Koan Neuer, koan Wies’n, aber Zeitumstellung!

Fast zwei Wochen hatte ich Zeit einen feinen Vorbericht zu formulieren… und dieser gequirlte Mist ist dabei rausgekommen: Ligapausen (nicht Länderspielpausen!) liegen mir nun mal nicht. Man kommt aus dem Rhythmus. Kennen die Kicker ja auch.
Nach einer wahren Flut an Musik- und Buchrezensionen in den vergangenen zehn Tagen, dreht sich nun wieder alles um unseren Lieblingssport. Schließlich steht am Samstag unser Gastspiel beim FC Bayern München auf dem Programm. Bereits am Tag nach unserem Heimsieg über Hoffenheim, machte ich mich gleich an die Beobachtung des kommenden Gegners.
Der aktuelle Tabellenführer ist Rekordmeister, Rekordpokalsieger, mehrfacher Champions League (bzw. Pokal der Landesmeister) -Sieger und sogar Weltpokalsieger.
Aber wir sind immernoch Weltpokalsiegerbesieger! Ja, der 6. Februar 2002 ist allen Dabeigewesenen sicherlich noch gut in Erinnerung. Thomas Meggle und Nico Patschinski trafen binnen drei Minuten und Keeper Simon Henzler brachte die Bayern nahe an den Rand eines Nervenzusammenbruchs. Aber das war am Millerntor.
Die Älteren schwärmen indes noch immer vom 2. März 1991. Ich sach nur Ralf „Colt“ Sievers! Sein fulminanter Schuss schlug unhaltbar neben Raimond Aumann im bajuwarischen Kasten im alten Olympiastadion ein und bedeutete den bislang einzigen Sieg bei den Bayern.
„Der Fluch des Erfolgs“: Nach den erwähnten beiden Siegen stand für St. Pauli allerdings jeweils der Abstieg aus der Bundesliga an. Zum Glück ist der aktuelle Kader viel zu jung, um sich daran zu erinnern und nach dem Sieg über Hoffenheim fahren die Kiezkicker eh mit breiter Brust von der Elbe an die Isar.
Auf die Subline unter der Überschrift gehen wir hier nicht weiter ein, aber alles drei sind Fakten, Fakten, Fakten. Das Team von Coach Vincent Kompany spielte in der Liga zuletzt 1:1 bei Union Berlin und verlor davor „Dohoam“ sogar 2:3 gegen den VfL Bochum. Zwischen diesen Partien schaltete der FCB allerdings Meister Leverkusen in der Champions League aus.
Deren Doppel- bzw. Dreifachbelastung (einige FCB-Kicker waren ja auch in Länderspielen unterwegs) sowie den Frust über die letzten Liga-Ergebnisse, sollten die Kiezkicker zu nutzen wissen und mal nicht als Aufbaugegner fungiren (Vorbericht zum Hinspiel). Schließlich ist aus der Partie (Nachbericht mit tollen Bildern der Choreos zum Gedenken an die Reichspogromnacht vom 9. auf den 10. November 1938) noch eine Rechnung offen. Die Partie am Millerntor ging nach einer großartigen Leistung der Braunweißen bekanntlich nur durch einen Sonntagsschuss an einem Samstag von Jamal Musiala knapp 0:1 verloren.
Wie sieht’s bei den Kiezkickern aus? Elias Saad riss in den letzten Tagen etliche Kilometer ab, allerdings nicht auf dem Spielfeld. Bei Tunesiens Länderspielen saß der 25-Jährige 180 Minuten auf der Bank. Weit gereist ist auch Käpt’n Jackson, der mit seinen Socceroos in Indonesien (5:1) und China (2:0) gewann. Abdoulie Ceesay (Gambia) und auch Nikola Vasilj (Bosnien-Herzegowina) sowie Danel Sinani (Luxemburg) kamen allesamt unverletzt zurück. Die FCSP-Homepage vermeldet zudem weiteres Erfreuliches: „Morgan Guilavogui stand erstmals wieder gemeinsam mit den Teamkollegen auf dem Rasen. Der Offensivallrounder machte den ersten Teil (Passübungen) mit, anschließend spulte er mit Karol Mets ein individuelles Programm ab.“
Zu den kulinarischen Spezialitäten der Stadt gehört unweigerlich die Weißwurst, die dort um 1857 erfunden wurde. Weiterhin sind der Leberkäs und die Leberkässemmel sowie die Brezn zu nennen. Wem die Speisen zu deftig sind, hält sich an „Flüssiges Brot“. Aber Achtung: Es ist gerade Starkbierzeit.

USP und Schickeria präsentierten bereits im Hinspiel eine gelungene Mixed-Choreo und man darf gespannt sein, was es diesmal zu bestaunen gibt. Der ganz pessimistische Ergebnistipp lautet 0:1 ;-))

(Fotos dazu: FC St. Pauli)
P.S.: „Schickeria“ bedeutet eigentlich nichts anderes, als „sich schick und elegant zu betrinken“. Na dann ein Prosit auf die Gemütlichkeit.
P.P.S: Am Mittwochabend (26.03.) spielten unsere 1. Frauen um 19:30 Uhr beim Walddörfer SV im Pokal-Halbfinale und stehen nach dem 2:1-Sieg zum dritten Mal in Folge im Endspiel. Chapeau! // Hossa
FCSP-HP: „Kein Platz für Rassismus!“: Kiezkicker mit Sondertrikot beim FC Bayern München
Am Sonnabend laufen die Spieler des FC St. Pauli beim Auswärtsspiel gegen den FC Bayern München in einem Sondertrikot auf.
Das Trikot in braun sendet eine klare Botschaft: Rassismus hat bei uns keinen Platz – weder auf dem Rasen noch daneben. Für dieses Statement weichen auf dem Sondertrikot sämtliche Badges in den Hintergrund, um zu unterstreichen, was wirklich wichtig ist.
Das Sondertrikot wird ab Freitag (28.3., 11 Uhr) im Onlineshop sowie in den Fanshops auf der Reeperbahn und am Millerntor-Stadion erhältlich sein. Auch am Spieltag in München wird es unser FCSP-Van vor Ort verkaufen.
Jeder Kauf eines Trikots unterstützt zudem KIEZHELDEN für Projekte in der Obdachlosenhilfe sowie Programme gegen Rassismus“.