Flying through the AIRvine

Es hat “Blubb!” gemacht – Kogge versenkt

Mit freudlicher Genehmigung von Tim Feicke
https://feickecartoons.de/

(üsa/hsa) Wie soeben bekannt wurde, ist im Hamburger Stadtteil St. Pauli ein historisches Schiff versenkt worden. Es handelt sich nach ersten Angaben zufolge offenbar um eine Kogge. Elf teils verletzte Besatzungsmitglieder wurden vom Millerntor gen Heimat abtransportiert. Die Reste des Wracks wurden umweltfreundlich im nahegelegenen Recyclinghof entsorgt. Wie mehrere der 29.163 Quellen vermelden, wurde das Schiff mit nur einer einzigen Kanonenkugel aus der Luft versenkt.
Wir haben es geschafft! Platz drei ist definitiv sicher und erstmals seit 70 Jahren beendet der FC St. Pauli eine Saison tabellarisch vor den Volxparklern. Chapeau! Und zumindest bis Samstag sind wir wieder der FC SPitzenreiter!

(Foto: Internet)

Ab mittags geht es rund auf meinem Telefon. Etliche Nachrichten mit Bildern, Texten etc. zum heutigen Spiel fliegen im Minutentakt ein. “Dixi-Rock” von Tommy Molotow ist der Burner. Stadionsprecherin Anja ist mit der “Deutschpunk-Legende” (Mopo) verheiratet, aber nicht nur deshalb ist es mehr als logisch, dass der Song heute am Millerntor gespielt wird. Einfach mega!

(Foto: Svenja)

Auf N3 wird ab 16 Uhr live vom Harald-Stender-Platz gesendet. “Noch ist alles ruhig“, meldet der Reporter. Um 17 h die nächste Schalte und das Update. Die Moderatorin redet von “Wir schalten nun zum Millernstadion“… Der Reporter berichtet davon, dass der Aufsteller der Dixi-Klos hundert Euro pro NICHT zerstörtem Scheißhaus der Jugendabteilung des FC Hansa spenden will. Ist schon irgendwie absurd, wenn es eine Prämie gibt, wenn etwas NICHT zerstört wird. (Exkurs: Bekomme ich auch eine Belohnung für jeden Nazi, den ich nicht verhaue? Würde als Spende an die Braun-Weiße-Hilfe gehen…). Während ich diese Zeilen notiere, setzt bei mir das “Vor-dem-Spiel-Kribbeln” ein. Noch eine halbe Stunde bis zu den Vorberichten.

(Foto: Svenja)

Mopo24 meldet: “Wegen des Unglücks am Hamburger Hauptbahnhof hängen auch viele Fans von Hansa Rostock fest. Rund 200 von ihnen sollen jetzt mit Bussen aus Bergedorf in Richtung Innenstadt gefahren werden. Ob sie es noch rechtzeitig bis zum Anpfiff (18.30 Uhr) ins Millernot-Stadion schaffen werden, erscheitnb aktuell offen“. (Das ist original kopiert… man beachte die Rächtschraipung).
Die Mopo-Wochenzeitung vermeldet online: “Das Unglück passierte im ungünstigsten Moment. Im Hauptbahnhof erwarten mehrere Hundertschaften der Polizei die Ankunft der Rostock-Fans, die zum Spiel gegen den FC St. Pauli anreisen wollen“.
18 Uhr. Sky berichtet live vom Millerntor. Das zweite Freitagsspiel der Hertha gegen 96 ist scheißegal. Ex-Kiezkicker Sören Gonther spricht ein paar weise Worte: “Schön, wenn du am Freitagabend deine Aufgabe erfüllst und dann am Wochenende gemütlich auf dem Sofa guckst, was die Konkurrenz so macht“. Sky hat gefühlt tausend Statistiken für mich parat. Philipp Treu humpelt auf Krücken zum Interview, im Hintergrund läuft “Das Herz von St. Pauli”. Werbung. Klobesuch. Bier aus dem Kühlschrank befreit, und es endlich los geht!

Nordkurve
(Foto: Franzi)

Am Ende könnte mal man wieder das berühmte Sprichwort von dem guten Pferd bemühen, das nicht höher springt, als es muss. Ein Tor reicht eben auch für drei Punkte. Nach einer feinen Choreo in der Süd pfiff Schiri Robert Hartmann an und unsere Jungs spielten ganz in Braun gegen weißgekleidete Gäste zunächst gen Südkurve. Die erste Hälfte kann man getrost unter “Naja, ging gerade so” abtun. Die Rostocker waren zunächst das aktivere Team, blieben aber ohne Erfolg. Unser Keeper Nikola Vasilj (letzte Woche noch Spieler des Spieltags beim “kicker”), war auch heute wieder ein sicherer Rückhalt. So zum Beispiel in Minute 32, als er einen feinen Schuss von Hansas Perea mit einer noch feineren Parade um den Pfosten lenkte.
Kurz vor der Pause jagte Connor Metcalfe die Lederkugel gaaaaanz weit auf Jojo Eggestein, der – verfolgt von Rostocks Jonas David – auf den Gäste-Keeper zulief. In letzter Sekunde bekam David noch den Fuß dazwischen und die eigentlich 100%ige war vertan.
“4 mal P = Pause. Pinkeln. Pancakes praten”, war das Motto zur Halbzeit. In dieser hatte Trainer Fabian Hürzeler wohl weniger mit Pfannkuchen zu tun. Er haute sicherlich einige seiner Kicker eher in die Pfanne oder setzte sie auf den Topf. Egal was – es wirkte!
Mit reichlich Elan sowie wesentlich abgeklärter und mutiger gingen unsere Jungs nun zu Werke. Und das wurde prompt belohnt: Nach einem weiten Abschlag unseres Goalies verlängerte Jackson Irvine per Kopf zu Jojo, doch der Hansa-Keeper lenkte die Kugel noch zur Ecke. Diese trat wie immer unser Cello Hartel und diesmal war es Plan 23a oder so aus dem Matchbook. Die zahlreichen Varianten bei Standards sind derzeit einfach nur erste Sahne. Diesmal schädelte Käpt’n AIRvine mal wieder ganz persönlich zum 1:0 ein. Genau wie vor etwas mehr als einem Jahr, bedeutete dies den Sieg.

Kampf an der Eckfahne
(Foto: Franzi)

Die zweite Hälfte war noch lang, doch außer einigen Wechseln und Gelben Karten für die Rostocker und einer Halb-Chance für Braun-Weiß gab es nicht mehr viel zu bestaunen. Am Ende heißt es dann eben wieder: Ein gutes Pferd springt nicht höher als es muss. //Hossa
P.S.: Laut N3 sind alle Dixi-Klos unverletzt…

FC St. Pauli: Vasilj – – Nemeth, Wahl, Mets – Saliakas, Irvine, Kemlein, Metcalfe (84. Dźwigała) – Afolayan (87. Amenyido), Eggestein (90.+2 Boukhalfa), Hartel
FC Hansa Rostock: Kolke – Rossipal, David, van der Werff (75. Stafylidis) – Strauß, Vasiliadis (70. Kinsombi), Bachmann, Dressel (84. Singh), Ingelsson – Fröling (70. Pröger), Perea (84. Guðjohnsen)
Tore: 1:0 Irvine (52.)
Gelbe Karten: – / Perea, Ingelsson, Strauß, Stafylidis
Schiedsrichter: Robert Hartmann
Fans: 29.163

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