FC St.Pauli – SV Sandhausen 2:1 (1:1)
Tore: 1:0 Christopher Nöthe (5.), 1:1 Rene Gartler (23.), 2:1 Lasse Sobiech (90. +2)
Zuschauer: 26.581 – (ca. 200 Sandhäuser)
BÄMM!
In your face, Trainerdiskussion!
Souveränes 2:1 eines guten Pferdes, welches eben nur so hoch springt wie es muss und dabei den Gegner durch ein Tor in der Nachspielzeit auch noch maximalst demütigt, indem man das Tor nicht einfach macht, sondern den Pfosten und den Verteidigerhintern zum Pingpong nutzt.
Wiederholung in Berlin absolut erwünscht, wenn es im Pokalfinale dann zum Derby kommt…
Okayokay, ich hab nichts geraucht, ich wollte nur mal positive Stimmung verbreiten.
Die ersten zehn Minuten waren durchaus ansehnlich und machten Mut auf Verbesserung, das Tor fiel völlig verdient und dank starker Aktion von Budimir (der bei Kallas Pass wohl in der Rückwärtsbewegung minimal im Abseits stand). Danach griff dann wieder die Angst langsam um sich, spielerische Grausamkeiten kamen dazu.
In den ersten vierzig Minuten war für mich Schnecke Kalla der beste Spieler, was er sich dann leider durch ein paar Fehlpässe in wenigen Minuten wieder kaputt machte. Aber: Wenn Vrabec nach dem Spiel etwas krypitsch Vorwürfe in Richtung Einsatz und Kampfgeist äußert, wird er Kalla damit sicher nicht meinen.
Der Ausgleich deutete sich dann zwar langsam an, fiel nach Schachtens unglücklicher Kopfballabwehr aber doch extrem überflüssig, vom restlichen Gestocher ganz zu schweigen. Klar aber auch: Im restlichen Spielverlauf verdiente sich der SVS den Ausgleich immer mehr und ohne Philipp “Hulk” Tschauner wären wir an diesem Abend wohl als Verlierer vom Platz marschiert.
Was man der Mannschaft aber keinesfalls absprechen kann: Den Willen. Ja, sie hat gewollt. Es passt spielerisch bei Weitem noch nicht alles zusammen (sehr vorsichtig formuliert), aber zumindest das teilweise andiskutierte “die spielen gegen den Trainer” konnte ich nicht entdecken, wenn es sowas überhaupt gibt.
Und dann begannen die letzten zehn Minuten, und mit ihnen der Gesang aus der Süd, erst leise, dann immer mehr um sich greifend, anschwellend:
Hey, FC St.Pauli – wir woll’n Dich siegen seh’n
Die ganze Kurve singt und tanzt für Dich
Unser Ein und Alles ja wir lieben Dich
Ooohoooohoooo…
Hey, FC St.Pauli – […]
Und dann: BÄMM! (siehe oben.)
Man kann Tore also doch ersingen!
Anschließend sagte mir jemand: “Ohne das Tor ist Vrabec weg!”
Hmmm… mag sein.
Fakt aber: Ohne das Tor fährt man mit nur zwei Punkten nach Fürth und steht dann schon mit dem Rücken zur Wand.
Auch “Das Leiden verlängert sich damit nur!” hab ich gehört.
Sollen andere beurteilen. Wie schon im Print-ÜS geschrieben, tue ich mich mit personellen Veränderungen generell schwer und empfinde Trainerdiskussionen und -wechsel oftmals nur als Alibi für die Spieler. Mag meiner eigenen Spielerkarriere geschuldet sein, in der Trainer selten bis nie den Unterschied machten, mag meiner fußballerischen Ahnungslosigkeit oder der Bremer Historie unter Otto Rehhagel geschuldet sein. Oder der Summe aus allem. Ist mir auch egal, ich entscheide das ja glücklicherweise eh nicht.
Und wie gesagt: Mit 97 Punkten steigen wir sicher auf…
Nach dem Spiel traf ich dann noch Stefan und Michael von CD Sandhausen, Beste Grüße! Letzterer sagte mehrfach: “Ich war schon ewig nach einem Fußballspiel nicht mehr so konsterniert!”
Kann ich verstehen, Sandhausen kratzte erheblich am Auswärtssieg, schaffte ihn aber eben nunmal nicht. Daher gibt es jetzt wohl auch beim SVS langsam eine Trainerdiskussion.
Links:
Bilder und Text bei Stefan Groenveld: “Last-Second-Win dank Lasse”
Bilder und Text bei CD Sandhausen
Text bei Miesepetriger Alter Mann [fka Breitseite]: “Nicht mal unter Drogen…”
Text und Bilder bei BeebleBlox: “Mit Dusel im Gewusel”
Text beim FCSP South End Scum: “Matchday 03 – FCSP – SV Sandhausen”
Text bei Keep calm and follow St.Pauli: “Lasse, alte Raute”
Text bei Grenzenlos St.Pauli: “Ohne Wenn und Aber, aber…”
Text bei Sitz[blog]ade: “Wo ist denn hier die Ausfahrt Richtung Fußball?”
Text bei MagischerFC: “Der schmale Grat zwischen Wahn und Sinn”
Text und Bilder bei KleinerTod: “Toller Schlußakkord nach schlimmen Vorspiel”
Text bei Der Kiesel: “Ohne Tschauner wär der Trainer weg”
Bilder bei USP
Bilder (inkl. Museum) bei Muckefuck Sankt Pauli
Text bei Quotenrock: “Horrorpingpong: Tschauner 2 – Gartler 1”
Pokalauslosung:
Yeah! Ein Heimspiel!
Flutlicht, Ende Oktober.
Da ist es ja fast egal wer da kommt, die hauen wir weg.
