Noah, Weiß(t) du überHaupt,
… wie lieb wir dich haben?!
Wenn du denkst, es geht nichts mehr, kommt plötzlich eine Arche daher. Nein, es war Noah höchstpersönlich, der Braunweiß nach 51 Minuten in den absolut ekstatischen Jubel trieb. Dazu musste er nicht einmal wie Moses das Meer teilen oder das Ergebnis in die Anzeigentafel einmeißeln, keinen Apfel essen und nicht mal wie sein Namensgeber ein großes Schiff bauen und die Tierwelt retten. Ein treuer Philipp-Lupfer und eine fast göttliche Coolness vor dem Tor, reichten für die Erlösung der braunweißen Menschheit, sprich reichte für den ersten Dreier, nach sechs sieglosen Gebeten und den dritten Heimsieg der Saison.
Freitagabend, Flutlicht und kein (!) Dom (aber Feuerwerk gab’s trotzdem). Eigentlich beste Voraussetzungen für ein feines Fußballerlebnis am Millerntor. Doch penetrante Rückenschmerzen samt einer dicken Rotznase bescherten mir mal wieder ein unvergessliches TV-Erlebnis. Halleluja!

Foto: Jens
Zur Einstimmung auf unseren Heimsieg wollte ich die Rauten in Magdeburg verlieren sehen. Nun ja,- das hat dann eher suboptimal funktioniert. Also es war nicht so, dass die Technik gestreikt hätte, nur eben die Kicker des 1. FCM…
Während der Mannschaftsbus am Millerntor unter beeindruckendem Pyrotechnikspektakel der Fans empfangen wurde, lief sich bei mir der Stream warm und um Punkt 20:15 Uhr stand Coach Alex Blessin zum Interview am Mikro. Der Reporter faselte ständig was von einem 3-4-1-2-System, nur weil laut Aufstellung Danel Sinani etwas zurückgezogen wurde. Alex, der seinem Gegenüber ja selten direkt in die Augen blickt, antwortete ganz cool: „Wir werden so agieren, dass wir unseren Plan umsetzen können“. Hier ist echt dann mal das obligatorische „Chapeau“ angebracht.

Unsere ehemaligen Kicker Finn Ole Becker und Leo Østigaard standen zwar in der Startelf der Gäste, allerdings war von ihnen ebenso wenig zu sehen, wie vom Rest des TSG-Teams. „KLASSENKAMPF“ war auf einem Banner in der Südkurve zu lesen und ein Kampf wurde es dann auch. Und natürlich geht es auch für beide Teams noch um den KLASSENERHALT!
45 Minuten wurde zwischen den Strafräumen gefightet, gegrätscht und es ist ein Wunder, dass Schiri Felix Brych ohne Rote Karte auskam. Und die einzige Gelbe der Partie kassierte Hoffenheims Anton Stach nach einem Schubser gegen St. Noah. Der Freistoß brachte keine Flut, aber auch kein Tor.
Trainer Alex Blessin fand wohl die berühmten „richtigen Worte zum Pausentee“ und sechs Minuten nach Wiederbeginn hörte ich den Jubel bis nach Hause! Hier muss ich einfach mal den größten Konkurrenten des Übersteigers, das selbsternannte Fußball-Fachmagazin „Kicker“ zitieren: St. Pauli geht in Führung – und da macht Baumann keine gute Figur! Hoffenheims Torwart will Bischof anspielen, der von mehreren Gegenspielern umstellt ist. Treu antizipiert das Zuspiel, fängt den Ball ab und lupft diesen anschließend auch noch über den TSG-Keeper. Vor dem Tor legt der Linksverteidiger auf Weißhaupt quer, der nur noch einschieben muss.
Nun galt es noch fast mehr als eine „halbe Stunde plus X“ zu überstehen, oder eben auf 2:0 zu erhöhen. Chancen hatten unsere Jungs fast so viele, wie es Wege nach La Compostela gibt.
Aber Theodizee ließ die Jünger des heiligen Sankt Paulus noch etwas leiden, auch wenn es das Leiden durch den Besitz der Omnipotenz und den Willen eines Heiligen eigentlich zu verhindern weiß.
Die sechs Minuten Nachspielzeit waren jedenfalls die Hölle.
Nun – am Ende ging alles gut. Amen und drei Punkte für ein Halleluja! Und jetzt ist auch mal Schluss mit dem religiösen Krams.
P.S.: Gut fünf Jahre ist es her, dass plötzlich Spiele ohne Fans in den Stadien stattfanden und dann sogar für einige Wochen komplett ausgesetzt wurden. Corona ist das Stichwort.
Zum Saisonbeginn 2020/21 gastierte der 1. FC Heidenheim am Millerntor. Knapp über 1000 Fans durften dabei sein. Ich war einer davon. Und komplett untypisch saß (!) ich auf der Südtribüne (!) ganz oben rechts außen (!). Okay, vom Spielfeld aus gesehen ganz oben links außen. Puuuh!
// Hossa
ja, Hossa, es ist IMMER eine Wohltat sich über deine mit Pfiff gesetzten Worte zu lauschen. Die halbe 6. der Dart Piraten war im Stadion ( ich, Madeleine, Jan , Thomas und Martin) und haben uns bei kalten Füßen die Seele aus dem Leib geschrieen. und wie man sieht: Hat geholfen! Bin ja nicht sehr bibelfest, aber hat Noah nicht das Meer geteilt? Wie auch IMMER: Sieg und 3 Punkte!!!
Gruß und gute Besserung