Nach der Wahl ist vor der Wahl und wir haben Hauke Wahl.

Schwarz-Gelb wird es nach der Bundestagswahl definitiv in Berlin nicht geben. Dafür am Samstag am Millerntor. In der Liga ist Borussia Dortmund erstmals seit September 2010 wieder zu Gast in unserem Stadion. Dazwischen gab es zwei Pokalspiele: 2014 unterlagen die Kiezkicker in der zweiten Runde mit 0:3 gegen die Schwarz-Gelben, aber vor gut drei Jahren dann der 2:1-Sieg im Achtelfinale. Der letzte Bundesligasieg über den BVB datiert vom 30. November 1989. Lang, lang ist’s her…
Bei den Namen der Startelf von damals wird es (zumindest den Älteren unter uns) aber sicherlich ganz warm ums Herz: Thomforde – Kocian – Schlindwein (na ja) – Trulsen – Dahms – Gronau – Knäbel – Zander – Golke – Großkopf – Manzi. Boah, was haben die Jungs von Trainer Helmut Schulte damals die Liga gerockt!
Aber kommen wir zur Gegenwart. Das Hinspiel ging nach guter Leistung der Braunweißen knapp 1:2 verloren. Der FC St. Pauli belegt mit 21 Punkten Rang 15 und der BVB hat elf Zähler Vorsprung und ist aktuell Tabellenzehnter. Soweit die Fakten.
Nach dem überzeugenden 6:0-Sieg über Union Berlin, scheint Neu-Trainer Nico Kovac den berühmten Draht zur Mannschaft gefunden zu haben. Oder auch umgedreht. Bei diesem Verein weiß man ja nie, woran man ist. Das ist so ähnlich, wie mit der Pralinenschachtel bei „Forrest Gump“.
Der im vergangenen Sommer vom VfB Stuttgart gekommene Serhou Guirassy ist mit 13 Liga-Treffern bester BVB-Torschütze und erzielte in zehn CL-Partien überdies zehn Buden. Allein gegen die Köpenicker traf er zuletzt viermal und auch im Hinspiel schenkte uns der 28-Jährige einen ein und erzielte den Siegtreffer. Wer soll den denn stoppen?
Da ist natürlich in erster Linie die Defensive gefragt, die hinter Bayern (19), Mainz (24) und gleichauf mit Leverkusen mit 27 die wenigsten Gegentreffer der Liga kassierte. Aber Abwehrarbeit beginnt ja bekanntlich bereits im Angriff. Allerdings sollte sich unsere Offensive nach bislang mageren 18 erzielten Treffern doch eher mal aufs Erzielen von Toren konzentrieren. Der BVB hat derer übrigens 43 gemacht, aber auch bereits 38 kassiert und die Abwehr um Emre Can ist bisweilen mehr als löchrig. Tipp: Schnell spielen, überrumpeln; eben einfach mal die sich bietenden Chancen nutzen!

Mit angesagten 7° C wird es am Samstag eher frisch, aber man kann sich ja in den Fanräumen aufwärmen.
Beim Tipp für das Ergebnis werden wir diesmal echt kreativ, denn alle dürfen dieses selbst eintragen: _ : _
Genau wie am Sonntag bei der Wahl in Hamburg. Geht wählen!
„Klare Kante zeigen gegen menschenfeindliche Einstellungen. Das können wir als Fußballverein leisten – und das werden wir auch weiterhin tun“, sagte Präsi Oke. Und wir erinnern uns gerne an die Pokal-Begegnung 2014 gegen den BVB am Millerntor, als geflüchtete Kinder die Spieler auf den Rasen beim Einlauf begleiteten und die Teams das große Banner „Refugees Welcome“ gemeinsam präsentierten.

// Hossa