FC St.Pauli – FC Ingolstadt 1:1 (0:1)
Tore: 0:1 Alfredo Morales (42.), 1:1 Sören Gonther (78.)
Zuschauer: 26.664 (ca. 200 Ingolstädter)
Juhu, neue Saison und so. Vorfreude. Die spannende Erwartung vor dem ersten “Aux armes”. Die neuen Spieler. Sommer. Sonne. Millerntor!
USP bat sogar zum Grillen, was aus familiären Gründen für mich entfiel, die Fotos zeigen aber, dass es ein ziemlicher Spaß war, inkl. einem lautstarken Marsch zum Stadion.
Ja, und dann macht die Mannschaft auch noch vieles richtig, schon vorab. Die Applaus-Runde beim Einlaufen zum Warmmachen gibt es ja nun schon länger, dass man sich nach dem Warmmachen aber mit Applaus vom Publikum verabschiedet, ehe es in die Kabine zum Umziehen geht, ist aber sicher eine schöne Idee. Dies hatte der Nachbar ja letzte Saison auch probiert, da aber etwas aufgesetzter und statischer, und es dann ja auch wieder gelassen.
Hier wirkte es frisch und natürlich, als Gonther die Mannschaft zusammenrief und das startete, wahrscheinlich haben es viele im Stadion noch nicht mal so ganz mitbekommen. Gefiel mir gut, weitermachen.
Anschließend dann die Wendechoreo von USP (siehe oben) und es konnte losgehen. Ging auch gut los, die ersten Minuten wirkten so, als wäre es nur eine Frage der Zeit bis wir die Führung erzielen würden.
Tja, und dann war die Luft irgendwann raus, Ingolstadt wurde stärker und fast zwangsläufig fiel der Rückstand… wenn auch eher aus purem Zufall, denn den Ball trifft Morales auf die Art bei 100 Versuchen wahrscheinlich auch nur einmal so.
Hilft aber ja nichts, auch wenn “Ausgerechnet der!” wohl eines der häufigsten Zitate war, denn um einen Sympathiepreis hatte er sich schon vor diesem Moment nicht wirklich beworben.
Wobei, der Einschub sei mir hier mal kurz erlaubt: Mich haben zwei andere Spieler mit ihren “Unarten” viel mehr geärgert: Zum Einen Moritz Hartmann (Nr 9), der bei wirklich jedem Freistoß für uns sich erst mal “minutenlang” in den Weg stellte. Lowlight war dann ein Freistoß an der Mittellinie, wo er ca. einen halben Meter vor dem Ausführenden in den Weg sprang, um die schnelle Ausführung zu verhindern. Wieso es da nicht spätestens nach dem zweiten oder dritten Versuch Gelb gibt, müsste man Schiri Fritz nochmal fragen.
Zum Anderen: Lukas “Hansi” Hinterseer, Neffe des berüchtigten Volksbarden, frisch aus Österreich gewechselt. Klar, in einem Luftkampf kann man mal getroffen werden. Man kann auch mal hinfallen. Man kann auch mal einen Freistoß haben wollen, gerade wenn man auswärts führt. Aber wenn man dies dann schon als Fußballprofi zur fast alleinigen Beschäftigung in den 90 Minuten wählt, dann sollte es weniger plump und lethargisch passieren. Es war am Ende selbst Schiri Fritz zu peinlich, darauf reinzufallen, und der war sonst sehr kleinlich.
Okay, all das aber auch nur in der Deutlichkeit, weil Ingolstadt dies absolut nicht nötig hatte, die haben nämlich durchaus gezeigt, warum sie jetzt seit 14 Spielen auswärts ungeschlagen sind. Vielleicht kann der Herr Gunesch, der bei der Mannschaftsaufstellung mal wieder elffach genannt wurde, hier ja nochmal mäßigend einwirken.
Unseren Jungs fiel hingegen nach vorne nur wenig ein. Die Chance von Verhoek in Hälfte ein, als Öczan dank gutem Stellungsspiel pariert, dazu in Hälfte zwei der Kopfball von Nöthe nach Flanke von Schachten und der Schuss von Nöthe aus dem Gewühl nach Ecke – drei Chancen, nicht allzu viel.
Immerhin aber gab es dann diesen Kapitänsmoment, den Boller vorher schon auf Facebook quasi herbeibeschworen hatte.
Sören Gonther schnappt sich den Ball an der Mittellinie, spielt jeweils One-Touch-Fußball mit Maier, Nöthe und Thy und schiebt ihn dann auch noch exakt in den Winkel. Schön!
Ein absolutes Willenstor. So macht man das wohl als Kapitän!
Oder, wie Schnecke Kalla nach dem Spiel im Vereins-TV sagte: “Ein typischer Gonther!”
Bezeichnend aber eben auch, dass dafür ein Abwehrspieler herhalten muss.
Noch ein paar Worte zu den Neuen:
Bentley Baxter Bahn: Es würde mich freuen, wenn er den Anschluß an die Stammelf halten kann. Das erste Zweitligaspiel war in Ordnung, allerdings merkte man ihm schon noch an, dass das eine gänzlich neue Liga für ihn ist.
