5.Spieltag (A) – FSV Frankfurt

FSV Frankfurt – FC St.Pauli 1:0 (0:0)
Tor: Besar Halimi (46.)
Zuschauer: 10.217 (ca. 4.000 St.Paulianer)

Tja, Auswärtssiege sind dann doch irgendwie geiler…

Egal, kennt man ja auch irgendwie nicht anders und ALLE Statistiken sprachen gegen uns.

  • Mit einem Sieg wären wir Tabellenführer gewesen.
  • Der FSV Frankfurt hatte die letzten acht Heimspiele nicht gewonnen (4U, 4N).
  • Der FCSP hingegen von den letzten vier Auswärtsspielen drei gewonnen.
  • Mit den zwei bisherigen Auswärtssiegen haben wir schon so viele eingefahren, wie in der kompletten vergangenen Saison.

Wer unseren Verein auch nur ein bisschen kennt, hat sicher vorab Minimum 100€ auf einen Heimsieg gesetzt. Lohnte sich aber nur bedingt, die Buchmacher kennen unsern Club ja auch.

Die Anreise funktionierte entspannt mit dem ICE. Okay, 30 Minuten Verspätung, aber wir waren ja trotzdem früh genug da, sowas plant man ja ähnlich zuverlässig ein wie Auswärtsniederlagen.
Und wenn dann der Vereinspräsident extra das Vereinsmuseumstrikot angezogen hat, weil dies doch dem von den Ultras ausgegebenen Motto „Alle in Rot!“ entspricht, weiß man mal wieder, warum man hier steht.

Der Bornheimer Hang erstrahlte bei ca. 30° im gleißendsten Sonnenschein, was den FSV aber nicht daran hinderte, das Flutlicht voll aufzudrehen. Da hat man wohl zu viel Geld.
Im Kader fehlten mit Budimir (wechselt evtl noch), Verhoek (verletzt) und Halstenberg (wechselt evtl noch und verletzt) drei Spieler, dafür waren die Neuzugänge Jeremy Dudziak und Davidson Drobo-Ampem dabei, wenn auch anfangs nur auf der Bank. Drobo dabei mit der Nummer 17… da war doch was? Ach ja, Boller, die #17.
Ganz ehrlich: Mir ist derartiger Personenkult eher fremd, insbesondere wenn es um Rückennummern geht. Und wenn Drobo „irgendwas mit 7“ haben will, dann soll er die halt haben. Ein Jahr „Andenken“ sollte reichen, die Wertschätzung für Boller kann man ja ggf. auch anderweitig zum Ausdruck bringen.
Und: Etwas NICHT zu tun hat meist auch keine Wirkung, siehe NICHT zu supporten bei Montagsspielen o.ä.
(Da Christoph das ja komplett anders sieht, eignet sich das Thema ja vielleicht für eine großartige „Pro & Contra“-Diskussion beim nächsten MillernTon, mal gucken.)

Ich durfte mit Wolf die AFM-Radio Reportage machen und hatte daher einen schattigen Platz auf der Haupttribüne, die Kurve hingegen stand in der prallen Sonne, herzlichen Glückwunsch.
Schon lange vor Anpfiff wurde eine riesige rote Tapete mit gelber Schrift entrollt:
„12.9. – Hamburg bleibt Rot“ – Message dürfte klar sein.
Pünktlich zum Anpfiff kam gelber und roter Rauch dazu, sowie ein paar Lichter. Sah sehr geil aus.

12.9. - Hamburg bleibt Rot!
12.9. – Hamburg bleibt Rot!

Das Spiel selbst lange sehr zäh, insbesondere aufgrund der sehr merkwürdigen Aufteilung beider Teams, bei Abstößen jeweils die Viererkette bis zum Anstoßkreis vorzuziehen. Dementsprechend tummelten sich alle 20 Feldspieler sehr häufig in dem schmalen 20-Meter-Korridor in der Mitte des Spielfeldes. Kombinationen waren hier kaum möglich, die hier nötigen Bälle in die Tiefe kamen nicht an. Frankfurt war etwas feldüberlegen, ohne aber Torchancen zu kreieren. St.Pauli hingegen kam zum Ende der ersten Hälfte zweimal gefährlich vor das Frankfurter Tor, konnte daraus aber kein Kapital schlagen.

Beginn zweite Halbzeit, kalte Dusche. Leider nur mental, nicht physisch. Buchtmann köpft einen Ball auf der linken Verteidigerposition in die Mitte, im festen Glauben dort Buballa zu erreichen. Halimi sagt Danke und haut den Ball in einer Bogenlampe aus dem Bilderbuch in den linken Winkel.

Anschließend zunächst Schockstarre bei uns, bequemes zu Ende spielen beim FSV, der in der Hitze natürlich auch nicht mehr machte als unbedingt nötig. Da kam insgesamt zu wenig, um die Frankfurter ernsthaft in Bedrängnis zu bringen, lediglich zwei Kopfbälle in der Nachspielzeit, die man als Torwart in Liga 2 aber auch zwingend halten muss. (Wie der Kicker da für Weis auf ne 1,5 kommt, ist dann auch sein Geheimnis.)
Aber: War ja vorher klar, siehe oben.

