Ein gutes Pferd…
… springt nicht höher, als es muss (*pling*)

Jaja, 19,10-Euro ins Floskelschwein… Egal. Das Beste vorweg: Bei original Hamburger Wetter baut der FC SPitzenreiter mit einem knappen, aber durchaus verdienten 1:0-Sieg in Unterzahl, über die Braunschweiger Eintracht die Tabellenführung aus. Gefühlt 80% Ballbesitz reichten aber nicht für ein braun-weißes Feuerwerk. Immerhin: Die Kiezkicker haben nun drei Punkte Vorsprung auf Holstein Kiel, der am kommenden Freitag an der Ostsee bitte weiter ausgebaut wird.

Original Hamburger Schmuddelwetter
Foto: Hossa

Um neun Uhr sollte der Wecker klingeln, schließlich stand der Verkauf der brandaktuellen Übersteiger-Ausgabe #142 auf dem Programm. Da ich ungern von einem „Piep-Piep“ geweckt werde, wachte ich einfach bereits fünf Minuten eher auf. Chapeau!
Nach zwei Bechern Café machte ich mich bald darauf – bei besten Schmuddelwetter – auf den Weg zur Bushaltestelle. Dort musste erstmal ein „Südkurve-Braunschweig“ – Aufkleber entfernt werden. Entfernen dachte sich wohl auch der ÖPNV und ließ mal eben einen Bus ausfallen. Wird schon wieder gestreikt? Als das nächste Transportmittel endlich kam, rotierte mein Handy bereits: „Wir warten hier im Fanladen schon seit 15 Minuten“… „Scheiß HVV“!

Der brandneue Übersteiger!

Angekommen, Moin gesagt und Karton geschnappt. Unter dem überdachten Teil vor Fanräume und Fanladen stand ich zwar trocken, doch verkaufsmäßig eher suboptimal. Dennoch: ÜS hochgehalten und die interessierte Leserschaft strömte herbei und riss mir die Hefte förmlich aus der Hand. Okay, leichte Übertreibung. Dennoch waren alle scheinbar froh, endlich mal wieder einen nicht digitalen, sondern handfesten Lesestoff zu erhalten. (Danke an dieser Stelle, für die zahlreichen „Stimmt so“- Spender*innen!).
Es dauerte wie gewohnt eine Zeit, bis ich dann auf den Gegengerade-Stehplätzen ankam, doch wie immer hielt jemand aus meiner Bezugsgruppe meinen Anlehnplatz am Wellenbrecher frei. (Auch dafür ein fettes Danke!). Nachdem alle wieder das Herz von Sankt Pauli geschmettert hatten und mit Hells Bells der Kampf eröffnet wurde, legten unsere Jungs los, wie die berühmte Feuerwehr. Okay, leichte Übertreibung.

Fabian Hürzeler im Interview
Foto: Arigrafie

Käpt’n Jackson zurück in der Startelf zeigte gleich mal, dass er wieder topfrisch ist. Er verteilte die Bälle im Mittelfeld, doch wussten seine Teamkollegen zunächst nichts damit anzufangen.
Das fünfjährige Mädchen – auf einer von Papa selbstgebauten Sitzgelegenheit neben mir auf dem Wellenbrecher – schrie zwar nicht voller Enthusiasmus, verfolgte aber jeden Schritt der braun-weißen Kicker und das Geschehen auf den Rängen. Chapeau! So ging’s bei mir damals auch los…
Nach 32 Minuten dann aber endlich der Jubel und das Lied der Ornithologen: „Uhu-Uhu!“. Philipp Treu brachte die Kugel zu Cello. Dessen Schuss wurde noch pariert, doch Dapo setzte das Ding dann kompromisslos unten links rein.

Ein Blick in die Nordkurve
Foto: Hossa

Nun schien der berühmte Knoten geplatzt, – doch Pustekuchen! Irgendwie war das Spielgerät zwar meist an braun-weißen Füßen, nur sprang nichts Zählbares dabei heraus. Das mag auch daran gelegen haben, dass die Eintracht teils im 6-4-0-System verteidigte. Jojo, Jackson und erneut Dapo hatten Chancen im Minutentakt, doch es sollte einfach nicht sein. Pause.

Meine selbst gefälschte Statistik besagt ja, dass wir eher gewinnen, wenn wir in der zweiten Hälfte gen Nordkurve spielen. Nun gut, aber am Ende stimmte es ja. Doch was meine Augen im zweiten Durchgang zu sehen bekamen, war schon fast Körperverletzung!
Zunächst ist da mal der Schiri Florian Heft zu nennen, der wohl statt seinen Karten wohl auch seinen Blau-Gelben-Mitgliedsausweis hätte zücken können. Krönung dann die Gelb-Rote gegen Elias Saad (66.).

Das ganze Stadion…
Foto: Hossa

In Unterzahl erspielten sich die Kiezkicker zwar noch ein paar Möglichkeiten, aber auch die Gäste kamen immer wieder stark in unsere Hälfte. Dort wurde aber konsequent verteidigt und am Ende der Sieg gefeiert.
Auch ich war früher immer einer derjenigen, die sich die Fanzines lieber nach dem Spiel kaufen. Und das bekam ich dann auch heute zu spüren. Wieder überdacht stehend, brachte ich noch sämtlich ÜS-Ausgaben unters Volk. Okay, leichte Übertreibung. ;-)) Was aber stimmt ist, dass der FC St. Pauli seit Jahren immer gewinnt, wenn der ÜS erscheint… Vielleicht sollten wir zu jedem Heimspiel erscheinen, wie einst die „Viva St. Pauli“, die heute allerdings nirgendwo zu finden war. // Hossa

FC St. Pauli: Vasilj – Wahl, Smith, Mets – Saliakas (83. Ritzka), Irvine, Hartel (90.+3 Boukhalfa), Treu – Saad, Eggestein (69. Metcalfe), Afolayan (83. Kemlein)
Eintracht Braunschweig: Casali – Ivanov, Bičakčić, Kuruçay – Rittmüller, Tauer, Donkor, Kaufmann, Helgason – Gómez (69. Sané), Philippe (69. Krüger)
Tor: 1:0 Afolayan (32.)
Gelbe Karten: Saad, Irvine / Tauer, Ujah
Gelbe-Rote Karte: Saad (66., wiederholtes Foulspiel)
Schiedsrichter: Florian Heft (Neuenkirchen)
Fans: 29.546 (wie meistens ausverkauft)

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