(K)ein Herz für St. Pauli

Ohne Phantastix & Elf gibt’s eine Pleite

In der fünften Partie gegen einen Club aus Baden-Württemberg gelang den Kiezkickern diesmal kein Dreier. Stattdessen siegten die Gäste aus Freiburg nach einem verschossenen Strafstoß durch einen späten (abgefälschten!) Treffer dann doch noch 1:0. „Högschte Konschentratschion“, wie Jogi Löw einst zu sagen pflegte, war gegen die Breisgauer von Beginn an gefordert. Und das taten unsere Jungs auch, allerdings auch die Jungs vom SCF und so entwickelte sich in der ersten Hälfte ein zähes Spiel.

Ein Herz und eine Seele
Foto: Hossa

Genauso zäh war die Diskussion um unser Stadionlied der letzten Tage allerorts. Ob im persönlichen Gespräch, im Forum oder diversen Chats – das haben wohl alle mitbekommen. Dann folgte am Freitag die Mitteilung des Vereins, dass „der FC St. Pauli den Austausch mit seinen Mitgliedern und Fans über den Umgang mit dem Lied „Das Herz von St. Pauli“ fortführen wird, das Abspielen des Songs im Stadion aber ausgesetzt wird“. Eine endgültige Entscheidung scheint somit noch nicht gefallen zu sein, wie auch Präsi Oke in seine Rede vor dem Anpfiff auf dem Rasen betonte: „Wir danken dem Museum und warten die weiteren Nachforschungen ab“. Also widmen wir uns hier nun zunächst dem Sportlichen.

Foto: Thorsten Ruhlig

Das Herzkammerflimmern setzte bereits gegen Mittag ein. Doch das Herz rutschte nicht in die Hose und so lautete das Motto „Herz ist Trumpf“. Elias Saad, zweifacher Torschütze im Hinspiel, stand nach viermonatiger Verletzungspause und zwei Kurzeinsätzen erstmals wieder in der Startelf. In den Kurven gab es zahlreiche Banner in Gedenken an den nach dem Spiel in Leipzig unerwartet verstorbenen Bernd vom Fanclub Veteranen und auch den anderen kürzlich von uns gegangenen Jo Bornemann („Rausgehen, Warmmachen, Weghauen!“, hieß der Film), Andy Elbe (liebenswerter Chaot) und Jan Turner (u.a. DJ im Jolly Roger) wurde gedacht.

Fotos: Thorsten Ruhlig
Ein Herz und eine Seele
Foto: Hossa

Dann ertönte immerhin „Hells Bells“ (die Bernd da oben sicherlich kräftig läutete!) und Jackson entschied sich zunächst auf die Nordkurve zu spielen. (Meine Statistik dazu sagt… nix).
In der ersten Hälfte fand in der Offensive auf beiden Seiten nicht allzu viel statt, dagegen bestimmten die Defensivabteilungen das Spiel zwischen den Strafräumen.
Kurz vor dem Pausenpfiff zeigte Schiedsrichter Benjamin Brand unverständlicherweise plötzlich auf den Punkt. Käpt’n Jackson soll sich bei einer Kopfballabwehr zu heftig aufgestützt haben. Unfassbar, aber dafür war der absolut lässig geschossene Elfer durch Vincenzo Grifo nicht unhaltbar! Elfmeterkiller Nikola Vasilj hielt ganz locker. Auch im Hinspiel hatte unser Keeper bereits gegen Grifo einen 11er pariert. Somit: Doppel-Chapeau! Torlos ging es in die Kabinen.

Der Freiburger Gästeblock… Foto: ratzfatz

In der DVB- (Die verpulvern Billionen) Halbzeitanalyse begründete der Präsi nochmals, warum „Das Lied“ heute nicht gespielt wurde. Nach dem Wiederbeginn pressten zunächst unsere Jungs, doch dann der Sport-Club. „Daddelt da hinten nicht so rum!“, hörte ich mich rufen, nein schreien. Nach einem Freistoß fand Grifo erneut seinen Meister in Nikola, der seinen guten Ball zur Ecke boxte (57.). Diese brachte nichts ein. (Herrlich, dieser Satz…).

… am zündeln
Foto: ratzfatz

Plötzlich nahm die Partie an Fahrt auf. Freiburgs Merlin Röhl setzte die Kugel nur knapp über den Kasten, auf der Gegenseite war der eingewechselte Dapo oft schneller als der Ball. Die Gäste wirkten entschlossener, doch St. Pauli verteidigte weiterhin äußerst konzentriert. Käpt’n Jackson hatte nach einer Flanke die Super-Chance, köpfte aber vorbei. Dann war Dapo ausnahmsweise langsamer als der Ball und Gäste-Keeper Noah Atubolu einen Schritt schneller,- und weg war die Kugel.

Und dann die verflixte Schlussphase: Wie gegen Augsburg gab es kurz vor Abpfiff den Gegentreffer. Diesmal allerdings nicht zum ärgerlichen Ausgleich, sondern zum absolut ärgerlichen Siegtreffer für die Gäste.
Als der Abpfiff erfolgte, blieben Wörter wie Herzschlagfinale, Herzschlag, Herz-Bube, Herz-Dame, Herz-König sowie Herz-Ass allesamt unbenutzt. // Hossa

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