FC St.Pauli – SC Paderborn 1:2 (0:0)
Tore: 0:1 Mahir Saglik (49.), 1:1 Christopher Nöthe (66.), 1:2 Johannes Wurtz (78.)
Zuschauer: 28.022 (ca. 600 Gästefans)
Meeeeh.
Da entwickelt sich der MillernTon-Podcast doch zum “Delphi von Orakel”, wie es Winfried Kretschmann jüngst gleich mehrfach blumig umschrieb.
Während mein einleitendes “Alles unter 3:0 wäre eine Unverschämtheit, oder?” eher ironisch verstanden werden sollte, prophezeite ich zunächst Sagliks Treffer (okay, bei unserer Historie nicht sehr gewagt, zugegeben) und Christoph meinte dann nach vorsichtigem Optimismus auch, dass die beliebte Serie “Gegen Teams aus dem Tabellenkeller fungieren wir als Aufbaugegner” nun nach dem Ingolstadt-Ausreißer wohl ihre Fortsetzung nehmen würde, auch wenn ich mir dies bei Flutlicht am Millerntor nicht so richtig vorstellen wollte.
Heimspiel an nem Werktag ist ja meist eh schon komisch, aber ein Abend-Heimspiel an nem Werktag, der eigentlich ein Feiertag ist… nee, geht irgendwie nicht. Ich hatte den ganzen Tag über kein Spieltagsgefühl entwickeln können, es lief irgendwie an mir vorbei und so ging es dann auch weiter.
Im Stadion dann eine sehr schöne Fahnenchoreo in der Süd:
Und dann das Spiel… wie sagte Wolf in anderem Zusammenhang vor einigen Wochen so schön? “Wie im Gelée!”. Alles irgendwie unter Betäubung, Stimmung meist nur auf der Süd, ein Mittelfeld fand kaum statt, weil es auch ständig durch lange Bälle überbrückt wurde. Und Paderborn stand hinten gut und war bei den Gegenangriffen dann doch meist durchdachter.
Fehlpässe, verlorene Zweikämpfe, zu weit weg vom Ball… es passte halt einfach nichts zusammen.
Verdiente Niederlage, fertig aus.
Erfreulich daher nur, dass Christopher Nöthe mit dem Tor seinen eigenen Brustlöser hatte. Eingewechselt, Tor, Gelb für Trikotausziehen.
Meine Prognose (“In der 90. dann das 2:1 und mit gelb-rot für erneutes Trikotausziehen vom Platz!”) trat leider nicht ein.
Es gab nicht mal mehr ne späte Ecke, so dass auch eine Wiederholung von Tschauners 2:2 gegen den gleichen Gegner auf das gleiche Tor leider nicht möglich war.
Darf nicht passieren, dass man sich so eine Chance so leichtfertig nehmen lässt, siehe auch Jens’ Beitrag? Yepp, Recht hat er, wie ja eigentlich immer… aber wir werden alle älter und ich werde gelassener, außerdem will ich eh erst nächste Saison aufsteigen, wenn überhaupt.
Also: Mund abputzen, Länderspielpause nutzen, Fürth weghauen, fertig.
Verein am Wochenende
Ich nehme es mal vorweg: Dat war nüscht!
Die U23 spielte in der Regionalliga Nord beim SV Eichede. Deren bisheriger Zuschauerrekord von 610 (gegen Wolfsburg II) wurde mit 987 heute dann gleich mal torpediert, sicher auch aufgrund durchaus zahlenmäßig vorhandenem Gästeanhang, aber nachdem dieser nach nur drei Minuten jubeln konnte, lief auch nichts mehr zusammen. Technisch war jeder einzelne Spieler unserer Jungs dem Gegner klar überlegen, aber mit zunehmender Spieldauer kauften die “Bravehearts” unseren Bhoys in Brown den Schneid ab. Völlig unnötig.
Während es bis zur Halbzeit noch einigermaßen ging und es auch noch ein paar Chancen gab, nahm das Unglück nach dem Wechsel seinen Lauf und außer einer vergebenen Großchance von Kulikas kam nicht mehr viel, außer der Gegner.
Und eben dieser (im Vergleich zu unseren Kickern) dann doch eher spielerisch limitierte Aufsteiger nahm sein Herz in beide Hände und schoß so noch drei Tore.
Mit dem Tipp hätte man nach zwanzig Minuten wohl schon mal die halbe neue Nordkurve finanzieren können.
Immerhin haben die ein kostenloses Stadionheft, welches es auch als pdf gibt, mit einem Interview (mit mir) auf Seite 3.
Nächsten Samstag kommt die Zweitvertretung der Braunschweiger Eintracht, da ist ein Sieg nicht nur aus sportlicher Sicht Pflicht!
In den Jugend-Bundesligen kam es zum Doppelspiel FC St.Pauli – Carl-Zeiss Jena.
