Da hilft auch keine Schokolade
Was haben wir denn erwartet? Eine Überraschung oder ein Debakel? Es wurde nicht wirklich was von beidem. Mittags schien noch die Sonne. Dann färbte sich der Himmel gelblich, als würde Sahara-Staub in der Luft liegen. Bald darauf tauchten auch noch schwarze Wolken auf. Zumindest am Millerntor. Eben Schwarz-Gelb zu Gast. Nach zwei komplett unterschiedlichen Halbzeiten entführte der BVB durch zwei effizient genutzte Chancen leider und irgendwie unverdient drei Punkte vom Kiez. Da hilft auch keine Schokolade.
Man sagt ja, Schokolade macht glücklich. Wie viele Kilos muss ich denn heute essen…? Nach dem sich die Borussia beim 6:0 gegen Union Berlin mal richtig warm geschossen hatte, schwante mir schon Böses. Die bekannte Auswärtsschwäche des BVB in dieser Saison ließ zumindest etwas Hoffnung aufkommen. Und nachdem Trainer Alex Blessin angekündigt hatte „wir wollen ugly sein“ und sich eine fast regenbogenfarbene „Choreo“ aus buntem Rauch zu Beginn der Partie verzogen hatte, starteten die Kiezkicker zunächst richtig gut. Richtung Nordkurve.

Während sich das Mittelfeld der Gäste zäh wie Kaugummi präsentierte, zeigten sich in deren Defensive zunehmend mehr Löcher. Klare Kloßbrühe: Die erste Hälfte ging klar an die Braunweißen!
Der sehr agile Noah Weißhaupt und Käpt’n Irvine spielten die BVB-Abwehr teilweise schwindelig. Allein die Belohnung in Form eines Treffers blieb leider aus.
Einwurf: Lieber Coach, bitte trainiere in den nächsten Tagen nicht nur taktische Defensiv-Kniffs, sondern zeig’ den Jungs mal, wie man aus guten Chancen einfach(e) Tore machen kann.
Weder der heute schlechte Schiri Tobias Stieler, noch der VAR sahen in dem Umreißen von Ramy Bensebaini an Weißhaupt im 16er ein Strafstoß-würdiges Foul. Kurz darauf gab es eine ähnliche Szene im Mittelfeld und es gab Freistoß. Merkwürdig.
Nikola Vasilj fing noch einen harmlosen Ball von Dortmunds Karim Adeyemi, der kurz vor der Pause am langen Pfosten weit vorbeischoss. Torlos ging es somit in die Kabinen.
Irgendeiner der 15 BVB-Zeugwarte muss in der Halbzeit auf’m Kiez gewesen sein und bewusstseinserweiternde sowie leistungssteigernde Substanzen aufgetrieben haben. Anders ist der Verlauf der zweiten 45 Minuten nicht zu erklären! Während unsere Jungs wohl eher einen jamaikanischen Kräutertee genossen hatten, kam die Borussia wie eine Rakete auf den Platz.
13 Minuten Drangphase reichten den Gästen dann, um die drei Punkte einzutüten. Zunächst markierte Serhou Guirassy seinen 14. Ligatreffer, sieben Minuten später trickste Adeyemi nach einem Konter Philipp Treu und Eric Smith aus und überwand schlussendlich auch Nikola – 0:2…

Viel mehr passierte in der verbleibenden halben Stunde nicht mehr. Außer, dass eine weiße (Friedens-?) Taube (oder war es doch eher eine Möwe?) durchs Stadion kreiste und dann wohl einmal BVB-Keeper Gregor Kobel so irritierte, dass er absolut unbedrängt eine harmlose Flanke zur Ecke boxte. Die brachte natürlich nichts ein.
Vier Spiele ohne eigenes Tor in Folge und die siebte Heimpleite der Saison.
Frust! Einfach nur Frust! Aber: You’ll never walk alone!
Und: Immerhin noch vier Punkte vor dem Relegationsplatz. // Hossa
P.S.: Mist, ich hab’ keine Schokolade zu Hause…
wieder einfach mal wunderschön und humorvoll kommentiert
Ich als BVB und FCSP Fan bin nun nicht hämisch, habe ich mir doch ein Unentschieden gewünscht. Naja, man kann nicht alles haben, auch keine Schokolade
schönes Wochenende euch allen, Gruß Flake