Sein oder nicht sein? – das ist hier die Frage!

Vorbericht FC SPitzenreiter – Hertha BSC

Nun gut, Todessehnsucht und trotz eines Weltschmerzes Angst vor dem Tod wie Hamlet, haben wir bestimmt nicht. Trotz der ärgerlichen 1:3-Pleite im Ruhrpott, behaupten die Bhoys in brown weiterhin mit einem Fünf-Punkte-Vorsprung die Tabellenspitze. Die Volxparkler bewiesen am Sonntag gegen Tabellenschlusslicht Osnabrück eindrucksvoll, dass es Frühling in Hamburg wird (weil der hsv dann seit sechs Jahren immer den eventuell möglichen Aufstieg verspielt…) und unser ärgster Verfolger Holstein Kiel erreichte bei unserem nächsten Gegner nur ein 2:2. Dabei verspielte „Die Alte Dame“ Hertha in den letzten Minuten eine 2:0-Führung. Der Kieler Ausgleichstreffer fiel in der 98. Minute.

Es ist eine schwere Saison für „La Veccia Signora“ (wie im italienischen Juventus Turin genannt wird) aus der Spree-Metropole. Mit drei Pleiten starteten die Berliner in die Spielzeit, dann gab es einen fulminanten 5:0-Heimsieg gegen die Spielvereinigung aus Fürth. Es folgte noch ein weiterer Erfolg im hässlichsten Stadion der Welt gegen Braunschweig (3:0) und sogar ein 3:2-Auswärtserfolg in Kiel. Dann kam der Magische FC ins Berliner „West End“ und es setzte eine 1:2-Niederlage für die Herthaner. (Tore: Jojo und Cello). Es war eines der besten Spiele der Braun-Weißen bislang. Wie heißt es so schön: „Man ließ Ball und Gegner laufen„!

Jeremy Dudziak noch in Braunweiß
(Foto: arigrafie.de)

Mit Jeremy Dudziak steht ein alter Bekannter im Kader der Berliner. Der mittlerweile 28-jährige erzielte, bei seinem Comeback nach fünf Monaten am vergangenen Freitag, übrigens den Kieler 1:2-Anschluss per Eigentor. Bester Schütze der Herthaner ist mit bislang 13 Treffern, ein Kicker, mit dem Walter Frosch wohl allein wegen des Namens gern mal zusammen gespielt hätte: Haris Tabakovic.
Der stets gut frisierte Florian Niederlechner folgt mit sechs Toren und stylte seine Haare auch schon bei Mainz, Freiburg und Augsburg in der Bundesliga. Ebenso oft traf der zu Saisonbeginn aus Kiel gekommene Fabian Reese, der beim oben erwähnten letzten Spiel der Hertha aus dem Holstein-Fanblock übelst ausgepfiffen wurde. Der Absteiger aus Liga eins belegt aktuell den neunten Tabellenrang. Neun Siege, sieben Remis und acht Pleiten ergeben beim Torverhältnis 45:39 immerhin 34 Punkte.
Die Hertha war lange nicht mehr am Millerntor. Allerdings gingen die letzten beiden Heimspiele gegen die Berliner auch beide verloren: In der 2. Liga im April 2013 eine 2:3-Pleite und in der zweiten Pokalrunde im Oktober 2016 gab es ein 0:2. Aber mit Wonne erinnern wir uns an das absolut legendäre Pokal-Achtelfinale am 21.12.2005: In der Verlängerung besiegten die Braun-Weißen als Regionalligist den zwei Klassen höher spielenden Verein mit 4:3. Genug der Zahlen.
Interessant wird es sicherlich auf unserer rechten und Herthas linker Seite, wo mit Hauke Wahl und Fabian Reese zwei ehemalige Kieler Kollegen aufeinandertreffen.
Verzichten müssen wir leider auf Eric Smith (Adduktoren) und Dapo (Sprunggelenk). Ob Lars Ritzka nach seinem Trainingsunfall (Stollen im Gesicht) spielen kann, ist zumindest fraglich. Aber Trainer „Hürzi“ wird es schon richten, denn Backups haben wir ja.
Verlängerung (wie damals im Pokal) wird es am Sonntag so nicht geben, aber sicherlich wieder eine gepfefferte Nachspielzeit. Kaum ein Spiel wird ja derzeit vor der 95. Minute abgepfiffen. Also Jungs, nutzt die gesamte Spielzeit aus und haut den Berlinern die Kiste voll! Und Fabian: Unterschreib’ bitte endlich…!
Um nochmals aus Hamlet zu zitieren:
Des wütenden Geschicks erdulden oder,
Sich waffnend gegen eine See von Plagen,
Durch Widerstand sie enden?
Mein Tipp lautet 2:1, dazu heiter bis wolkig bei max. 12° C // Hossa

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