Mal was holen in Darmstadt?

Gleich geht es für unsere Kiezkicker gegen den SV Darmstadt 98. Am Böllenfalltor gibt es eigentlich nichts zu holen für Braun-Weiß, anders jedoch am Millerntor. Dort gelangen fünf Siege, wir haben uns das Spiel aus der Saison 1987/1988 mal genauer angeschaut.

Vor dem Spiel

Die Vorsaison beendete der FC St. Pauli auf dem 3. Tabellenplatz und hatte damit die Möglichkeit an der Relegation in die 1. Bundesliga teilzunehmen. Leider scheiterte das Team dort in zwei Spielen am FC 08 Homburg. In die Saison 1987/1988 startete das Team von Willi Reimann dann auch mit dem Anspruch einen Platz im oberen Mittelfeld zu ergattern. Der Saisonstart gestaltete sich zunächst sehr erfolgreich. Am ersten Spieltag gelang ein 3:0 Auswärtssieg bei Union Solingen. Es folgte ein 1:1 gegen den VfL Osnabrück und ein 2:0 Auswärtssieg gegen den 1. FC Saarbrücken. Nach fünf Spieltagen lag der Magische FC auf einem ordentlichen zweiten Platz hinter Fortuna Düsseldorf. Weitere fünf Spieltage später waren die Braun-Weißen auf Platz drei mit fünf Siegen und drei Unentschieden. Vor dem Spiel gegen die Lilien stand Sankt Pauli auf dem vierten Tabellenplatz, der Gegner aus Darmstadt war sogar Tabellenführer. Die Zuschauer am Millerntor erwartete also ein richtiges Spitzenspiel.

Das Spiel

Die Partie an diesem 14. Spieltag fand am Samstag, den 10. Oktober 1987 vor 10.000 Zuschauern statt. Anstoß des Spiels am Millerntor war um 15 Uhr; Schiedsrichter war Hans-Heinrich Barnick von der TS Schenefeld. Trainer Willi Reimann schickte folgende Elf in die Partie: Im Tor stand Klaus Thomforde, Vorstopper war Dietmar Demuth. In der Abwehrkette davor spielten André Trulsen, Jens Duve und Stefan Studer. Im Mittelfeld gingen Jürgen Gronau, Bernhard Olck, Michael Dahms und Dirk Zander an den Start. Im Sturm sorgten André Golke und Rüdiger Wenzel für Torgefahr. Das Match begann direkt mit dicken Chancen für Braun-Weiß. Studer köpfte bereits nach vier Minuten knapp am Tor vorbei. In der neunten und elften Spielminute folgten zwei weitere Großchancen. Doch ausgerechnet die Lilien erzielten nach 20 Minuten den ersten Treffer. Darmstadt kontrollierte jetzt das Spiel und erhöhte kurz vor der Halbzeit auf 2:0. Trainer Reimann wechselte in der Halbzeit Klaus und Bargfrede für Demuth und Dahms ein. Dies machte sich nach Wiederanpfiff sofort bezahlt, als Bargfrede bereits in der 46. Spielminute traf, und in der 69. Minute den Ausgleich nachlegte. Als sich fast alle schon auf ein Unentschieden eingerichtet hatten, erzielte Wenzel in der 91. Minute den Siegtreffer für die Braun-Weißen. Mit dem Sieg kletterten die Kiezkicker wieder auf den dritten Tabellenplatz.

Nach dem Spiel

Trotz des bis dato guten Abschneidens, zog es Trainer Reimann weg vom FC St. Pauli. Ausgerechnet die Rothosen hatten ein Auge auf den Übungsleiter der Kiezkicker geworfen und verpflichteten ihn mitten in der Saison. Helmut Schulte übernahm die Verantwortung bei den Kiezkickern. Glücklicherweise tat der Wechsel der guten Entwicklung keinen Abbruch. Bis zur Winterpause blieb der FC St. Pauli auf dem zweiten Tabellenplatz und hielt den Kurs Aufstieg auch bis zum Saisonende bei. Der Magische FC schloss die Saison letztlich auf dem zweiten Tabellenplatz, hinter den Stuttgarter Kickers ab. Die Kiezkicker holten 19 Siege, elf Unentschieden und verließen nur achtmal als Verlierer das Feld. Nach dem verpassten Aufstieg in der Vorsaison feierte St.Pauli nun den verdienten Aufstieg in die erste Bundesliga.

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