Erster gegen Zweiter – mehr Topspiel geht nicht
Vorbericht: FC St. Pauli – SpVgg Greuther Fürth

Hinfallen. Aufstehen. Krone richten. Weiter gehen. Oder eben auch: „Mund abwischen und weitermachen“ lautet das Motto nach dem Pokal-Aus vom Dienstag. „Jetzt können sie sich voll und ganz auf die Liga konzentrieren“, bekam ich eine Minute nach dem letzten Elfer (ganz old-school) per SMS von einem Freund geschickt. Und genau das ist gegen den Verfolger aus Fürth nun auch angesagt. Wie unser FC St. Pauli starteten die Franken mit zwei Liga-Siegen ins neue Jahr und spielen im Pokal auch nicht mehr mit. Letzteres allerdings schon nach der zweiten Runde mit dem 1:2-Aus bei unserem späteren Gegner FC 08 Homburg. Fürth dementsprechend ohne englische Woche und schweren Beinen.

Fürther Fankurve am Millerntor beim Spiel im August 2019. Foto: Ariane Gramelspacher

Trifolium ist eine 245 Arten umfassende Pflanzengattung, besser bekannt als Klee. Die Kleeblätter, wie die Fürther aus dem Frankenland auch genannt werden, hält mit knapp 2700 Mitglieder*innen dagegen. Shamrock ist das inoffizielle Nationalsymbol Irlands und Celtic Glasgow hat sogar ein vierblättriges Kleeblatt im Wappen. Da können die Fürther, mit nur drei Blättern im Logo, nicht mithalten.
Mithalten konnte der „Ur-Verein“ SpVgg Fürth anfangs des 20. Jahrhunderts: Der Deutsche Meister von 1914, 1926 und 1929 kickte in den Spielzeiten 2012/13 und 2021/22 sogar zwei Jahre in der Bundesliga (und stieg jeweils als Tabellenletzter sofort wieder ab), ist aber immerhin Spitzenreiter in der imaginären „ewigen 2.-Liga-Tabelle“.
In dieser Saison gleicht die Spielvereinigung der berühmten Wundertüte. Mit einem 5:0 über Paderborn furios gestartet, folgte eine 1:2-Pleite in Kiel und das torlose (aber bei 30°C sehr hitziges) Match gegen unseren FC St. Pauli. Das Heimspiel gegen Hannover ging 1:3 verloren und bei der Hertha setzte es eine derbe 0:5-Klatsche. Gegen Ende der Hinrunde berappelte sich das Kleeblatt und mit zwei Siegen zum Start der Rückrunde kletterte man auf Rang zwei vor. Nach 19 Spielen hat das Team von Coach Alexander Zorniger 35 Punkte auf dem Konto, bei 30:21 Toren.
Mit sieben Treffern ist Angreifer Branimir Hrgota aktuell der beste Torschütze, gefolgt von seinen Sturmkollegen Armindo Sieg (5) und Tim Lemperle, sowie Mittelfeldakteur Julian Green (beide 4). Sieg und Hrgota markierten zuletzt auch die Treffer zur 2:1-Revanche gegen Kiel, mit der sie die Holsteiner vom direkten Aufstiegsplatz verdrängten und uns auf die Pelle rückten.

Die letzte Partie am Millerntor im März letzten Jahres gewannen die Braun-Weißen 2:1. Nach insgesamt 40 Duellen gegen die Spielvereinigung, haben die Franken etwas die Nase vorn: 17 Kleeblatt-Siege, dazu gab es zwölf Remis und elf Spiele gewann Braun-Weiß, 51:67 Tore aus unserer Sicht. Das schreit doch förmlich nach einem fetten Heimsieg! Möge uns das vierblättrige Kleeblatt der Celts Glück bringen!
Mein Tipp lautet 10°C, 52% Regenwahrscheinlichkeit und 3:2.
// Hossa

P.S.: Und nach dem Spiel: DAS GANZE STADION zusammen gegen Rechtsextremismus demonstrieren!

Demoaufruf von USP, nach dem Fürthspiel sammeln auf dem Südkurvenvorplatz um gemeinsam gegen Rechtsextremismus zu demosntrieren!
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