The Modelabel strikes again!

Boah, wat ein HRummel!
Eigentlich wäre es ja Sache des MillernTon, als ausgewiesener Fashion-Podcast Nr.1 in diesem Land, das gestrige Geschehen zu bewerten und eine Style-Expertise anzufertigen, aber Sommerpause ist Sommerpause, daher bleib nur das geschriebene Wort und “ein paar heiße Pics”!

Okay, genug geflachst, schauen wir auf die Fakten.
Nach vielen Jahren “Do You Football” als Ausrüster, ziert also ab sofort Hummel die Ausrüstung des FC St.Pauli. Sicher aufgrund vielerlei Dinge ein Wechsel, der in der Fanszene tendenziell eher begrüßt wird.
Diese Vorschlußlorbeeren versuchte Hummel dann auch gleich auszuweiten, indem man das Trikot mit einer bisher nicht für möglich gehaltenen Kampagne an den Start brachte. Ein Bewerbungsverfahren für einen “Drei-Sekunden-Blick” auf die Trikots durch ein Guckloch, bei dem sich über 1.400 Fans bewarben und 50 von Ihnen als “Augenzeugen” ausgewählt wurden und anschließend Teil eines Imagefilms wurden:

Gleichzeitig schafften Hummel und der Verein etwas, was bei DYF in den letzten Jahren so gut wie nie gelang: Das Trikot blieb tatsächlich geheim, bis zum Veröffentlichungstag.
Besagter Tag war dann nicht, wie zuletzt, eine schlichte Präsentation mit 2-3 Spielern, sondern gleich ein “Trikot-Launch“. Für die gesamte Kampagne hatten sich “Verstärker, die” im “pitch” durchsetzen können, wie es wohl (so oder ähnlich) im Werberdeutsch heisst.
Gleichzeitig die Ankündigung, man hätte sich so einiges einfallen lassen, der Designer (Jason Lee) hätte die Atmosphäre des Viertels in sich aufgesogen und danach in enger Absprache “das Lebensgefühl eines Kiezhelden” in den Trikots widerspiegeln lassen.

Puh, harter Tobak, und Wasser auf die Mühlen derer, die uns eh als “Modelabel mit angeschlossener Fußballabteilung” sehen.
Aber gut, lieber das, als Teil der Betriebssportgruppe einer Spedition mit Exklusivanbindung an Boulevardmeldungen zu sein.
Und meinetwegen kann man das jetzt auch einmal(ig) so richtig rausballern, wenn man das in den nächsten Jahren dann bitte auch wieder etwas ruhiger angehen lässt.

Jedenfalls versammelten sich ab 18.30h ca. 800 Leute im Ballsaal der Süd und warteten bei einigem Vorgeplänkel darauf, dass pünktlich um 19.10h dann auch das neue Trikot präsentiert wird.
Vorhang auf:

Tja, was soll man sagen:
Zumindest die Versprechungen wurden gehalten, es gibt tatsächlich einige Dinge, die man so bei Trikots bisher noch nicht gesehen hatte. Ob die jetzt immer zwingend notwendig sind, steht dann mal auf einem anderen Blatt, aber zumindest hat man sich Gedanken gemacht.

Der Reihe nach: “Türkis!!!” machte als angsteinflößendes Gerücht ja spätestens nach dem ersten Trailer die Runde, und als Sören Gonther dann mit diesem… “Dings” auf die Bühne trat, dürften einige der Ohnmacht nahe gewesen sein.
Okay, kleiner Gag, er tauschte dann ja auch schnell mit Tschauner, was für Beruhigung sorgte.

FC St. Pauli Trikot Praesentation(Fotocredit: Stefan Groenveld, vielen Dank!)

Jenes “Türkis” sieht man hier also nur bei Neuzugang Daniel Buballa, der das Optik Rathenow Pokaltrikot trägt. Schwarze Sterne sind eingearbeitet, die Hummel-Insignien und das Vereinswappen sind in fluoreszierendem Türkis und können dementsprechend leuchten, wenn das Flutlicht ausfällt. Rathenow hat wohl gar kein Flutlicht, was für einen gewissen Grundoptimismus im Verein spricht, kann ja nie schaden.
Ehrlich: “Gut gemeinte” Idee, im Wortsinne von “Das Gegenteil von gut ist gut gemeint“, damit werde ich nicht warm. Als Vereins- und Trikotfarben stehen Braun, Weiß, Rot und Schwarz zur Verfügung, wenn man das Rot oder Weiß nicht “fluoreszierend” hinbekommt dann muss man es eben sein lassen.
Aber so oft werden wir es ja eh nicht sehen und von Eva Kalla habe ich beispielsweise gestern erfahren, dass es ihr sogar sehr gut gefällt. Über Geschmack lässt sich bekanntlich nicht streiten.