Und die Statistik spricht auch klar für uns:
- Letztes St.Pauli – Heimspiel gegen Leverkusen: 0:1
- Letztes BVB – Heimspiel gegen Leverkusen: 0:2
- Letztes St.Pauli – Spiel beim Dino: 1:0!
- Letztes BVB – Spiel beim Dino: 0:3!
Mir fällt da echt kein Grund ein, warum wir vor dem Tabellenletzten der 1.Liga zittern sollten…
Und dann war da noch:
Rasenball Leipzig. Ich bin ja kein großer Freund des derzeitigen RBL-Bashings, weil ich bei den allermeisten anderen Vereine die selbe Scheiße in anderen Gewändern sehe.
Was ich bei denen aber erwartet habe ist, dass da im Hintergrund jemand sitzt, der sich Gedanken über öffentliche Wirkung des eigenen Handelns macht und strategisch geschickt die Aktionen koordiniert, um Rasenball in der Öffentlichkeit gut dastehen zu lassen.
Aber: Pustekuchen.
Beim Heimspiel gegen Aue griff man gleich doppelt ins Klo. Zum Einen wurden Anti RB-T-Shirts verboten, zum Anderen erteilte man Personen, die sich eines Verstoßes im Straßenverkehr schuldig gemacht haben Haus- bzw. Stadionverbot.
Klar, die Leute hinter den Shirts werden nicht immer die hellsten Leuchten im Solarium sein. Mit derlei Repressionen schafft man allerdings nur frisches Wasser auf deren Mühlen, da hätte ich die Leipziger für cleverer gehalten. Ignorieren und gut is’.
Uund ein Eingriff in den Straßenverkehr ist (ob nun Nötigung oder anders benannt) auch eine Straftat. Aber solange man nicht auch alles Rasern auf der Autobahn ein Stadionverbot erteilt, ist das einfach weit übers Ziel hinaus, bzw. ebenso ungeschickt wie die T-Shirt Geschichte. Man macht sich unnötig angreif- und kritisierbar, von der generellen Diskussion um den Blödsinn von Stadionverboten mal ganz zu schweigen.
Und diese zunehmende Vermischung von Dingen, die eigentlich zivil-/strafrechtlich geklärt werden müssten, mit Stadionverboten, ist auch absolut nichts Gutes und Sinnvolles, im Gegenteil.
Verein am Wochenende
Die U23 gastierte nach der letzte Woche deutlich zu hoch ausgefallenen 1:5 Pleite gegen Werder heute beim BV Cloppenburg, der bisher zwei Unentschieden gegen die beiden Braunschweiger Teams geholt hatte.
Nach einer Viertelstunde erzielte Erdogan Pini durch einen Elfmeter die 1:0 Führung, Bentley Baxter Bahn erhöhte noch vor der Pause auf 2:0, der Anschlußtreffer kurz vor Schluß war nur Statistik.
Nach dem 1:0 in Lüneburg also mit diesem 2:1 der zweite Auswärtssieg in Folge und sieben Punkte aus fünf Spielen, Saisonstart geglückt!
Nächsten Sonntag geht es um 14.00h im Edmund-Plambeck-Stadion gegen die U23 von Eintracht Braunschweig.
Die U19 war mit zweimal 2:2 in die Saison gestartet, zuhause nach Führung und Rückstand gegen Hertha sowie auswärts nach langer 2:0-Führung bei Hannover 96.
Gestern kam nun mit dem Derby das erste Spiel, welches man gewinnen MUSS, wenn man oben mitspielen will, die beiden bisherigen Gegner kämpfen sicher ebenfalls um die Spitzenplätze, was auch deren andere Ergebnisse zeigen.
Vor 250 Zuschauern ging es in Schnelsen torlos in die Pause, danach drehten unsere Jungs dann aber auf:
Der Führung durch Nico Empen (47.) folgte postwendend der Ausgleich (49.), Dennis Rosin brachten Braun-Weiß erneut in Führung (68.). Nachdem er selbst dann einen Straßschoß verschoss, machte es Maurice Litka dann in der 81. besser und traf vom Punkt zum 3:1, ehe erneut Rosin den nächsten Elfmeter dann in der 84.Minute zum 4:1 und Endstand verwandelte.
Glückwunsch, Jungs, fünf Punkte sind bei dem Auftaktprogramm ganz sicher eine sehr gute Ausbeute und machen absolut Mut, auch diese Saison wieder gar nichts mit dem Abstieg zu tun zu haben.
Es ist jetzt erstmal Pause, weiter geht es erst in drei Wochen mit einem Heimspiel gegen Holstein Kiel.
Die U17 hatte dieses Wochenende spielfrei, der Auftakt war mit einem 1:4 gegen Hertha und einem 0:1 bei Hannover 96 bisher zwar punktlos, aber in etwa so auch zu erwarten gewesen.
Nächstes Wochenende geht es zu Werder, da ist mit einer Aufstockung des Punktekontos auch nicht zwingend zu rechnen, die Punkte muss man sich später holen.
Die Blindenfußball-Mannschaft war am Wochenende auch im Einsatz, beim 4.Spieltag in Gelsenkirchen gab es gestern ein unglückliches 1:2 kurz vor Schluß gegen den amtierenden Deutschen Meister aus Stuttgart.
Heute lief es dann auch ergebnistechnisch besser: Gegen Würzburg gab es trotz zweimaligem Rückstand einen 3:2 – Erfolg! Glückwunsch ans gesamte Team und eine gute Heimreise!
Der nächste und gleichzeitig finale Spieltag ist am Samstag in drei Wochen, also am 13.September auf dem Marktplatz in Lübeck. Zahlreiches Erscheinen wäre toll und für 1A-Sport ist gesorgt. // Frodo
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