Michael Görlitz: Ich mag diesen Spielertyp, und wenn er am Ball war sah das oftmals auch gut aus. War er aber dann irgendwie doch zu selten und eben auch zu selten entscheidend.
Daniel Buballa: Gefiel mir besser als Görlitz, hatte aber defensiv auch ein-zwei Wackler.
Lasse Sobiech: Freut mich sehr, dass er wieder da ist. Die Souveränität, die er im Zusammenspiel mit Zambrano ausstrahlte, ist noch nicht ganz wieder die alte, aber das kann ja noch kommen. Insgesamt standen wir bei Standards besser als in der letzten Saison, auch wenn das Gegentor nicht zwingend dafür spricht.
Schön auch die Neuerung beim “Rausgehen”, dass die Mannschaft sich vor der Süd direkt am Zaun verabschiedet.
Fazit: Der “Saisonöffner”, der erhoffte Sieg zum Auftakt, er kam nicht. Phasenweise erinnerte der Fußball auch an die ernüchternden Auftritte zuhause aus der vergangenen Saison.
Die 102 Punkte sind damit nicht mehr erreichbar, aber auch in Anbetracht der anderen bisherigen Zweitligaspiele dürfte der Auftakt als “solide” gewertet werden. Nicht mehr, ganz sicher nicht, aber auch nicht weniger.
Ähnlich äußerte sich Vrabec auf der Pressekonferenz, der die Vorbereitung als noch lange nicht abgeschlossen betrachtet und “Baustellen” noch in allen Mannschaftsbereichen sieht.
Sehr wahrscheinlich ist auf einer der Baustellen dann etwas entscheidendes passiert, denn wie man mit passablem Grundschulkroatisch auf der Website von Lokomotive Zagreb nachlesen kann, wechselt mit Ante Budimir ein Stürmer zu uns.
Nach dem Spiel am Freitag in Aalen wissen wir dann vielleicht schon wieder etwas mehr, wo der Weg diese Saison hinführt.
Es schrieben auch:
– Fotos und Bericht Stefan Groenveld: “Saisoneröffnung”
– Grenzenlos St.Pauli: “Heißer Scheiß”
– Bommelheinis: “Erstes Heimspiel 2014/2015”
– BreitSeite: “[Die Überschrift ist zu lang und zu wirr]”
– MagischerFC Blog: “Alles wie immer”
– BeebleBlox: “Kalte Duschen mit Ansage”
– Quotenrocker: “FCSP startet mit Unentschieden gegen die Schanzer”
– Am Rande des Dorfes: “FC St.Pauli vs. FC Ingolstadt”
– Text&Blog: “Saisonauftakt am Millerntor”
– Kleiner Tod: “Neues Spiel, neues Glück”
– Fotos von USP, inkl. Grillen vorm Spiel und Marsch zum Stadion
– Fotos von Unverlierbar
U23, RL Nord: FC St.Pauli – VfL Wolfsburg 0:2 (0:1)
Nach dem Auftakspiel in Flensburg letzte Woche (0:0) also heute die Heimpremiere in Norderstedt. (Zu den Hintergründen des Umzugs sei nochmals auf den letzten Print-Übersteiger verwiesen, oder den MillernTon mit Thomas Meggle.)
157 zahlende Zuschauer bei schönstem Wetter, Euphorie sieht wohl anders aus. Anzahl Gästefans: Null.
Nichts desto trotz mit dem VfL Wolfsburg ein echter Gradmesser, waren sie doch letzte Saison nur in den Play-Offs am Aufstieg knapp gescheitert. Leider, ist man geneigt zu sagen, denn sonst wäre Victoria drin geblieben.
Bei uns (mit Fabian Boll als Co-Trainer auf der Bank) schickte Thomas Meggle gleich einige Spieler aufs Feld, die letztes Jahr noch A-Jugend spielten, u.a. neben Kyoung Rok-Choi noch Keeper Mitja Bieren, Innenverteidiger Michael Ambrosius und Außenverteidiger Benjamin Nadjem. Bei Wolfsburg spielte u.a. der frischgebackene U19-Europameister Sebastian Stolze mit.
Nach einer ausgeglichenen Anfangsphase war es dann Oscar Zawada, der nach einer Flanke den Ball aus einem Meter per Kopf zur Gästeführung über die Linie drückte. Unsere Elf hatte zwar die ein oder andere Ausgleichschance, aber in Hälfte zwei ließ Wolfsburg dann nur noch wenig zu und erzielte kurz vor Schluß dann auch die verdiente 2:0 Führung durch Dragan Erkinc.
Alles kein Beinbruch, die junge Truppe macht durchaus Spaß und hat ganz sicher mehr Zuschauer verdient.
(Ja, Stadion am Arsch der Welt, ich weiß. Hoffentlich klappt das zur nächsten Saison dann mit der Waidmannstraße.)
Nächsten Sonntag geht es zum Aufsteiger nach Lüneburg (15.00h), der mit zwei Remis (2:2 gegen Braunschweig, 1:1 in Rehden) in die Saison gestartet ist. // Frodo
Weiterlesen:
– Fussball Hamburg
– Bericht Vereinshomepage
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