Zum Drumherum: Bewundernswert (ungleich: Beneidenswert), wenn man FSV-Fan ist.
Ein Publikum, welches nicht einmal die eigenen Nachnamen bei der Mannschaftsaufstellung laut genug gerufen bekommt, so dass man es auf der Haupttribüne zumindest versteht, ist mir so auch noch nicht begegnet.
Ist kein Vorwurf an die, die in der Kurve standen, im Gegenteil, aber meine Motivation dauerhaft meinen Support in so einem undankbaren Umfeld zu zeigen wäre sehr gering. Aber manchmal kann man es sich ja auch nicht aussuchen.

Wir stehen mit zehn Punkten nun immer noch absolut gut da und können im Heimspiel gegen den MSV Duisburg am Montag (Danke, Sport1) nach der Länderspielpause nachlegen. Diese dürfte hoffentlich auch dazu geeignet sein, Angeschlagene und Verletzte (Kalla) wieder fit zu kriegen und die Neuzugänge (die ja morgen vielleicht noch weiter ergänzt werden) zu integrieren.

Sollten die kolportierten Summen um den wahrscheinlichen Wechsel von Marcel Halstenberg zu RB Leipzig (>3 Mio€) stimmen und der Wechsel bestätigt werden, so kann man dem Verein nur gratulieren. Gratulation an den Verein zum Halstenberg-Transfer. Und an Marcel Halstenberg natürlich auch. Er hat sich hier absolut nichts zu Schulden kommen lassen, hat sich immer rein gehauen und seine Leistung gebracht.
Daher: Tschüß, Halste, mach’s gut. Und wenn Du im Rückspiel am Millerntor freundlicherweise ein Eigentor köpfen würdest, wäre Dir sicher auch keiner hier böse.

Dies alles kann ich recht entspannt in der 1.Klasse des ICE tippen, nachdem unser eigentliche Anschluß-IC aufgrund einer großen Verspätung für eine „Aufhebung der Zugbindung“ sorgte und der Schaffner froh war uns auf sicheren Sitzen irgendwo zu wissen, wenn wir uns nur ruhig verhalten würden. Ham wa gemacht, dementsprechend sind wir dann um ca. 21.15h 21.45h auch wieder zurück in Hamburg.

Links:
– Bericht (English) und Fotos bei FCUM A.D.: “33 degrees
– Bilder bei auxarmes
– Bilder USP
– Video USP
– Bericht MagischerFC: “Kient nieder, Ihr Bänker…
– Vor dem Spiel-Gespräch mit Michael und Franziska beim AFM-Radio.
– Der 3.Erstligaspieltag in elf GIFs bei Reeses Sportkultur
– Bericht Kleiner Tod: “Es kann ja nicht immer die Sonne scheinen
– Bericht Grenzenlos 1910: “Was bleibt…

Verein am Wochenende

Die U23 hat gegen den Goslarer SC den ersten Saisonsieg eingefahren und es dabei nochmal unnötig spannend gemacht. Bei bestem Wetter an der Hoheluft hatten sich 181 Zuschauer eingefunden. Diese bejubelten eine mit zunehmender Spielzeit immer verdientere Führung, auch wenn sie mit 3:0 zwischendurch vielleicht ein Tor zu hoch war.
Direkt im Gegenzug fiel aber das 3:1 und als sich dann auch noch Innenverteidiger Rogowski augenscheinlich schlimm verletzte (Gute Besserung!) und das Wechselkontingent bereits erschöpft war, begann doch nochmal das große Zittern.
Als aber dann in der 92.Minute (bei drei Minuten Nachspielzeit) das 3:2 fiel war das Team immerhin clever genug um die Eckfahne anzusteuern und das Spiel dann souverän zuende zu bringen.
Mit jetzt vier Punkten hat man Goslar hinter sich gelassen und die Abstiegsränge vorerst verlassen. Am nächsten Sonntag geht es zum Aufsteiger TSV Schilksee, da Länderspielpause ist vielleicht ja auch eine lohnende Auswärtsfahrt für den Ein oder Anderen.
(Tore bei DFB-TV)

Die U19 hingegen… nun ja, solche Tage muss es wohl leider auch geben. Nach drei Siegen aus drei Spielen empfing man als Tabellenführer den VfL Wolfsburg, ebenfalls noch mit weißer Weste. Und während die klinisch weiß blieb, kassierten unsere Jungs beim 0:11 eine Klatsche ohne Gleichen. Zur Halbzeit stand es bereits 0:4, dazu kam eine rote Karte… passiert.
Abhaken, nächste Woche dann Samstag um 14.00h das Spiel bei Holstein Kiel.
(Tore bei DFB-TV)

Die U17 lag nach dem Derbysieg letzte Woche bei VfL Osnabrück bereits mit 0:2 zurück, ehe Robin Meißner und Sam Schreck doch noch für einen Punktgewinn sorgten.
Fünf Punkte aus drei Spielen ergeben derzeit Platz 6, nächsten Samstag geht es um 14.00h in Schnelsen gegen Eintracht Braunschweig, die aktuell noch auf den ersten Punktgewinn warten.
(Tore bei DFB-TV) // Frodo

Teilen:

Kommentare sind geschlossen.