Definitiv: KLASSENERHALT eingetütet!

Aber so???

Grafitti in Ottensen
Bastelarbeit Hossa

Manchmal ist es fast schon eine klaustrophobische Beziehung zum FC St. Pauli. Auch wenn es einem nicht richtig gut geht, darf man das letzte Saisonspiel natürlich auf keinen Fall verpassen! So schleppte man sich mit letzter Klassenerhalt-Euphorie zum Bus und Millerntor. Das gilt umso mehr, wenn der definitive Klassenerhalt noch nicht gänzlich eingetütet ist. Und erst recht, wenn ein Freund leider nicht kommen konnte, sich aber ein anderer Freund aus dem tiefsten Südosten extra auf den Weg ans Millerntor machte. So wanderte eine Dauerkarte kurzfristig aus der Oberpfalz nach Chemnitz.

Der 16er-Bus war mal wieder schick in Braun und Weiß gekleidet, doch bereits kurz nach Altona die Hiobsbotschaft durch den Fahrer: „Reeperbahn ist gesperrt. Nächster Halt Hauptbahnhof“. Auf mein Flehen hin ließ er mich Landungsbrücken raus und so kam ich per U3 dann doch an mein Ziel.

Die Stimmung rund ums Stadion vor dem Spiel wirkte irgendwie gelöst und zugleich auch angespannt. Logo, schließlich war der Ligaverbleib noch nicht zu 1910% sicher.
Die Voraussetzungen waren klar: die Kiezkicker punktgleich mit dem deutlich besseren Torverhältnis vor Hoffenheim und drei Zähler (und einem noch besseren Torverhältnis) vor dem 1. FC Heidenheim.

Lecker Klassenerhalt / Hossa

Zunächst schicke Choreos in fast allen Kurven. Allesamt erstklassig. Dann Anpfiff. Unsere Jungs machten es zunächst etwas spannend und kassierten bereits nach zehn Minuten das 0:1 durch Myron Boadu. In der Folgezeit zeigten sich die Kiezkicker mehr als harmlos, blutleerer als ein hungriger Vampir und eines Bundesligisten eigentlich nicht würdig. Sorry, aber mir fehlen fast die Worte für diese „Nicht-Leistung“. Aber okay, Klassenerhalt eingetütet.
Zwischendurch wurde auf den Rängen noch Margot Friedländer gewürdigt und mit vielen leuchtend grünen Bannern und Schildern die ungewisse Zukunft von „Viva La Bernie“ angemarkert (dazu an anderer Stelle mehr).

In Minute 66 schnürte Boadu seinen berühmten Doppelpack und zack stand es 0:2. Irgendwie schien es so, als ob beide Teams die Saison bereits „abgeschenkt“ hatten. Die Bochumer machte ihren Fans trotz Abstieg aber nochmals richtig gute Laune. Ganz anders sah es im braunweißen Lager aus. Ein langweiliger Kick und der pünktliche Abpfiff war sehr willkommen.

Die Mannschaft drehte freundlich beklatscht ihre Runde und nachdem beide Teams vom Rasen waren, wurden die Tore für einen geordneten Platzsturm geöffnet. Allerdings ausschließlich für die St. Pauli Fans, die Bochumer durften nicht auf den Platz, was ein wenig gemein war, weil sie bis auf sehr vereinzelte „Scheiß St. Pauli Rufe“ doch einen recht netten Eindruck machten und trotz Abstieg sehr fair und herzlich mit ihrer Mannschaft umgegangen sind.

Abschlussrunde des Teams. Foto arigrafie
Geordneter Platzsturm. Foto arigrafie

Später erschien die St. Pauli Mannschaft und Präsi Oke Göttlich noch auf dem Balkon des Ballsaals in der Süd, aber ein Bad in der Menge gab es nicht. Wozu es einen spezial-QR-Code für Genossenschafter*innen gab, erschloss sich nicht. Ins Stadion und in den Genuss von Freibier kam nach Abpfiff jede*r und in den Ballsaal kam man mit dem QR-Code nicht.

Alles in allem ein sehr entspannter Saisonabschluss ohne großartige Highlights, aber chillig und gemütlich und es muss ja nicht immer zu nervenaufreibend und blutdrucksteigernd sein.

P.S.: Habt ’ne schöne Sommerpause und schaut immer mal hier rein. Zum Beispiel am 18. Juni. Auch sonst wird es einiges zu Lesen geben, bevor wir in die zweite Bundesligasaison in Folge gehen.
// Hossa & Rakete

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