Und dann die Torwarttrikots…
Uwe Kamps hat angerufen – er will die Dinger zurück.
Insbesondere dieses grün/lila “Dings”… ich würde gerne eine Wette anbieten, dass Tschauni das Teil in weniger als fünf Pflichtspielen tragen wird.
Furchtbar… wenn da jetzt noch ein Quietschroter Sponsor drauf kommt… Ohgoddogodd. Damit könnte man ganze MillernTon-Fashionpodcast-Staffeln(!) füllen!
Zwille, übernehmen Sie!

Zum Schluß, das Wichtigste, gleichzeitig aber auch die Highlights:
Das braune Heimtrikot und das weiße Auswärtstrikot gefallen. Absolut, ohne jede Einschränkung!
Im Großen und Ganzen schlicht und einfach, trotzdem mit charmanten Ideen.

KiezHelden Kragen
KiezHelden Kragen

Im Kragen ist beispielsweise KiezHelden verewigt, gleichzeitig ist auch noch ein Totenkopf-QR-Code enthalten, welcher nicht zu Hummel oder zum Verein, sondern eben zu KiezHelden.com führt (für Euch getestet!). Wenn also ein Spieler mal verletzt am Boden liegt, der Schiri Langeweile hat und das zufällig grad sieht, weil der Kopf stark nach vorne geneigt ist… Zack, Handy gezückt, eingescannt, und schon weiß er Bescheid wie er sich sozial bei uns besser einbringen kann! Bämm!
Okayokay, nein wirklich, ich finde das sehr charmant. Nicht überlebensnotwendig, aber eben mit Liebe zum Detail und einem gewissen Augenzwinkern schön umgesetzt.

Gleiches gilt für diesen Gütelschnallen-ähnlichen Totenkopf auf den Hosen. Wenn das Trikot nicht in der Hose steckt, sicherlich bei den Spielern kaum zu sehen.
Aber stellt Euch den normalen Fan vor, der mit ein bißchen Bauch das Trikot vorne leicht baumeln lässt… sobald der beim Torjubel die Arme hochreisst und den Bauch freigibt, ZACK! ist der Totenkopf auf der Hose zu sehen.
Ja, auch hier: Nicht überlebensnotwendig, aber eben mit Liebe zum Detail und einem gewissen Augenzwinkern schön umgesetzt.

Fazit: Die beiden relevanten Trikots gefallen (mir) sehr gut, damit ist die größte Herausforderung für Hummel schon mal gemeistert. Beim Pokaltrikot und den Torwarttrikots besteht noch genügend Luft nach oben, um eine langjährige Partnerschaft auch in den nächsten Jahren noch mit Verbesserungen zu bereichern.

Noch ein Wort zu den Preisen: Die 59,95€ von DYF wurden dann mal flugs um 10,-€ angehoben, auf 69,95€, Kindertrikots schlagen mit 54,95€ zu Buche. Damit liegt man nur noch zehn Euro unter den Branchenriesen wie dem FC Bayern oder anderen Adidas-Klubs, auch die Hosen wurden mal eben 10,-€ teurer. Ich muss wohl mal wieder nen Trikot-Preisvergleich machen, das Mittelfeld der zweiten Liga dürften wir jedenfalls nach oben verlassen haben, zumindest preistechnisch. (Siehe dazu auch unten den Link zum Athens SouthEnd Scum.)

Gerne dann im nächsten Jahr auch mit weniger Wirbel. // Frodo

Weitere Links:
– Lichterkarussell: “Seegurken. Gewebehärtung. Abwehrmassnahmen…
– Stefan Groenveld: “Die Trikots vom FC St.Pauli in der Saison 2014/2015
– FCSP Athens SouthEnd Scum: Auskotzen über den Trikotpreis (english)
– Yorkshire St.Pauli: “Interview – Behind the kit
FC St.Pauli-Shop

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