Die U19 wäre bei nem Sieg punktgleich mit Werder auf Platz 4 gewesen, durch die 0:1-Niederlage hingegen bleibt man jetzt hinten dran, es folgen die Auswärtsspiele bei Erfurt und Union.
Auch die U17 hatte sich wohl einen Sieg ausgerechnet, wurde aber ebenso enttäuscht. Den 2:0-Halbzeitrückstand konnte man zehn Minuten vor Schluß nur noch verkürzen, es blieb beim 1:2.
In zwei Wochen geht es zu RB Leipzig.
Einziger Lichtblick: Die U15 konnte in der Regionalliga gegen Hannover 96 einen 2:1-Sieg feiern und liegt damit nur knapp hinter Werder, dem hsv und Wolfsburg auf Rang 4.
Blieb die 4.Herren um die Kohle für die Fußball-Abteilung aus dem Feuer zu holen, und siehe da: Sonntag um 11.00h topfit und ein lockeres 5:3 gegen Nienstedten eingefahren.
Dritter Sieg in Folge in der Kreisliga, als Aufsteiger, Tabellenmittelfeld erreicht.
Yeah, Jungs, weiter so! Am Freitagabend geht es um 19.30h zur Groß Flottbeker SpvGG, unter Flutlicht.
Und sonst so
Links und Termine:
Beginnen wir mit einer Lesung: Der sehr geschätzte Trainer Baade kommt am Mittwoch nicht nur in unsere schöne Stadt, sondern auch noch in unseren Stadtteil und dort in eine der sympathischsten Lokalitäten, Le Kaschemme. Beginn ist um 20.00h, Alle hin da, mehr Infos hier.
Florian Kringes Knaller gegen Düsseldorf ist bei der Wahl zum Tor des Monats dabei.
Der Fanladen hat einen neuen Schal herausgebracht. Aufdruck: “Kein Fußball den Faschisten!” Sieht gut aus, hält warm, kostet 12,-€.
Es gibt eine neue Seite zur St.Pauli-Lampedusa-Gruppe bzw. generell zur Situation von Flüchtlingen, mit einem deutlichen Statement: “Wir sind mehr!“. Lesen, drüber nachdenken, gerne unterzeichnen.
Und eine Facebook-Präsenz dazu gibt es auch.
Beim WDR gab es am Donnerstag die BVB-Südkurven-Doku “Wir die Wand“. (Noch bis Mittwoch oder Donnerstag in der Mediathek.) Fußball-Fan-Dokus sind ja so ne Sache und wahrscheinlich sollte man die nur gucken, wenn sie den eigenen Verein behandeln. Aber ich war aufgrund des Hypes im Vorfeld dann doch neugierig geworden.
Insgesamt war ich enttäuscht, vielleicht war die Erwartungshaltung im Vorfeld zu groß oder ich war von “Das ganze Stadion” zu verwöhnt gewesen. Wenn “wir” schon so nen klasse Film hinbekommen, hätte ich von der ach so tollen Südtribüne eben doch noch etwas mehr erwartet, insbesondere bei den Vorschlußlorbeeren.
Geblieben ist eine solide Fan-Doku, bei der der Filmname auch schon ganz gut einen der Hauptunterschiede zwischen beiden Vereinen aufzeigt, denn während bei uns eben doch das ganze Stadion am Spiel teilnimmt, fokussiert sich beim BVB alles auf eben diese eine Tribüne. Gut, die ist ja alleine auch schon fast so groß, wie unser Stadion insgesamt.
Positiv aufgefallen ist mir eigentlich nur die ältere Dame, die meisten anderen Personen werden austauschbar auch bei jedem anderen Verein so oder ähnlich zu finden sein. Herausgestochen ist dann noch derjenige, der zu der “Borsti”-Zaunfahne gehört, der mir durch sein permanentes Lächeln und die Allesfahrer-Mentalität ohne viel Tamtam drum zu machen im Film durchaus imponierte. Im Nachhinein bekam ich dann diesen Link zum Tagesspiegel, in dem ihm Nähe zur Borussenfront und tragen von ThorSteinar-Klamotten “wegen der Qualität” nachgesagt wird, da war die Sympathie dann auch schnell wieder weg. Danke für den Hinweis an @HenningHoheisel.
Und als negatives Highlight erwartete ich zunächst nur die “Arschloch-Wichser-Hurensohn“-Rufe, die dann von den The Unity – Vorsängern tatsächlich noch unterboten wurden, als diese mehrfach “Wetklo – Du Fotze!” mit dem Megaphon anstimmten und sich dieser auch Ruf auch noch auf der Tribüne durchsetzte.
“Ich weiß, warum ich hier stehe!”, um mal mit einem anderen guten Film zu antworten.
So, Länderspielpause, nutzt sie zur Erholung und schaut nächsten Samstag bei der U23 vorbei! // Frodo
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