, Hartel, Treu (9. Ritzka) – Metcalfe (72. Kemlein), Eggestein (85. Maurides), Saad (72. Afolayan)
SV Elversberg: Kristof – Vandermersch, Sickinger, Le Joncour, Neubauer – Dürholtz (68. Boyamba), Fellhauer – Feil (68. Martinović), Wanner (88. Pinckert), Rochelt (68. Jacobsen) – Schnellbacher
Tore: 1:0 Eggestein (40.), 1:1 Neubauer (52.), 2:1 Hartel (69.), 2:2 Boyamba (70.), 2:3 Wanner (81.), 2:4 Vandermersch (83.), 3:4 Irvine (90.+2)
SR: Tobias Reichel
Fans: 29.546
Ein Kommentar
Kommentare sind geschlossen.