Vorbericht FC SPitzenreiter vs Karlsruher SC

Karl, lass’ mich bloß in ruh’!

„Zu Karlsruh’ ist die Residenz, in Mannheim die Fabrik.
In Rastatt ist die Festung, und das ist Badens Glück.“
(Aus dem „Badener Lied“, – das singen die dort tatsächlich im Stadion…)

Karlsruhe, – eine Stadt mit über 300.000 Einwohner*innen im Südwesten der Republik, gut 620 Kilometer vom Millerntor entfernt. Der Kauderwelsch, den sie dort Sprache nennen, ist fast noch schlimmer als Schwäbisch. Aber die kommen ja auch nicht zum Schnacken ans Millerntor, sondern zum Kicken.

Fußballer wie Oliver Kahn, Oliver Bierhoff und Mehmet Scholl erblickten dort das Licht der Welt. Auch die „Stefan-Raab-Nasebrecherin“ Regina Halmich stammt aus der badischen Metropole.

Womit wir beim Sport wären… 1955 fand in der „Schwarzwaldhalle“ die Weltmeisterschaft der Ringer statt, heutzutage bietet die Location Platz für das alljährlich stattfindenden „Knockdown“- Metal-Festival. Der Karlsruher FV wurde übrigens 1910 Deutscher Fußball-Meister. 2008 war Karlsruhe Austragungsort der „Special Olympics“, dem größten Sportereignis für Menschen mit geistigen Beeinträchtigungen.

Fast 30 Jahre ist es her, dass der KSC Anfang November 1993 nach einer 1:3-Pleite in Valencia die Spanier im Wildpark mit 7:0 abfertigte. Doch die Zeiten eines „Euro-Eddy“ (der damals vier Tore erzielte!) und Trainerlegende sowie Haar-Model Winnie Schäfer sind lange vorbei. (Mit so viel unnützem Halbwissen, könnt ihr beim nächsten Pubquiz im Jolly am 8. November sicherlich punkten…).

Aktuell steht der KSC mit zwölf Punkten auf dem 12. Tabellenrang. Zuletzt verschaffte sich das Team von Trainer Christian Eichner mit dem 3:0-Sieg über ganz schwache Schalker etwas Luft.

Mit Lars Stindl wurde im Sommer ein Bundesliga erfahrener Routinier verpflichtet. Gegen Schalke durfte der inzwischen 35-Jährige wieder auf der 10er-Position ran, was dem Aufbauspiel der Badenser sichtlich gut tat. Zudem markierte er das 1:0 und spielte 90 Minuten durch. Ganz im Gegensatz zum Schützen des 2:0, Igor Matanovic, der am Millerntor wohl noch in guter Erinnerung ist. Auch Marcel Beifus hat eine St. Pauli-Vergangenheit und wechselte im Sommer in den Süden. Der 20-Jährige kam bislang allerdings nur auf vier Kurzeinsätze. Mit Patrick Drewes steht ein Keeper zwischen den Pfosten, der bei hohen Bällen äußerst souverän agiert, während beim 30-Jährigen fußballerisch manchmal noch Luft nach Oben ist. In zwei der bisherigen zehn Partien hielt er seinen Kasten sauber.

Das letzte Duell mit dem KSC am Millerntor endete im vergangenen Mai zum Saisonabschluss 1:1. In der Hinrunde holte Timo Schultz vor fast einem Jahr beim 4:4 auswärts seinen letzten Punkt als Trainer für Braun-Weiß, ehe Fabian Hürzeler übernahm. Von den damaligen KSC-Torschützen hat nur Mikkel Kaufmann den Verein in Richtung Union Berlin verlassen. Auch bei den Kiezkickern ist mit Lukas Daschner einer der Knipser nicht mehr dabei und kickt seit Sommer in Bochum.

Intern kracht es derzeit gewaltig beim Karlsruher SC. Die Führungsebene ist völlig zerstritten. Es geht um vereinsinterne Informationen, die Teile der Vereinschefs in die Öffentlichkeit gebracht haben sollen. Das berühmte Tischtuch scheint zwischen dem Präsi und den beiden Vizes sowie den Fans zerschnitten zu sein. Die Supporters kündigten bereits an, auf der kommenden JHV die Vertrauensfrage zu stellen.

Mit 15,65 Millionen Euro wird auf „tranfermarkt.de“ der aktuelle Marktwert des KSC-Kaders beziffert (Rang 15). Zum Vergleich: Unser FC SPitzenreiter liegt mit € 23,80 Mio auf dem siebten Platz in dieser Tabelle.

Auch wenn es auf dem Spielfeld sicherlich wieder heiß hergehen wird, solltet ihr euch warm anziehen! Denn mit nur knapp 10°C und einer Regenwahrscheinlichkeit von 78% wird es eher so ungemütlich, wie die Braun-Weißen den Gästen begegnen werden.

Mein Tipp lautet diesmal 4:1

// Hossa